Arbeitsmarkt in Wartestellung

Trotz kritischer Konjunkturprognosen und vielerorts großer Sorgen mit Blick auf den bevorstehenden Winter - der aktuelle Arbeitsmarkt zeigt sich hiervon weitgehend unbeeindruckt.

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 189

Die Arbeitslosenquote im Städtedreieck verharrt im Vergleich zum Vormonat bei 8,4%. Der geringe Rückgang der Zahl der Arbeitslosen ist darauf zurückzuführen, dass das Jobcenter Solingen vor allem im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit bis dato enthaltene statistische Übererfassungen bereinigt hat.

Im Arbeitsmarktgeschehen sind jeweils im Vergleich zum Vormonat die Zugänge aus Erwerbstätigkeit leicht gestiegen und die Arbeitsaufnahmen - zumindest in Solingen und Wuppertal - leicht gesunken. Beim Stellenzugang gibt es mit Ausnahme von Remscheid eine leicht rückläufige Tendenz.

"Ob es sich hierbei um Vorboten einer möglichen Krise am Arbeitsmarkt handelt, wird sich erst in den Folgemonaten zeigen," so Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen - Wuppertal. "Aktuell bleibt festzuhalten, dass vor allem die Zahl der von der Agentur für Arbeit betreuten Arbeitslosen noch einmal gesunken ist, wobei sich insbesondere die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen verringert hat", so Martin Klebe weiter.

Die drei Jobcenter im Städtedreieck haben die Übernahme der ukrainischen Geflüchteten weitgehend abgeschlossen. Insgesamt sind aktuell über 2.000 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet.

Entwicklung im Städtedreieck:

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 172 (-0,6 Prozent) auf 27.701 Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sind 611 Menschen (+2,3 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet.

Arbeitslosenquoten

Die Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 8,2 Prozent. Dabei sinken die Quoten gegenüber dem Vorjahresmonat in den Geschäftsstellen Remscheid und Wuppertal, in Solingen ist sie gestiegen. Die Spanne reichte im Oktober 2022 von 7,2 Prozent in Remscheid bis 9,2 Prozent in Wuppertal.

Stellenentwicklung

471 neue Stellenangebote, 79 weniger als im Vormonat, 113 gesunken zum Vorjahr.

Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um 19,3 Prozent (-113 Stellen) zum gleichen Monat des Vorjahres gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurden 79 (-14,4 Prozent) neue Stellen weniger gemeldet.

In folgenden Berufsgruppen werden Arbeitskräfte gesucht:
Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag *Büro und Sekretariat *Metallbearbeitung *Verkauf *Maschinenbau- und Betriebstechnik *Fahrzeugführung im Straßenverkehr

Bei den neu gemeldeten Stellengesuchen handelt es sich überwiegend um Stellen der Arbeitnehmerüberlassung. Es werden aber auch Stellen aus den Berufsgruppen Handel Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesens sowie Verkehr und Lagerei gemeldet.

Der Arbeitsmarkt in Remscheid

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Aktuell sind in Remscheid 4.259 Personen arbeitslos gemeldet, das sind drei Personen oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres sind dies 98 Personen (+2,4 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,0 Prozent.

Im aktuellen Monat meldeten sich 873 Personen neu oder erneut arbeitslos, 877 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Entwicklung der Stellenangebote

Im Oktober 2022 wurden der Agentur für Arbeit Remscheid 101 neue Stellen gemeldet, das sind 24 (31,2 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 293 (-21,5 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 379 offene Stellen. Das sind 18 weniger als im Vormonat und 21 weniger als im Vorjahresmonat.

Jugendarbeitslosigkeit

Aktuell sind 310 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 19 Jugendliche (-5,8 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 23 Personen (+8,0 Prozent) gestiegen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 1.534 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 227 (-12,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 89,8 Prozent (1.377 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Unterbeschäftigung            

Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 5.689 Personen; das sind genauso viele zum Vormonat und 238 Menschen (+4,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

 

Der Arbeitsmarkt in Solingen

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Aktuell sind in Solingen 6.387 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 292 Personen oder 4,4 Prozent weniger als im Vormonat*. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres sind dies 242 Personen (-3,7 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 7,6 Prozent.

Im aktuellen Monat meldeten sich 938 Personen neu oder erneut arbeitslos, 1.216 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

*Der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen ist auf die Bereinigung eines statistischen Überhangs durch das Jobcenter Solingen zurückzuführen

Entwicklung der Stellenangebote

Im Oktober 2022 wurden der Agentur für Arbeit Solingen 90 neue Stellen gemeldet, das sind 81 (-47,4 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 346 (-18,2 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 481 offene Stellen. Das sind 66 weniger als im Vormonat und 19 weniger als im Vorjahresmonat.

Jugendarbeitslosigkeit

Aktuell sind 693 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat 249 Jugendliche (-26,4 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um acht Personen (-1,1 Prozent) gesunken.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 3.239 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 35 (+1,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 93,2 Prozent (3.018 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 8.492 Personen. Das sind 292 Personen weniger als im Vormonat, und 61 Menschen (-0,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

 

Der Arbeitsmarkt in Wuppertal

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Aktuell sind in Wuppertal 17.055 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 123 Personen oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres sind dies 755 Personen (+4,6 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,8 Prozent.

Im aktuellen Monat meldeten sich 3.299 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3.188 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Entwicklung der Stellenangebote

Im Oktober 2022 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 280 neue Stellen gemeldet, das sind 22 (-7,3 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 498 (-13,5 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1.217 offene Stellen. Das sind 36 weniger als im Vormonat und 26 weniger als im Vorjahresmonat.

Jugendarbeitslosigkeit

Aktuell sind 1.785 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 83 Jugendliche (-4,4 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 80 Personen (+4,7 Prozent) gestiegen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 7.215 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 743 (-9,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,4 Prozent (6.666 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 27.983 Personen. Das sind 346 Personen mehr als im Vormonat, und 128 Menschen (-0,5 Prozent) weniger als voreinem Jahr.