Arbeitsmarktbericht Dezember 2022: Geschäftsstelle Bad Kötzting

Arbeitslosigkeit steigt im Dezember saisonbedingt

 

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 5

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kötzting ist die Höhe der Arbeitslosigkeit von November auf Dezember saisonbedingt gestiegen. Durch den Kälteeinbruch konnten Arbeiten im Außenbereich teilweise nicht mehr abgeschlossen werden. Dort, wo weitergearbeitet werden konnte, haben die Arbeitgeber die Arbeitsverhältnisse auch über den 30. November hinaus verlängert und die Abschlussarbeiten erledigt.

 

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat ausschließlich saisonale Gründe. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin sehr robust. Die Region Bad Kötzting bleibt damit stabil und steht sehr gut da“, fasst der Bad Kötztinger Arbeitsagentur-Geschäftsstellenleiter Wolfgang Kürzinger die aktuelle Situation zusammen.

 

 

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um rund 70 Personen bzw. 18,7 Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren zirka 460 Personen arbeitslos gemeldet, rund 60 Arbeitnehmer bzw. 14,8 Prozent mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 2,8 Prozent. Im Dezember 2021 lag die Quote bei 2,4 Prozent.

 

 

Erfreulicherweise nutzen immer mehr Kundinnen und Kunden auch die Möglichkeit der Online-Arbeitslosmeldung. Dies erspart Fahrtwege und lässt sich jederzeit bequem von zuhause aus erledigen.

 

Im Dezember haben sich sowohl der Bestand an offenen Stellen als auch die Stellenneumeldungen erhöht. Unternehmen – auch im Baubereich – suchen bereits wieder bzw. weiterhin Personal für 2023. Die Ausbildungs- und Einstellungsbereitschaft der Betriebe sind nach wie vor sehr hoch.

 

 

Mitte Dezember waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 540 Stellenangebote gemeldet, zirka 50 Offerten bzw. 9,5 Prozent mehr als im Dezember 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen zirka 1.000 Stellen und somit rund 120 Offerten bzw. 10,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 

 

Bewegungszahlen: Dynamik hat im Dezember erneut nachgelassen

 

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 120 Personen arbeitslos und somit sechs Arbeitnehmer bzw. 4,8 Prozent weniger als Dezember 2021. Im Gegenzug beendeten knapp 30 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren drei Arbeitnehmer bzw. 10,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

 

Blick in die Branchen: Unternehmen suchen nach Personal

 

Die Betriebe des Bauhaupt- und Baunebengewerbes haben, soweit es möglich war, Restarbeiten abgeschlossen. Aufträge für die kommende Saison sind vorhanden. Es würde auch Personal eingestellt, sofern es vorhanden wäre – und dies trotz der Rückgänge, die von Experten im privaten Wohnungsbau erwartet werden. In diesem Segment blicken viele Baubetriebe mit wachsender Sorge in die Zukunft.

 

Die Industrieunternehmen sind einstellungsbereit. Die Personalrekrutierung gelingt vereinzelt über Personaldienstleister. Bei den Zeitarbeitsfirmen werden offene Helfer- und Fachkräftestellen in allen Branchen gemeldet.

 

In der Elektronikbranche ist das Fachpersonal der begrenzende Wachstumsfaktor. Aufträge und Stellen gäbe es hier genügend.

 

Viele der größeren Hotelbetriebe in der Region haben die vergangenen Wochen für Betriebsurlaube genutzt, bevor das Weihnachtsgeschäft und die Winter- bzw. Wellness-Saison gestartet ist. Auch wenn größtenteils die Stammbelegschaft steht – Personal wird immer gesucht, sei es um Krankheitsausfälle zu kompensieren oder um Saisonspitzen abzudecken. Viele Arbeitgeber kommen den Beschäftigten mit diversen Arbeitszeitmodellen und Zusatzleistungen entgegen.

 

Immer mehr Hotels und Gaststättenbetriebe rekrutieren ihr Personal auch aus dem Ausland. Nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Tschechien, die bereits seit Jahren in der Hotel- und Gastronomiebranche des Landkreises präsent sind, sondern auch Personal aus Kroatien und Vietnam (vor allem Azubis) ergänzen die Belegschaft.

 

Durch die Neuordnung der Ausbildungsberufe ist die Attraktivität weiter aufgewertet worden, in diesem Bereich einzusteigen. Der Berufseinstieg in die Branche ist sicherlich auch für Schülerinnen und Schüler einen Blick wert.

 

Der Einzelhandel ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Die Integrationschancen sind günstig. Bestens sind die Chancen im Ernährungsgewerbe.

 

Im Gesundheitssektor ist der Mangel an Pflegefach- und -hilfskräften, medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten sowie Physiotherapeuten nach wie vor sehr präsent. Die Bereitschaft ist bei den Betrieben und Praxen hoch, Quereinsteiger einzustellen. Es gibt hier sehr interessante und attraktive Qualifizierungsangebote für Quer-, Wieder-, und Neueinsteigerinnen und -einsteiger.

 

Für die Bezieher von Saisonkurzarbeitergeld sind auch in diesem Winter noch Förderungen in der beruflichen Qualifizierung bzw. Weiterbildung möglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter beraten hierzu sehr gerne.

 

Am 19. Januar wird beim Fachkräftetag im Hotel am Regenbogen von neun Uhr bis 14:30 Uhr wieder umfassend zu den Themen Qualifizierung und Förderung informiert. „Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen“, betont der Bad Kötztinger Geschäftsstellenleiter Wolfgang Kürzinger.

 

Grundsätzlich gilt weiterhin, dass Arbeitskräfte mit abgeschlossener Ausbildung beste Integrationschancen haben. Die Ausbildung wird im Landkreis Cham auch in Zukunft ein Erfolgsmodell sein. „Unsere Betriebe melden viele Ausbildungsstellen, gerne können Schülerinnen und Schüler auch nach einem Praktikum fragen und in die verschiedenen Berufe reinschnuppern. Das lohnt sich immer“, sagt Kürzinger.