Frauen am Arbeitsmarkt

Die Rolle der Frau am Arbeitsmarkt im Salzland – Eine Analyse der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West zum internationalen Frauentag

06.03.2023 | Presseinfo Nr. 21

Nicht erst seit Corona wissen wir, dass „Frauenpower“ im Salzlandkreis gefragt ist. Am kommenden Mittwoch jährt sich der Frauentag zum 112. Mal. Ein Anlass für Anja Huth, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, die Rolle der Frau am Arbeitsmarkt im Salzlandkreis zu analysieren:

Fast fünfzig Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Salzland sind weiblich. Typisch für die Region liegt eine hohe Erwerbsneigung und Erwerbsbeteiligung der Frauen vor,“ analysiert Anja Huth, Geschäftsführerin Operativ den Arbeitsmarkt der Frauen und ergänzt: Dennoch kann von einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt trotz der Fortschritte der Vergangenheit noch nicht die Rede sein. Dazu müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Die Kinderbetreuungsangebote sind da, aber sie müssen flexibler werden, damit die Beschäftigung der Frauen auch in Vollzeit möglich ist. Qualifizierungsangebote sollten flexibler werden, damit Frauen in den Randzeiten sich weiterbilden können. Frau sind unverzichtbare Arbeitskräfte, insbesondere wenn es um Fachkräfte geht.“

 

Frauen in Beschäftigung

Beschäftigte Frauen und Männer haben unterschiedliche Schwerpunkte der Berufstätigkeiten: Während Frauen deutlich häufiger in kaufmännischen und personenbezogenen Dienstleistungsberufen arbeiten, üben Männer öfter Produktions- und MINT-Berufe in der Region aus. Auch bei der Arbeitszeit gibt es große Unterschiede: Frauen sind häufiger teilzeitbeschäftigt als Männer.
Ende Juni 2022 waren fast 62.500 Männer und Frauen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Salzlandkreis tätig. 30.468 davon waren Frauen und 32.014 waren Männer. Insgesamt waren 92 Frauen weniger als ein Jahr zuvor beschäftigt. Insgesamt waren 48,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten weiblich. 

Fast jeder dritte Beschäftigter ist im Alter von 25 bis 55 Jahre weiblich. Mehr als 8.900 sind älter als 55 Jahre und werden demnächst in Rente gehen. Vor einem Jahr waren es 80 Frauen weniger in dieser Altersgruppe.

Fast 80 Prozent der Frauen verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung und ca. jede elfte Frau in Beschäftigung kann einen anerkannten akademischen Abschluss nachweisen. 

 

Kaum eine Lohnlücke 

Die Verdienstunterschiede zwischen Männer und Frauen betragen im Salzlandkreis 0,5 Prozent. Das Mediangehalt aller Salzländer lag Ende 2021 bei 2.799 €. Im Salzlandkreis sind die Medianentgelte von Frauen fast identisch mit denen von Männern. Frauen verdienen im Schnitt 2.796 Euro, während Männer mit 2.808 € nur 12 € mehr verdienen. Im letzten Jahr waren es nur 5 € im Median. Im Übrigen, verdienen Menschen ohne Berufsabschluss im Median fast 600 € weniger, egal ob männlich oder weiblich. Unabhängig vom Geschlecht verdienen Akademiker/Innen 4.634 €.

 

Frauen nutzen häufiger Teilzeitangebote 

Teilzeitbeschäftigung kommt bei Frauen weiterhin häufiger vor als bei Männern. Im Salzlandkreis ist mehr als jede zweite Frau teilzeitbeschäftigt.
47,4 Prozent aller Frauen arbeiten in Vollzeit. Zum Vergleich: Nur jeder zehnte Mann arbeitet Teilzeit. 

 

Weniger Frauen sind arbeitslos

Die Arbeitslosenquote im Februar 2023 ist für Frauen geringer als die Quote der Männer. Im Salzlandkreis beträgt die Arbeitslosenquote der Frauen 8,1 Prozent. Die Quote der Männer liegt bei 9,6 Prozent. Insgesamt betrug die Arbeitslosenquote im letzten Monat 8,9 Prozent.
2008 stellte sich die Situation noch anders dar. Die Arbeitslosenquote betrug noch insgesamt 13,1 Prozent im Jahresdurchschnitt. Die Quote der Frauen betrug 15,1 Prozent, die der Männer 12,9 Prozent. Erst seit 2016 ist die Frauenarbeitslosigkeit mit 10,3 Prozent niedriger, als die der Männer (10,7 Prozent) und diese Tendenz setzt sich auch in diesem Jahr fort.