Der Arbeitsmarktreport April 2023 in Zahlen

die ausführlichen Zahlen zum Arbeitsmarkt im April 2023

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 21

Der Arbeitsmarkt im April

 

Ältere Arbeitslose profitierten deutlich von der Entwicklung am Arbeitsmarkt

Die positive Tendenz, die sich am Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön bereits im ersten Quartal abzeichnete, setzte sich zu Beginn des zweiten Quartals mit einem weiteren (jahreszeitlich üblichen) leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit fort. Es wurden 8.059 Arbeitslose gezählt und die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent. Im Vergleich zum März sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte und die Arbeitslosigkeit ging um 197 Personen (- 2,4 Prozent) zurück.

RegionInsgesamtVeränderung gegenüber Vormonat absolutVeränderung gegenüber Vormonat in %Arbeitslosenquote in %Arbeitslosenquote Veränderung gegenüber ... in %-Punkten im VormonatArbeitslosenquote Veränderung gegenüber ... in %-Punkten im Vorjahresmonat
AA Schweinfurt8.059-197-2,43,3-0,10,4
Schweinfurt, Stadt1.88680,46,60,00,9
Bad Kissingen1.809-93-4,93,2-0,10,4
Rhön-Grabfeld1.255-19-1,52,80,00,3
Haßberge1.375-53-3,72,8-0,10,2
Schweinfurt1.734-40-2,32,6-0,10,2

Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im April profitierten vor allem die Kunden der Arbeitsagentur. In der Agentur für Arbeit Schweinfurt (im Bereich der Arbeitslosenversicherung) waren im Berichtsmonat 3.875 Menschen arbeitslos gemeldet. Hier war der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat mit 195 Personen (- 4,8 Prozent) am ausgeprägtesten. In den Jobcentern (Bürgergeld) waren 4.185 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Rückgang von 2 Personen (+/- 0,0 Prozent) zum März. 

 „Trotz hohem Inflationsdruck und verhaltener Konjunkturdynamik entwickelte sich der Arbeitsmarkt im April in der Region Main-Rhön günstig.  Die Arbeitslosigkeit sank in allen von der Statistik ausgewiesenen Personengruppen um 197 Menschen. Am stärksten zeichnete sich diese positive Entwicklung in der Personengruppe der älteren Menschen (55 Jahre und älter), mit einem Rückgang von 128 arbeitslosen Personen, ab. Hatte es doch die Personengruppe der Älteren in der Vergangenheit erfahrungsgemäß immer schwerer, wieder Fuß am Arbeitsmarkt zu fassen. Um so erfreulicher ist die Bereitschaft der Unternehmen auch wieder vermehrt ältere Arbeitnehmer einzustellen“, so Thomas Stelzer, der Leiter der Arbeitsagentur für Arbeit Schweinfurt.

Der Arbeitsmarkt war im März von einer starken Dynamik geprägt. Während sich 2.147 Personen neu arbeitslos meldeten, konnten 2.337 ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 832 Personen (11,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag damals bei 3,0 Prozent. Während im Vorjahr 53,5 Prozent der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III betreut wurden, sind es in diesem Jahr nur noch 48,1 Prozent. Somit werden aktuell 51,9 Prozent der arbeitslosen Menschen von den Jobcentern betreut. Der starke Anstieg im SGB II, ist auf die Aufnahme der geflüchteten Menschen im Bürgergeld zurück zu führen.

 

Unternehmen agieren zurückhaltender bei Stellenmeldungen

Die Arbeitskräftenachfrage gab im April deutlich nach. 715 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Schweinfurt im Berichtsmonat April gemeldet. Dies waren 203 gemeldete Vakanzen weniger als  im März (- 22,1 Prozent) sowie 435 weniger als vor einem Jahr (- 37,8 Prozent). Insgesamt zeigte sich der Personalbedarf, mit einem Stellenbestand von 6.068 offenen Stellen, allerdings weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau, obwohl ein Rückgang von 266 Stellen (- 4,2 Prozent) im Vormonatsvergleich sowie im Vorjahresvergleich um 478 Stellenangebote (- 7,3 Prozent) zu verzeichnen war.

 „Über alle Branchen hinweg sind die Unternehmen bei  den Stellenmeldungen zurückhaltender als noch vor einem Jahr. Es fällt Unternehmen, die aktuell auf der Suche nach Personal sind, wie z.B. dem Verarbeitenden Gewerbe mit 109, dem Handel mit 103, dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 92 oder der Öffentlichen Verwaltung mit 87 neuen Stellenmeldungen,  zunehmend schwerer geeignete Mitarbeiter zu finden. Um so erfreulicher ist es, dass das Bundeskabinett den Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (sogenanntes Weiterbildungsgesetz) beschlossen hat. Mit dem Weiterbildungsgesetz stärkt die Bundesregierung die Weiterbildungsförderung der Beschäftigten für alle Unternehmen und macht diese durch feste Fördersätze noch attraktiver und verlässlicher, wie z.B. mit dem neu geschaffenen Qualifizierungsgeld“, bekräftigt Stelzer.

 

Ausbildungsmarkt: Der Trend hin zum Bewerbermarkt setzte sich weiter fort

Im Beratungsjahr 2022/23 haben von Oktober 2022 bis April 2023 die Ausbildungsstellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter leicht zugenommen. Der Arbeitsagentur wurden in diesem Zeitraum 3.984 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 325 oder 8,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei der Zahl der gemeldeten Bewerbern dagegen setzte sich der rückläufige Trend in diesem Zeitraum nicht fort. Mit 2.122 Meldungen von Schüler haben diese sogar um 87 oder 4,3 Prozent zugenommen. Allerdings übersteigt die Zahl der bislang gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich die der gemeldeten Bewerber.

„In der Region Main-Rhön sind im Berichtsmonat noch knapp 1.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Gleichzeitig bieten die regionalen Arbeitgeber aktuell rund 2.000 freie Ausbildungsplätze zur Besetzung an. Diese Zahlen zeigen, dass sich auch im fortgeschrittenen Jahresverlauf, weiterhin viel am Ausbildungsmarkt bewegt. Die Berufsberater der Arbeitsagentur stehen den jungen Menschen sowie deren Eltern sehr gerne beratend zur Seite. Hierbei geht es nicht nur um die Vermittlung in Ausbildungsstellen, sondern auch um Orientierungshilfen bezüglich der richtigen Berufswahl. So können sich bei unklaren Vorstellungen der Jugendlichen auch völlig neue Ideen und Wege ergeben“, betont Stelzer.