Der Ausbildungsmarkt im Salzland

Noch gute Chancen für künftige Fachkräfte

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 84

Ein Berufsberatungsjahr geht vom 1.Oktober bis zum 30.September des Folgejahres. Die Bilanz von 2021/2022 in Zahlen:


+++ 1.090 Ausbildungsstellen – 5 Prozent mehr als zum Vorjahr +++ 994 Jun-gen und Mädchen meldeten sich bei der Arbeitsagentur – fast 13 Prozent mehr +++ 130 unbesetzte Ausbildungsstellen +++ Fast 50 junge Menschen suchen noch +++

Arbeitgeber bilden weiter aus

„Der Ausbildungsmarkt war auch in diesem Jahr weitgehend von wirtschaftlichen Krisen und Unsicherheiten geprägt. Dennoch können wir kleine Fort-schritte verzeichnen. Arbeitgeber melden uns wieder mehr Ausbildungsstellen und es haben sich im Salzland mehr Jungen und Mädchen ihr Interesse an einer Ausbildungsstelle signalisiert. Wichtig ist es daher jetzt, Jugendlich und noch freie Ausbildungsangebote schnellstmöglich zusammenzubringen. Denn ohne ausreichend Nachwuchs fehlen später die dringend benötigten Fachkräfte im Land. Auf Ausbildung zu setzen ist der wichtigste Baustein zur Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs und des erfolgreichen Fortbestandes des Unternehmens“, erklärte die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur, Anja Huth.


Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 53 (5,1 Prozent) auf 1.090. 130 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, das sind 9 weniger als im letzten Jahr.
Fast jede dritte Lehrstelle haben Arbeitgeber aus dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Jeder siebte Ausbildungsplatz kam aus dem verwaltungstechnischen bzw. kaufmännischen Bereich. Gefolgt von der Baubranche und dem Handel, dort war jede zehnte Ausbildungsstelle im Salzland zu finden.


„Zum Ende des Beratungsjahres hat sich die Situation deutlich entspannt. Auch wenn das Ausbildungsjahr begonnen hat, können junge Menschen immer noch eine Ausbildung aufnehmen. Unsere Berufsberatung setzt sich in der Nachvermittlung dafür ein, dass möglichst kein junger Mensch am Übergang von der Schule in den Beruf in unserer Landkreis verloren geht. Sie suchenden persönlichen Kontakt und beraten individuell in den Schulen, der Arbeitsagentur und sind auch telefonisch sowie per Videoberatung erreichbar. Die Berufsberatung setzt sich in der Nachvermittlung, dem sogenannten 5. Quartal dafür ein, dass möglichst viele jungen Menschen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten“, erklärt die Agenturchefin, Anja Huth.


Mehr Bewerber – fast 1000

Im Berufsberatungsjahr 2021/2022 meldeten sich 994 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Bernburg. Das sind 113 Jungen und Mädchen bzw.12,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 49 Jungen und Mädchen aus dem Salzland suchen noch eine Ausbildung. Das sind 12 Bewerber mehr als im Vorjahr.


Die größte Anzahl mit 25 unversorgten Bewerbern in Bernburg zu finden. Gefolgt von 15 noch suchenden Jugendlichen in Schönebeck. 

Haupt- und Realschulabschluss überwiegen

Fast zwei Drittel der Jugendlichen, insgesamt 769 bewarben sich mit einem Real- oder Hauptschulabschluss. Damit bilden diese Schulformen auch weiterhin das größte Potential für die betriebliche Ausbildung. Fast ein Viertel der jungen Menschen haben Abitur oder die Fachhochschulreife. Nur 42 Jugendliche können keinen Schulabschluss vorweisen, das sind zehn Menschen mehr als im Vorjahr.

„Allen Jugendlichen, die noch nicht wissen, wie es weitergeht, empfehle ich gleich einen Termin in der Berufsberatung zu vereinbaren. Es ist noch nicht zu spät. Welcher Beruf der Richtige ist und welche Unternehmen diesen vor Ort ausbilden, das erfahren sie dort. Auch die Jungen und Mädchen, die sich nach dem Start des neuen Schuljahres die Frage stellen, wie es nach der Schule weitergeht, sollten bereits jetzt einen Beratungstermin vereinbaren“, so Anja Huth.

Informationen zu den Altkreisen:

In Bernburg und Umgebung war die Diskrepanz zwischen gemeldeten Bewerbern mit 298 und gemeldeten 368 Ausbildungsstellen am größten. 1,2 gemeldete Berufsausbildungsstellen stehen den gemeldeten Jungen und Mädchen auf dem Ausbildungsmarkt in der Kreisstadt zur Verfügung.

Den größten Rückgang, mit fast 60 Prozent der Ausbildungsstellen sind in der Hotellerie und Gastronomie in Bernburg zu verzeichnen, gefolgt mit der Hälfte weniger Lehrstellen in der Metallbearbeitung. 60 Prozent mehr Lehrstellen gab es in der Baubranche und 30 Prozent in der Mechatronik und Automatisierungstechnik. Insgesamt konnten 13 Ausbildungsstellen in Bernburg und Umgebung nicht besetzt werden.


In der Bernburg und Umgebung haben sich seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres 38 Jungen und Mädchen mehr gemeldet. Insgesamt suchten dort 298 Jungen und Mädchen einen Ausbildungsplatz. 25 Jungen und Mädchen hatten zum 30.September noch keinen Ausbildungsvertrag.

1,1 gemeldete Berufsausbildungsstellen stehen den gemeldeten Jungen und Mädchen auf dem Ausbildungsmarkt in Staßfurt und Umgebung zur Verfügung. Hier stehen 216 gemeldete Ausbildungsstellen den 196 gemeldeten Bewerbern gegenüber. Staßfurt ist der einzige Geschäftstellenbereich der einen Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungsstellen im Salzland zu verzeichnen hat.

Den größten Rückgang, mit über 70 Prozent der Ausbildungsstellen sind im Metallbau zu verzeichnen, gefolgt zwei Drittel weniger Lehrstellen in der Mechatronik und Automatisierungstechnik. Mehr Lehrstellen wurden in der Elektrotechnik und der Herstellung von Lebensmitteln angezeigt. Insgesamt konnten 47 Ausbildungsstellen in Staßfurt und Umgebung nicht besetzt werden. Die gleiche Anzahl wie im letzten Jahr.


Im Bereich Staßfurt haben ist der geringste Zuwachs an gemeldeten Bewerbern gegenüber dem Berichtsjahr 2020/2021 im Salzland zu Verzeichnen. Dennoch haben sich insgesamt 196 Jungen und Mädchen gemeldet, das sind 12 mehr als im Vorjahr. Aber nur wenige Jungen und Mädchen hatten zum 30.September noch keinen Ausbildungsvertrag.

Wie in allen Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Bernburg, wurden auch in Aschersleben die meisten Ausbildungsplätze im verarbeitenden Gewerbe angeboten. Auch hier ist ein Zuwachs um fast 18 Prozent zu verzeichnen.


Den größten Rückgang, mit 37 Prozent der Ausbildungsstellen im Maschinenbau und der Betriebstechnik zu verzeichnen. 33 Prozent weniger Lehrstellen wurden in der Hotellerie gemeldet. Mehr Lehrstellen zeigten der Verkauf (60 Prozent) und in der Fahrzeugtechnik an.
Insgesamt konnten 24 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden.


In Aschersleben und Umgebung haben sich seit dem Beginn des Berufsberatungsjahres insgesamt 203 Jungen und Mädchen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gemeldet. Das sind 22 mehr als im letzten Jahr. Weniger als fünf Jugendliche hatten zum 30.September noch keinen Ausbildungsvertrag. 1,1 gemeldete Berufsausbildungsstellen stehen den gemeldeten Jungen und Mädchen auf dem Ausbildungsmarkt in Aschersleben und Umgebung zur Verfügung.

Der einzige Altkreis, wo sich mehr Bewerber als Ausbildungsstellen zahlenmäßige gemeldet haben, ist in Schönebeck zu finden. Hier stehen 275 gemeldete Ausbildungsstellen den 297 gemeldeten Bewerbern gegenüber. 0,9 gemeldete Berufsausbildungsstellen stehen den gemeldeten Jungen und Mädchen auf dem Ausbildungsmarkt in Schönebeck und Umgebung zur Verfügung. Den größten Rückgang, mit über 45 Prozent der Ausbildungsstellen hat die Baubranche zu verzeichnen, gefolgt mit fast 30 Prozent weniger Lehrstellen in der Lebensmittelherstellung. Mehr Lehrstellen wurden im Maschinenbau und der Metallbearbeitung angezeigt. Insgesamt konnten 46 Ausbildungsstellen in Schönebeck und Umgebung nicht besetzt werden.


Auch in Schönebeck meldeten sich 41 junge Menschen mehr als im letzten Berufsberatungsjahr. Insgesamt suchten dort 297 Jungen und Mädchen einen Ausbildungsplatz. Zum Ende des Berufsberatungsjahres waren noch 15 junge Menschen ohne eine Lehrstelle.