Gemeinsame Bilanz zum Arbeitsmarkt 2023

Arbeitsmarkt zeigte sich robust - Herausforderungen werden bleiben

10.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Am 9. Januar lud die Agentur für Arbeit Siegen gemeinsam mit den beiden Jobcentern Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe zur Jahrespressekonferenz ein. Zusammen resümierten die Experten die Entwicklungen der vergangenen zwölf Monate auf dem regionalen Arbeitsmarkt und wagten zugleich einen vorsichtigen Ausblick auf das bereits begonnene Jahr.

Rückblick: Dem Arbeitsmarkt fiel es unter dem Eindruck der andauernden konjunkturellen Flaute und weiterer Stressfaktoren, wie dem Krieg in der Ukraine und der Energiekrise, zunehmend schwer sich zu behaupten. Unterm Strich robust hatte der regionale Arbeitsmarkt schwer zu tragen. Die Arbeitslosigkeit nahm im Jahresverlauf zu und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung blieb verhalten im Plus. All das hinterlies Spuren in der Bilanz zum Arbeitsmarkt 2023. Dazu kam, dass gleich zwei Garanten für mehr förderliche Dynamik auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr beinahe ausblieben: Weder die übliche Frühjahrsbelebung noch der verlässliche Herbst sorgten für eine merklich verbesserte Entwicklung. Während das Frühjahr maßgeblich geprägt war von den Auswirkungen der Energiekrise startete der Herbst noch im September vielversprechend, ließ aber den Monat darauf aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Flaute sogleich wieder nach. Der Arbeitsmarkt trat schlichtweg auf der Stelle. Eine weitere das zurückliegende Jahr kennzeichnende Beobachtung war, dass auch die Kräftenachfrage insgesamt nachgab. Im konjunktursensiblen verarbeitenden Gewerbe, welches den Agenturbezirk maßgeblich prägt, sorgten bleibende wirtschaftliche Unsicherheiten zum einen dafür, dass die Unternehmen zwar an ihren Beschäftigten festhielten, zunehmend aber eine zurückhaltende Position einnahmen, wenn es um Neueinstellungen ging. Zum anderen trübte die Aussicht auf Erfolg in den Rekrutierungsbemühungen die Einstellungslaune der Unternehmen – die gesuchten Fachkräfte fanden sich nicht. Insgesamt blieb die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung leicht im Plus. Tatsächlich wurde es im Verlauf des Jahres schwieriger aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung zu finden. Der Abbau der Arbeitslosigkeit geriet ins Stocken. 

Ein genauer Blick auf die von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen lässt schnell erkennen: Ein wichtiges Pfund auf dem Weg zurück in Arbeit bleibt das eigene Qualifikations- und Kompetenzprofil. Der Bedarf an Fachkräften ist weiter hoch. Die gegenläufigen Trends, steigende Arbeitlosenzahlen bei gleichzeitig einem weiter hohen branchenübergreifende Bedarf an qualifizierten Fachpersonal, verdeutlichen, dass es Bewerberinnen und Bewerbern oft an spezifischem Know-How auf dem Niveau der dualen Ausbildung mangelt. Gesucht werden nicht etwa Experten und Spezialisten sondern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in der zunehmend komplexer werdenen eigenen Arbeitswelt zurecht finden und Veränderungen offen gegenüber stehen. 
Viele Unternehmen haben dies im Blick und investieren trotz schwieriger Rahmenbedingungn mutig in die eigene Belegschaft. Die anwesenden Vertreter aller drei Institutionen luden ein, hierbei tatkräftig zu unterstützen – immer individuell und mit ausreichend Erfahrungswissen: „Qualifikation bleibt ein Garant gegen Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sind eingeladen mit ihren Vorstellungen und Wünschen den Kontakt herzustellen – telefonisch oder persönlich. Kommen Sie hierfür gerne auf uns zu“, so Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Siegener Arbeitsagentur im Rahmen der Konferenz.

Für das gerade begonnene Jahr prognostiziert Krömer: „Ich bin mir sicher, dass alle Akteure auf dem hiesigen Arbeitsmarkt abgestimmt und partnerschaftlich die aktuellen negativen Entwicklungen bald umschifft haben. Dann gilt es die Strömungen der transformativen Kräfte, die weiter auf den Arbeitsmarkt einwirken, in Wind in unseren Segel umzuwandeln und so auf Kurs zu bleiben. Unser widerstandsfähiger Arbeitsmarkt schenkt das Vertrauen, dass wir auch mit Blick auf den Fachkräfteengpass gemeinsam gute Lösungen entwickeln. Die Herausforderungen werden bleiben.“