Arbeitslosigkeit trotz Fluchtmigration binnen Monatsfrist stabil

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu der die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, nahm die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um rund 20 Personen bzw. 0,3 Prozent zu.

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 57

Mitte des Berichtsmonats waren zirka 6.900 Personen arbeitslos gemeldet, 263 Arbeitnehmer bzw. 4,0 Prozent mehr als im Juli 2021. Verantwortlich für den starken Anstieg ist der Umstand, dass sich die Flüchtlinge aus der Ukraine seit Juni in den Jobcentern arbeitslos melden müssen, um Zugriff auf das Beratungsangebot sowie die Geldleistungen des Jobcenters zu erhalten. Diesen einmaligen Sondereffekt gilt es bei der Interpretation der aktuellen Arbeitsmarktzahlen zu berücksichtigen, insbesondere wenn man einen Vergleich mit dem Vorjahr anstellt. Einige Personen haben seit dem Stichtag zur Monatsmitte die Region bereits wieder in Richtung ihrer Heimat verlassen. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt daher weiterhin aufnahmefähig für Arbeitskräfte.

Unter den arbeitslosen Personen befanden sich knapp 1.090 Ukrainerinnen und Ukrainer. Damit stellten sie 15,7 Prozent aller Arbeitslosen in der mittleren Oberpfalz. Die geringfügige Erhöhung der Zahl der Arbeitslosen ist somit ausschließlich auf weitere Neumeldungen von ukrainischen Geflüchteten zurückzuführen, was zeigt, dass sich der regionale Arbeitsmarkt weiterhin als robust erweist.

Die Arbeitslosenquote blieb daher mit 2,8 Prozent stabil auf Vormonatsniveau. Im Juli 2021 lag die Quote bei 2,7 Prozent.

Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.640 Stellenangebote gemeldet, zirka 1.420 Offerten bzw. 22,9 Prozent mehr als im Juli 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 7.510 Stellen und somit zirka 350 Offerten bzw. 4,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dies zeigt, dass die Betriebe weiterhin enormen Kräftebedarf haben, dass sie aber auf Grund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Ukrainekrise sowie wegen bestehender Lieferengpässe vorsichtiger werden.

Bewegungszahlen: Mehr Arbeitslosmeldungen als im Vorjahr

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 710 Personen arbeitslos und somit zwölf Arbeitnehmer bzw. 1,7 Prozent mehr als im Juli 2021. Im Gegenzug beendeten rund 540 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren rund 220 Arbeitnehmer bzw. 29,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung hat geringfügig zugenommen

Im Berichtsmonat waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf ohne die Beschäftigten in Kurzarbeit rund 8.960 Arbeitnehmer unterbeschäftigt. Das sind zirka 430 Personen bzw. 5,0 Prozent mehr als im Juli 2021.

Die Unterbeschäftigungsquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 3,7 Prozent. Im Juli des Vorjahres betrug die Quote 3,5 Prozent.

Ausbildung: Weniger Bewerber als im Vorjahr

In der mittleren Oberpfalz sind bis zum Berichtsmonat rund 4.670 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind zirka 340 Stellen bzw. 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber zirka 1.870, das sind knapp 80 Bewerber bzw. 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Zahl der Kurzarbeiter ist im März geringfügig gestiegen

Im März 2022 befanden sich der neuesten Hochrechnung der BA-Statistik zufolge im Agenturbezirk Schwandorf rund 3.350 Beschäftigte in zirka 360 Betrieben in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote belief sich auf 2,0 Prozent. Im Februar befanden sich noch rund 3.270 Arbeitnehmer in zirka 450 Betrieben in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote belief sich auf 1,9 Prozent.