Arbeitslosigkeit steigt im Januar deutlich an

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Vorpommern-Rügen ist im Januar deutlich angestiegen.

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 2

10.885 Männer und Frauen sind hier aktuell ohne Beschäftigung. Das sind 1.188 Personen bzw. 12,3 Prozent mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg innerhalb eines Monats von 8,6 auf jetzt 9,7 Prozent.

Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote noch bei 11,2 Prozent. Damals waren 12.610 Personen arbeitslos gemeldet.

Für Dirk Hausweiler, den Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Stralsund, war dies eine zu erwartende Entwicklung. „In unserer stark touristisch geprägten Region rechnen wir im Januar üblicherweise mit dem Höchststand der Arbeitslosigkeit im Jahr. In den Wintermonaten flacht das Urlauber-Geschehen an der Küste ab. Das ist in jedem Jahr so, doch muss man dieses Monatsergebnis ganz besonders hervorheben. Wir befinden uns aktuell in der Corona-Pandemie und haben dennoch den niedrigsten Januarwert seit der Wiedervereinigung erreicht.“

Der Arbeitsmarkt erholt sich zunehmend von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Zudem wirken die erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit nach wie vor stabilisierend.

Die Entwicklung des gesamten Agenturbezirkes im Januar spiegelt sich auch in den einzelnen Geschäftsstellen wieder. So stieg die Zahl der Arbeitslosen auf der Insel Rügen binnen Monatsfrist um 557 (19,9 Prozent) auf 3.354 Personen. Die Arbeitslosenquote steigt zum Vormonat um 1,7 Prozentpunkte von 8,5 auf 10,2 Prozent. Das ist zwar der stärkste Anstieg im Landkreis, doch ist gerade auch diese Region für die positive Entwicklung des gesamten Agenturbezirkes im Vergleich zum Stand vor der Pandemie verantwortlich. Die Geschäftsstelle Bergen auf Rügen verzeichnete im Januar 2020 - vor der Pandemie - noch eine Arbeitslosenquote von 11,5 Prozent. Im Januar 2021 lag die Quote pandemiebedingt sogar noch bei 12,3 Prozent. Mit den aktuell 10,2 Prozent wird auch hier die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Monat Januar seit der Wiedervereinigung erreicht.

In der Geschäftsstelle Ribnitz-Damgarten sind aktuell 2.303 Männer und Frauen ohne Job, 277 Personen (13,7 Prozent) mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 9,0 Prozent. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Im Januar 2020 vor der Pandemie wurde mit 8,9 Prozent ein ähnlicher Wert erreicht. In der Region Grimmen sind 1.166 Männer und Frauen ohne Job. Die Arbeitslosenquote beträgt hier 9,0 Prozent. Noch im letzten Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 10,6 Prozent, im Januar 2020 vor der Pandemie dagegen bei 8,6 Prozent. Dieses Niveau konnte noch nicht wieder erreicht werden.

In der Hansestadt Stralsund sind derzeit 3.124 Arbeitslose gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11,0 Prozent. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 12,5 Prozent und eine Entwicklung nahezu auf das Niveau vor der Pandemie mit 10,9 Prozent im Januar 2020.

Auch weiterhin stabilisiert das Arbeitsmarktinstrument Kurzarbeit die Situation am Arbeitsmarkt. Aktuell beziehen 478 Betriebe in der Region Vorpommern-Rügen Kurzarbeitergeld. Zusätzlich profitieren 157 Unternehmen der witterungsabhängigen Branchen wie Baugewerbe, Garten- und Landschaftsbau sowie Dachdecker und Gerüstbauer vom sogenannten Saison-Kurzarbeitergeld.

Zur vollständigen Betrachtung des Arbeitsmarktes gehört auch ein Blick auf die arbeitsmarktpolitischen Instrumente. Die drei wichtigsten seien hier beispielhaft erwähnt. 450 Personen erwerben mit Unterstützung der Arbeitsagentur und des Jobcenters eine neue berufliche Qualifikation. 335 Männer und Frauen sind in den sogenannten Arbeitsgelegenheiten beschäftigt. 72 Existenzgründer werden aktuell durch die Arbeitsagentur beim Aufbau eines eigenen Unternehmens unterstützt. Ohne die Entlastungswirkung aller arbeitsmarktpolitischen Instrumente läge die Arbeitslosigkeit vermutlich bei 11,7 Prozent. Auch diese Unterbeschäftigungsquote liegt damit deutlich unter dem Vorjahres-Niveau mit 13,5 Prozent.