Arbeitsmarktbericht zum Februar 2023

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Harz

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 20

Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat stagniert bei 5,8 Prozent auf niedrigem Niveau +++ 165 Menschen mehr arbeitslos als vor einem Jahr +++ 265 Stellenzugänge im Februar +++ 1.356 Arbeitsstellen im Bestand +++

„Prinzipiell ist der Arbeitsmarkt im Landkreis weiterhin aufnahmefähig. Rein zahlenmäßig war im Februar der Zugang in Arbeitslosigkeit fast genau so groß wie der Abgang aus der Arbeitslosigkeit. Trotzdem müssen wir im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs im Bestand der Arbeitslosen feststellen. Die Arbeit, mit den Menschen, die sich länger in der Betreuung der Arbeitsagentur bzw. der Kommunalen Beschäftigungsagentur befinden, ist eine der Herausforderungen der nächsten Monate und Jahre. 
Die Aufgaben der Arbeitsvermittlerinnen und -vermittler und der Mitarbeitenden im Arbeitgeber-Service haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Heute ist eine viel individuellere Beratung erforderlich. Diese ist sowohl für die arbeitslos gemeldeten Personen, als auch bei Arbeitgebern erforderlich. So versuchen unsere Mitarbeitenden zum Beispiel Arbeitgeber für besondere Personengruppen wie schwerbehinderte Menschen aufzuschließen. Im Gespräch mit Arbeitslosen geht es oft darum, einen Berufsabschluss oder eine Teilqualifikation zu erwerben.“, erklärt Heike Schittko, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt West.


Arbeitsmarkt  

Einen Schwerpunkt bei der Deckung der Fachkräftebedarfe im Landkreis sieht Heike Schittko weiterhin in der Qualifizierung von arbeitslosen aber auch beschäftigten Personen: „Die Berufs- und Lebenswelten verändern sich – Entwicklungen wie der demografische Wandel, die Digitalisierung, der Klimawandel und die Energiewende werden den Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Angesichts des akuten Fachkräftemangels in nahezu allen Branchen, ist ein deutlicher und kontinuierlicher Ausbau der beruflichen Qualifizierung unerlässlich.
Um diesen Entwicklungen begegnen zu können, kooperieren die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, die Landesinitiative Fachkraft im Fokus und das Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt unter dem Dach der Weiterbildungsagentur Sachsen-Anhalt. Mit dieser haben Arbeitgeber, Beschäftigte und Weiterbildungsinteressierte eine Ansprechpartnerin für die vielfältigen Herausforderungen, für Fragen sowie für Fördermöglichkeiten rund um Weiterbildung und Qualifizierung von Beschäftigten, Digitalisierung der Arbeit, Personalentwicklung und Fachkräftesicherung.“ 

 

Rechtskreise

Insgesamt waren im Februar 5.984 Männer und Frauen im Landkreis Harz arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit lediglich um 30 Menschen gestiegen.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (SGB III) waren im Februar  2.842 Menschen, 46 mehr als im Vergleich zum Vormonat, arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 158 Menschen mehr arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich der Kommunalen Beschäftigungsagentur Harz (Rechtskreis SGB II) ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 16 Menschen gesunken. Damit sind insgesamt 3.142 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind nur 7 Menschen mehr als im Vorjahresmonat.

 

Bewegung am Markt 

Die Arbeitslosigkeit im Harzkreis bleibt weiter ungleich auf die Geschlechter verteilt. So waren im Februar 58 Prozent der Arbeitslosen Männer, aber nur 42 Prozent Frauen.
541 Menschen haben sich in diesem Monat aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 67 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung haben sich 436 Männer und Frauen. Das sind 190 mehr als im letzten Monat und 51 weniger als im Februar 2022.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 10 junge Menschen auf 512 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt in diesem Monat 8,6 Prozent. Vor einem Jahr waren 42 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet.

Nachfrage

Im Februar ist die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur in den letzten vier Wochen 265 Stellen. Das waren 31 Stellen mehr als im Vormonat und 132 Arbeitsstellen weniger als vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 59 Stellen bzw. 4,2 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 586 bzw. 30,2 Prozent auf 1.356 Arbeitsstellen gesunken.

 

Auf einen Blick – Entwicklung 

Arbeitslosenquoten im Vergleich zum Vorjahresmonat:

Im Salzlandkreis änderte sich die Arbeitslosenquote zum Vormonat nicht. Die Spanne der Quoten reichte im Februar 2023 von 4,8 Prozent in Wernigerode bis 6,7 Prozent in der Region Halberstadt (neu Geschäftsstellenbezirk Sachsen-Anhalt West).

In Halberstadt fiel der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit 0,4 Prozentpunkten am größten aus. Hier liegt die Arbeitslosenquote im Februar 2023 bei 6,7 Prozent. Gefolgt wird Halberstadt von Quedlinburg, hier stieg die Arbeitslosenquote im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. In Wernigerode betrug der Zuwachs ebenfalls 0,2 Prozentpunkte auf eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent im Februar 2023.

Die Arbeitslosenquote im Harzkreis liegt mit 5,8 Prozent auch in diesem Monat unter dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,8 Prozent).


Region Halberstadt 

Die Arbeitslosigkeit ist von Januar auf Februar um 12 auf 2.173 Personen gestiegen. Das waren 103 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 6,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,3%. Dabei meldeten sich 454 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 62 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 445 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–30). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 904 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 78 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 754 Abmeldungen von Arbeitslosen (–52). 

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 8 Stellen auf 361 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 136 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Februar 85 neue Arbeitsstellen, 3 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 152 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 17.

Region Quedlinburg 

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 14 auf 1.979 Personen verringert. Das waren 20 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 6,2%; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,0%. Dabei meldeten sich 383 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 47 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 393 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–18). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 831 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 17 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 643 Abmeldungen von Arbeitslosen (–54). 

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 15 Stellen auf 441 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 120 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Februar 75 neue Arbeitsstellen, 35 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 143 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 55.

Region Wernigerode 

Die Arbeitslosigkeit ist von Januar auf Februar um 32 auf 1.832 Personen gestiegen. Das waren 42 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 4,8%; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,6%. Dabei meldeten sich 409 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 6 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 372 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–35). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 841 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 37 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 615 Abmeldungen von Arbeitslosen (–93). 

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 36 Stellen auf 554 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 330 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Februar 105 neue Arbeitsstellen, 100 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 204 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 136.