Der Arbeitsmarkt im Oktober 2022

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Stuttgart zeigte sich auch im Oktober wieder weitestgehend unbeeindruckt vom Weltgeschehen und der wirtschaftlichen Eintrübung. Er hat sich mittlerweile teilweise von der wirtschaftlichen Lage entkoppelt. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei 618.215 und stieg damit gegenüber dem Vorquartal um 10.358 Personen an. Aufgrund der Ungewissheit, wie lange die Krise andauert, sind Arbeitgeber bei der Meldung offener Stellen jedoch zögerlicher geworden, ebenso bei Freisetzungen.

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 49

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Stuttgart

  • 22.982 Arbeitslose (-657)
  • Arbeitslosenquote 4,1 Prozent ( -0,1)
  • 11.165 freie Stellen (-425)
  • Angezeigte Kurzarbeit im Oktober 2022: 46 Anzeigen für 1.020 Personen
  • Realisierte Kurzarbeit im Juni 2022: 719 Betriebe für 4.146 Personen

Arbeitslosigkeit

Im Oktober lag die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Stuttgart bei 4,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat, und auf dem Niveau vom Vorjahresmonat. Insgesamt waren 22.982 Personen arbeitslos (11.600 Männer und 11.382 Frauen), das sind 657 weniger als im Vormonat und 201 weniger als im Oktober 2021.

Von den 22.982 Arbeitslosen des Agenturbezirks entfielen 7.790 Personen auf die Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagenturen / Rechtskreis SGB III), das waren 317 Personen weniger als im Vormonat (minus 3,9 Prozent) und 1.324 weniger als im Oktober 2021 (minus 14,5 Prozent). Auf die Grundsicherung (Jobcenter / Rechtskreis SGB II) entfielen 15.192 Arbeitslose, 340 weniger als im Vormonat (minus 2,2 Prozent) und 1.123 mehr als im Oktober 2021 (plus 8,0 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt im Oktober ist quasi eine Fortschreibung vom September. Ein leichter Rückgang der Arbeitslosen insgesamt, aber eine Zunahme der Arbeitslosen in den Jobcentern, was dem Ukraine-Effekt geschuldet ist, der uns seit Juni begleitet“, kommentiert Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stuttgart. „Das erkennt man auch an den betroffenen Personengruppen – ein Aufwuchs ist ausschließlich bei den Frauen und Jugendlichen unter 25 Jahren zu finden, sowie bei den Ausländern, bei denen sich die Schutzsuchenden aus der Ukraine logischerweise statistisch ebenfalls niederschlagen“, so Beck weiter. Die ungefähre Verteilung der Arbeitslosen auf die beiden Rechtskreise – anteilig ein Drittel auf die Agentur für Arbeit und zwei Drittel auf die Jobcenter – sei aber seit Jahren unverändert.

Zu- und Abgänge

Im Oktober nahmen 1.767 Frauen und Männer eine Arbeit auf, das sind 136 weniger als im Vormonat und 316 weniger als vor einem Jahr. „Die geringere Zahl von Abgängen Arbeitsloser in Arbeit deutet darauf hin, dass Unternehmen und Betriebe angesichts der gesamtwirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs zurückhaltender bei Neueinstellungen werden“, so die Einschätzung von Agenturleiter Beck.
Aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben sich 2.000 Personen, 14 mehr als im Vormonat und sechs weniger als im Oktober 2021.

Freie Stellen

Im Oktober 2022 verzeichnete die Agentur für Arbeit Stuttgart 11.165 freie Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Bestand um 1.424 Stellen, ein Plus von 14,6 Prozent, und erreichte somit das Niveau vor der Pandemie. Der Zugang an offenen Stellen ging um 71 auf 2.727 zurück. Beck hierzu: „Aufgrund der Ungewissheit, wie lange die Krise andauert, sind die Arbeitgeber bei der Meldung offener Stellen zögerlicher geworden, ebenso bei Freisetzungen, aus Angst, keine Arbeitskräfte mehr zu bekommen.“

Entwicklung der Kurzarbeit

Im Oktober gingen im Agenturbezirk Stuttgart 46 Anzeigen für Kurzarbeit für 1.020 Personen ein. Nach den Zahlen zur realisierten Kurzarbeit, die bisher bis Juni 2022 vorliegen, haben damals 719 Betriebe (Mai: 857) für 4.146 Mitarbeiter*innen (Mai: 5.484) Kurzarbeitergeld beantragt, das entsprach 0,7 Prozent (Mai: 0,9 Prozent) aller Beschäftigen im Agenturbezirk.


Der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Stuttgart

  • 15.992 Arbeitslose (-326)
  • Arbeitslosenquote 4,6 Prozent (-0,1)
  • 8.140 freie Stellen (-274)
  • Angezeigte Kurzarbeit im Oktober 2022: 35 Anzeigen für 737 Personen
  • Realisierte Kurzarbeit im Mai 2022: 561 Betriebe für 3.585 Personen

Arbeitslosigkeit

Im Oktober waren 15.992 Personen arbeitslos, 8.075 Männer und 7.917 Frauen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt verringerte sich um 326 gegenüber September 2022 und um 120 gegenüber Oktober 2021. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte ab und beträgt 4,6 Prozent.

Von den 15.992 Arbeitslosen in der Landeshauptstadt entfielen 4.697 Personen auf die Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagenturen/SGB III), das waren 129 Personen weniger als im Vormonat (minus 2,7 Prozent) und 763 weniger als im Oktober 2021. Auf die Grundsicherung (Jobcenter/SGB II) entfielen 11.295 Arbeitslose, 197 weniger als im Vormonat (minus 1,7 Prozent) und 643 mehr als im Oktober 2021 (plus 6,0 Prozent).

Zu- und Abgänge

Aus Erwerbstätigkeit haben sich im Oktober 1.362 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 84 mehr als im September und 14 mehr als im Vorjahr. Eine Arbeitsstelle aufnehmen konnten 1.152 Männer und Frauen (62 weniger gegenüber September). Verglichen mit Oktober 2021 waren das 252 Personen weniger. „Die geringere Zahl von Abgängen Arbeitsloser in Arbeit deutet darauf hin, dass Unternehmen und Betriebe angesichts der gesamtwirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs zurückhaltender bei Neueinstellungen werden“, so die Einschätzung von Agenturleiter Johann Beck.

Freie Stellen

Im Oktober 2022 verzeichnete die Landeshauptstadt Stuttgart 8.140 freie Stellen, das sind 274 weniger als im Vormonat (minus 3,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Bestand an freien Stellen um 1.403, ein Plus von 20,8 Prozent, und erreichte somit das Niveau vor der Pandemie. Der Zugang an offenen Stellen ging um 83 auf 2.013 zurück.

Entwicklung der Kurzarbeit

Im Oktober gingen in der Landeshauptstadt 35 Anzeigen für Kurzarbeit für 737 Personen ein. Nach den Zahlen zur realisierten Kurzarbeit, die auf Kreisebene bisher bis Mai 2022 vorliegen, haben damals 561 Betriebe (April: 678) für 3.585 Mitarbeiter*innen (April: 3.715) Kurzarbeitergeld beantragt, das entsprach 0,8 Prozent (April: 0,9 Prozent) aller Beschäftigen in der Landeshauptstadt.


Der Arbeitsmarkt im Landkreis Böblingen

  • 6.990 Arbeitslose (-331)
  • Arbeitslosenquote 3,2 Prozent (-0,1)
  • 3.025 freie Stellen (-151)
  • Angezeigte Kurzarbeit im Oktober 2022: 11 Anzeigen für 283 Personen
  • Realisierte Kurzarbeit im Mai 2022: 295 Betriebe für 1.899 Personen

Arbeitslosigkeit

Im Oktober waren im Landkreis 6.990 Personen arbeitslos, 3.525 Männer und 3.465 Frauen, und damit 331 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind im Landkreis 81 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote betrug im Oktober 3,2 Prozent und war damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Vor einem Jahr lag die Quote ebenfalls bei 3,2 Prozent.

Im Landkreis verteilten sich die 6.990 Arbeitslosen wie folgt auf die Geschäftsstellen: 3.939 in Böblingen (Arbeitslosenquote 3,4 Prozent), 1.359 in Herrenberg (2,9 Prozent) und 1.692 in Leonberg (2,9 Prozent).

Von den 6.990 Arbeitslosen im Landkreis entfielen 3.093 Personen auf die Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagenturen/SGB III), das waren 188 Personen weniger als im Vormonat (minus 5,7 Prozent) und 561 weniger als im Oktober 2021 (minus 15,4 Prozent). Auf die Grundsicherung (Jobcenter/SGB II) entfielen 3.897 Arbeitslose, 143 weniger als im Vormonat (minus 3,5 Prozent) und 480 mehr als im Oktober 2021 (plus 14,0 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt im Oktober ist quasi eine Fortschreibung vom September. Ein leichter Rückgang der Arbeitslosen insgesamt, aber eine Zunahme der Arbeitslosen in den Jobcentern, was dem Ukraine-Effekt geschuldet ist, der uns seit Juni begleitet“, kommentiert Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stuttgart. „Das erkennt man auch an den betroffenen Personengruppen – ein Aufwuchs ist ausschließlich bei den Frauen und Jugendlichen unter 25 Jahren zu finden, sowie bei den Ausländern, bei denen sich die Schutzsuchenden aus der Ukraine logischerweise statistisch ebenfalls niederschlagen“, so Beck weiter. Die ungefähre Verteilung der Arbeitslosen auf die beiden Rechtskreise – anteilig ein Drittel auf die Agentur für Arbeit und zwei Drittel auf die Jobcenter – sei aber seit Jahren unverändert.

Zu- und Abgänge

Im Oktober verloren 638 Personen ihren Arbeitsplatz (minus 70 gegenüber Vormonat; minus 20 gegenüber Vorjahresmonat). Eine neue Arbeit aufnehmen konnten 615 Männer und Frauen, das sind 74 weniger als im September und 64 weniger als im Vorjahresmonat. „Die geringere Zahl von Abgängen Arbeitsloser in Arbeit deutet darauf hin, dass Unternehmen und Betriebe angesichts der gesamtwirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs zurückhaltender bei Neueinstellungen werden“, so die Einschätzung von Agenturleiter Beck.

Freie Stellen

Im Oktober 2022 verzeichnete der Landkreis 3.025 freie Stellen, das sind 151 weniger als im Vormonat (minus 4,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Bestand an freien Stellen leicht an, um 21 Stellen (plus 0,7 Prozent), und liegt inzwischen sogar über dem Niveau vor der Pandemie: Im Vergleichsmonat Oktober 2019 waren der Agentur für Arbeit von Unternehmen und Betrieben im Landkreis 2.806 offene Stellen gemeldet worden.

Der Zugang an offenen Stellen ging gegenüber dem Vorjahresmonat um 93 auf 714 zurück, nahm gegenüber dem Vormonat aber immerhin minimal zu (plus 12 Stellen), nachdem es von August auf September zu einem deutlichen Rückgang gekommen war (minus 173 Stellen bzw. minus 19,8 Prozent). Beck hierzu: „Aufgrund der Ungewissheit, wie lange die Krise andauert, sind die Arbeitgeber bei der Meldung offener Stellen zögerlicher geworden, ebenso bei Freisetzungen, aus Angst, keine Arbeitskräfte mehr zu bekommen.“

Entwicklung der Kurzarbeit

Im Oktober gingen im Landkreis 11 Anzeigen für Kurzarbeit für 283 Personen ein. Nach den Zahlen zur realisierten Kurzarbeit, die auf Kreisebene bisher bis Mai 2022 vorliegen, haben damals 295 Betriebe (April: 341) für 1.899 Mitarbeiter*innen (April: 1.935) Kurzarbeitergeld beantragt, das entsprach 1,0 Prozent (April: 1,1 Prozent) aller Beschäftigen im Landkreis.