Wieviel verdient Mann oder Frau im Salzlandkreis?

+++Höchster Anstieg des Medianentgeltes seit 2017 +++ Frauen verdienen erstmals mehr als Männer +++Unterschiede zwischen West und Ost sinken, sind aber weiterhin deutlich +++ Bernburger Chefin der Arbeitsagentur, Anja Huth dazu: „Frauen profitieren von ihrem höheren Beschäftigtenanteil in der öffentlichen Verwaltung und im Bereich Erziehung und Unterricht.“

26.07.2022 | Presseinfo Nr. 61

Frauen verdienen mehr!

Das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Salzlandkreis lag im vergangenen Jahr bei 2.799 Euro. Gegenüber dem Vorjahr sind die Löhne und Gehälter damit um 106 Euro gestiegen, das ist der größte Anstieg seit dem Jahr 2016.

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Männer haben im letzten Jahr 2.796 € als Medianentgelt erhalten, 102 € mehr als im Vorjahr. Frauen erhalten mehr, mit 2.808 €, das sind 119 € mehr als ein Jahr zuvor.

Im Vergleich: Im Land Sachsen-Anhalt liegt das Medianentgelt bei 2.855 und damit 56 € höher als im Salzland. Männer verdienen 2.833 € und damit 37 € mehr und Frauen verdienen 2.908 und damit glatt 100 € mehr als im Landkreis.

Große Branchenunterschiede

In den Branchen wird sehr unterschiedlich verdient.

Das größte Medianentgelt erhalten Vollzeitbeschäftigte im Zweig Erziehung und Unterricht.1.286 Menschen waren hier im letzten Jahr sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ihnen stand ein Medianentgelt von 4.396 € zur Verfügung, gefolgt von 2.101 beschäftigten Männer und Frauen in der öffentlichen Verwaltung mit 3.632 € und 2.176 Beschäftigten aus dem Wirtschaftszweig Bergbau, Energie -und Wasserversorgung mit 3.592 €. An vierter Stelle im Medianentgeltranking stehen 2.376 Mitarbeitende im Gesundheitswesen mit 3.175 € Medianentgelt.

Demgegenüber stehen die Branchen mit dem wenigsten Medianentgelt, wie die 588 Vollzeitbeschäftigten im Gastgewerbe mit 1.812 €, gefolgt von 901 Männer und Frauen der Arbeitnehmerüberlassung mit 1.821 €.

Gut Ausgebildete und Beschäftigte verdienen mehr Geld

Unabhängig von den derzeitigen negativen Einflüssen auf den Arbeitsmarkt entscheidet die berufliche Qualifikation sehr stark über die Entgelthöhe. Für Beschäftigte mit akademischem Abschluss liegt der Median in unserem Kreis bei 4.634 Euro und mit einem anerkannten Berufsabschluss bei 2.734 Euro. Beschäftigte ohne Berufsabschluss erzielen dagegen nur 2.119 Euro.

„Die Analyse der Zahlen zeigt: Ein Berufsabschluss oder ein Studium zahlen sich in der Regel mit barer Münze aus. Um Voranzukommen und das Einkommen zu verbessern, hilft sich ständig weiterzubilden oder einen Berufsabschluss zu erwerben. Ebenso spielt eine nicht unerhebliche Rolle, die Tatsache der Verfügbarkeit von potentiellen Arbeitskräften mit bestimmten Berufsabschlüssen und Qualifikationen,“ erklärt die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur, Anja Huth.

Unterschied zwischen West und Ost wird kleiner

Die Unterschiede zwischen West und Ost sind weiterhin hoch, die Schere schließt sich jedoch langsam. In Westdeutschland lag der Median mit 3.626 Euro um 619 Euro über dem Niveau der ostdeutschen Länder inkl. Berlin mit 3.007 Euro Medianentgelt bei Vollzeitbeschäftigten. Im Jahr 2017 betrug die Differenz noch 739 Euro.

Wenn sie schon immer wissen wollten, was sie verdienen sollten?

Der Entgeltatlas der BA wurde zeitgleich aktualisiert. Dort können die Entgelte für alle Berufe einzeln abgerufen werden.

Link: https://con.arbeitsagentur.de/prod/entgeltatlas/

Statistik zeigt Median, keinen Durchschnitt
Die BA weist das Medianentgelt und keine „Durchschnittsgehälter“ im engeren Sinne aus. Zudem werden nur Vollzeitbeschäftigte berücksichtigt. Die Daten basieren auf der Meldung der Betriebe zur Sozialversicherung. Da Löhne und Gehälter nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung gemeldet werden, die im vergangenen Jahr bei 7.100 Euro in Westdeutschland und 6.700 Euro in Ostdeutschland lag, ist nicht für alle Beschäftigten bekannt, wie hoch das tatsächlich erzielte Entgelt war. Aus diesem Grund weist die Statistik der BA das Medianentgelt aus, das heißt, die eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Die BA erhebt die Entgelte immer zum Stichtag 31. Dezember für alle Vollzeitbeschäftigten.