Inklusion auf dem Arbeitsmarkt – da geht noch mehr!

Beratung durch die Arbeitsagentur hilft im Förderdschungel

05.12.2023 | Presseinfo Nr. 81

Menschen mit einer Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft. 90 Prozent der Schwerbehinderten haben ihre Behinderung im Lauf ihres Lebens durch eine Krankheit erworben.

„Inklusion ist ein Menschenrecht. Dass Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt gelingt, ist eine der Aufgaben der Agentur für Arbeit. Ein „Grad der Behinderung“ sagt nichts über die Leistungsfähigkeit an einem bestimmten Arbeitsplatz aus.“, stellt Heike Schittko, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, fest. „Alle Menschen müssen gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben – dafür setzen wir uns mit individuellen Beratungsangeboten für Unternehmen, Arbeitslose und Beschäftigten ein.“, fährt sie fort.

Die Agentur für Arbeit kann Arbeitgeber und schwerbehinderte Menschen mit vielen Fördermöglichkeiten bei der Teilhabe am Arbeitsleben unterstützen. Probearbeiten, ein erweiterter Eingliederungszuschuss, Ausbildungs- und Weiterbildungszuschüsse, unterstützte Beschäftigung und (technische) Hilfen im Betrieb zählen unter anderem dazu.

Ein Beispiel dafür, wie solch eine Beratung und anschließende Förderung Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit einer Behinderung zueinander bringt, ist Lysann Maurer von der Allianz Hauptvertretung in Alsleben.

In den letzten zwei Jahren hat sie zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Beide mit einer Schwerbehinderung. Jens Müller (58) und Ulf Adam (61) hatten beide bereits berufliche Erfahrungen in der Versicherungsbranche, waren zwischenzeitlich aber in anderen Bereichen tätig. Beiden wurde nach längerer Krankheit gekündigt. Sie sind inzwischen im neuen Job angekommen, werden gebraucht und sind zusammen mit ihrer Chefin ein gutes Team, dass immer für seine Kunden da ist.

„Es war einfach Klasse, wie mich die Arbeitsagentur in Bernburg bei der Einstellung meiner Mitarbeiter unterstützt hat.“, schwärmt Lysann Maurer. „Egal wann, egal was in den Unterlagen ich nicht verstanden habe, einer von beiden Ansprechpartnern im Arbeitgeber-Service war immer sofort am Telefon oder per Mail für mich da. Ich hatte das Gefühl, die wollen mir wirklich helfen und sind mit Herzblut dabei. Ohne die Beratung durch die Arbeitsagentur wäre ich nicht auf die Idee gekommen, die Stellen auch für Bewerber mit einer Schwerbehinderung zu öffnen. Inzwischen bin ich sehr froh diesen Schritt gegangen zu sein. Ich habe dadurch zwei tolle Mitarbeiter gefunden.“, fährt sie fort.

„Ich wünsche mir noch mehr Arbeitgeber wie Frau Maurer. Einfach mal machen! Das ist eine Einstellung, die weiterbringt.“ erklärt Heike Schittko.

Die Allianz-Hauptvertretung hat am 30. November 2023 das Inklusionszertifikat der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West verliehen bekommen.

 

 

Hintergrundinformationen:

Schwerbehinderte Menschen arbeiten in allen Branchen. Im Bereich der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West arbeitet ein Großteil der fast 2.700 beschäftigten schwerbehinderten Menschen im Verarbeitenden Gewerbe, in der Öffentlichen Verwaltung oder im Gesundheits- und Sozialwesen. Ungefähr 600 Schwerbehinderte waren im Agenturbezirk im Zeitraum November 2022 bis Oktober 2023 im Durchschnitt arbeitslos.

Fast Dreiviertel der im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen hat einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Anteilig finden sich bei arbeitslosen schwerbehinderten Menschen mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen.

Im Durchschnitt des Zeitraumes November 2022 bis Oktober 2023 waren 280 der arbeitslosen Schwerbehinderten 55 Jahre und älter.

 

Der Arbeitgeber-Service ist unter der Telefonnummer 0800 4 55 55 20 erreichbar.

Weitere Informationen zum Thema finden Arbeitgeber auf der Internetseite:

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/sachsen-anhalt-west/inklusion