Auftragsrückgang in der der Baubranche schlägt sich bei Stellenneumeldungen nieder

Arbeitsmarktbericht für die Region Amberg-Sulzbach

 

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 105

„Ein Stirnrunzeln konnte ich mir dieses Mal nicht verkneifen“, kommentiert Stefanie Neufeld, die Geschäftsstellenleiterin der Agenturen für Arbeit Amberg und Sulzbach-Rosenberg, die Zahlen des Arbeitsmarkts in diesem Monat.

„Zwar sind im Regelfall im August mehr Personen von Arbeitslosigkeit betroffen als in den Vormonaten, aber dieses Jahr ist die Zunahme auffälliger. Erklären lässt sich laut Neufeld der Anstieg zum Teil mit Saisonarbeitslosen, die im August arbeitslos werden, aber auch durch den teils geringeren Bedarf der Firmen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

„Obwohl wir zurzeit noch einen dynamischen Arbeitsmarkt beobachten, ist spürbar, dass einige Firmen sich bei neuen Stellenmeldungen zurückhalten“, sagt die Arbeitsmarktexpertin.

Die Arbeitslosigkeit nahm in der Stadt Amberg zwischen Juli und August um 92 Personen zu. Mitte des Berichtsmonats waren 1.177 Personen arbeitslos gemeldet, 100 Arbeitnehmer mehr als im August 2022. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 4,9 Prozent. Im August 2022 lag die Quote bei 4,6 Prozent.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 193 Personen. Im August waren 1.948 Personen arbeitslos gemeldet, 267 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 3,3 Prozent. Im August 2022 lag die Quote bei 2,8 Prozent.

Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters in der Stadt Amberg 948 Stellenangebote gemeldet, 92 Offerten weniger als im August 2022.

Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren 1.115 Stellenangebote gemeldet, 28 Offerten weniger als im August 2022.

 

Bewegungszahlen

 

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich in der Stadt Amberg aus der Erwerbstätigkeit heraus 104 Personen arbeitslos und somit 18 Arbeitnehmer mehr als im August 2022. Im Gegenzug beendeten 76 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren vier Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

 

Im Landkreis Amberg-Sulzbach meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 199 Personen arbeitslos und somit 47 Beschäftigte mehr als im August 2022. Im Gegenzug nahmen aus der Erwerbslosigkeit heraus 120 Personen eine Arbeit auf. Dies waren sechs Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

 

Blick in die Branchen

 

Die Baufirmen meldeten im August weniger offene Stellen oder stornieren diese, da die Nachfrage im privaten Wohnbau-Sektor zurückgeht. „Es besteht momentan aber kein ernsthaftes Risiko, dass sich ein gut ausgebildeter Baufacharbeiter dauerhaft arbeitslos melden muss, dafür ist der ungedeckte Bedarf an Fachkräften im Bauhaupt- und Baunebengewerbe zu hoch“, betont die Geschäftsstellenleiterin. Auch für Schulabgängerinnen und Schulabgänger sind die Chancen auf eine Ausbildungsstelle im Bau- und Baunebengewerbe sehr gut. Es sind weiterhin viele Ausbildungsstellen in dieser Branche unbesetzt.

 

Im August waren insgesamt 216 offene Stellen für das gesamte Baugewerbe gemeldet und damit zwölf Stellen weniger als im Vorjahr. Beim Blick auf die verschiedenen Gewerke fällt auf, dass beim klassischen Bau von Gebäuden sowie bei der Bauinstallation mehr Stellen gemeldet waren als im August 2022. Zurück ging der Bestand an offenen Stellen hingegen bei Abbruch- und vorbereitenden Bauarbeiten, bei Ausbauarbeiten sowie spezialisierten Bautätigkeiten, zu denen z.B. Dachdeckerbetriebe und Zimmereien zählen. Im Straßen- und Schienenbau blieb der Bestand veränderte sich der Stellenbestand nur geringfügig.

 

Im Hochbau gab es in Stadt und Landkreis noch 34 unbesetzte Ausbildungsstellen, im Tiefbau 22 Offerten und in den spezialisierten Gewerken, darunter z.B. für Maler, Zimmerer und Heizungsbauer noch 55 offene Stellen.

 

Ausbildungsmarkt

 

In der Region Amberg-Sulzbach sind bis zum Berichtsmonat 1.407 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden, das sind 75 Stellen weniger als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber 559, das sind 24 Bewerber weniger als im Vorjahr.

 

Alles Wissenswerte für Arbeitgeber kompakt auf einen Blick

 

„Für Arbeitgeber, die sich für wichtige Gesetzesänderungen, Angebote des gemeinsamen Arbeitgeber-Services von Arbeitsagentur und Jobcenter, Veranstaltungen
oder Tipps für Firmen interessieren, gibt es eigens den Arbeitgeber-Newsletter der Agentur für Arbeit Schwandorf. Dieser erscheint mehrmals im Jahr und lässt sich kostenlos unter http://www.ba-arbeitgebernews.de/archiv_region.jsp abonnieren oder Interessenten rufen direkt im Archiv die Hefte auf, welche sie lesen möchten“, erklärt die Arbeitsmarktexpertin.

 

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

 

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, stieg die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um 742 Personen. Mitte des Berichtsmonats waren 7.849 Personen arbeitslos gemeldet, 461 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

 

Insgesamt 1.118 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im August arbeitslos gemeldet und somit 158 Personen mehr als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren 1.107 Person aus der Ukraine arbeitslos gemeldet.

 

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 3,2 Prozent. Im August 2022 lag die Quote bei 3,1 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell wieder im Landkreis Cham mit 2,7 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von den Landkreisen Schwandorf (3,1 Prozent), Amberg-Sulzbach (3,3 Prozent) und der Stadt Amberg (4,9 Prozent).

 

Mitte August waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.885 Stellenangebote gemeldet, 173 Offerten mehr als im August 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 8.001 Stellen und somit 683 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.