Pandemie hinterlässt kaum sichtbare Spuren auf dem Arbeitsmarkt

Kurzarbeit sichert Beschäftigung

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 3

„Die neuerlichen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie haben kaum sichtbare Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Noch nie gab es in einem Dezembermonat so wenig Arbeitslose, wie jetzt, und das trotz Coronapandemie. Erstmals waren im letzten Monat des Jahres weniger als 7.000 Menschen im Agenturbezirk Gotha von Arbeitslosigkeit betroffen. Einen großen Beitrag dazu leistet die Nutzung der Kurzarbeit durch die Unternehmen. Im Dezember haben fast 100 Firmen für insgesamt 725 Mitarbeiter Kurzarbeit neu angezeigt. Gleichzeitig stellen wir aber eine sehr hohe Fachkräftenachfrage fest. Noch nie waren so viele Stellen im Dezember gemeldet, wie jetzt“, lautet das Fazit von Johannes Langenkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha, beim Blick auf den Arbeitsmarkt.

Im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit im saisonal üblichen Rahmen an. „Der Anstieg ist sowohl in der Arbeitslosenversicherung als auch in den Jobcentern zu verzeichnen. Gleichzeitig ist das Risiko aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden deutlich gesunken. So haben sich in diesem Jahr 1.646 Menschen weniger nach einer Beschäftigung arbeitslos melden müssen, als im Vorjahr. Dies zeigt, dass die Unternehmen ihre Fachkräfte, trotz der Coronapandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, halten wollen“, sagte Johannes Langenkamp.

Arbeitslosigkeit steigt saisonal an

Im Dezember waren 6.726 Menschen im Agenturbezirk Gotha arbeitslos gemeldet. Das waren 230 mehr als im Vormonat, aber 1.339 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,3 Prozent (Vormonat 5,1%). Im Vorjahr betrug sie noch 6,3 Prozent. Im Landkreis Gotha stieg die Arbeitslosenquote nur leicht auf 4,6 Prozent (Vormonat 4,5 Prozent, Vorjahr 5,9 Prozent) und lag damit unter der des Freistaates Thüringen (4,9 Prozent). Im Unstrut-Hainich-Kreis stieg die Arbeitslosenquote auf 6,3 Prozent an (Vormonat 6,0 Prozent. Sie lag damit aber deutlich unter dem Vorjahreswert (7,0 Prozent).

Rechtskreise

Die Zahl der Arbeitslosen nahm sowohl in der Arbeitsagentur als auch bei den Jobcentern zu. Im Dezember waren 2.425 Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung gemeldet, 110 mehr als im Vormonat, aber 1.157 weniger als im Vorjahr.

Die Zahl der Arbeitslosen in den Jobcentern stieg an. Im Dezember waren 4.301 Arbeitslose in beiden Jobcentern registriert. Damit sind 2 von drei Arbeitslosen bei den Jobcentern gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg von 120, gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang um 182.

Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Teilnehmende an Maßnahmen, Weiterbildungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Sie bietet damit einen umfassenderen Eindruck der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug im November 8.260. Das waren 1.560 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 6,5 Prozent und damit deutlich unter dem Wert des Vorjahres (7,6 Prozent).

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt bleibt auf einem hohen Niveau. Im Dezember änderte sich für fast jeden zweiten Arbeitslosen der Status.

Im Dezember beendeten 1.375 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 309 weniger als im Vormonat und 9 weniger als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 377 Personen eine Erwerbstätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auf. Seit Jahresbeginn konnten 6.318 Arbeitslose einen neuen Job finden, zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig meldeten sich im Dezember 1.589 Menschen neu oder erneut arbeitslos, 50 mehr als im Vormonat und 178 mehr als im Vorjahr. 576 gingen zuvor einer Tätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt nach. Trotz der Coronakrise ist die Gefahr gesunken, aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden. Seit Jahresbeginn haben sich 6.491 Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet, 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Fachkräftenachfrage liegt über dem Vorkrisenniveau

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg gegenüber dem Vormonat leicht an. Die Unternehmen meldeten 423 neue Stellen, 14 mehr als im Vormonat und ebenso viele wie im Vorjahr.

Im Dezember lag die Zahl der gemeldeten Stellen über dem Vor-Corona-Niveau. Aktuell liegen 2.276 offene Stellen zur Besetzung vor, ebenso viele wie im Vormonat, aber 521 mehr als im Vorjahr. Nur 380 Stellen sind in Teilzeit, alle anderen in Vollzeit gemeldet. Die meisten Stellen sind für ausgebildete Fachkräfte ausgeschrieben (77 Prozent). Es liegen 513 Stellen für Helfer- und Anlerntätigkeiten vor. Die Besetzungszeit für eine offene Stelle hat sich weiter verlängert. So dauert es durchschnittlich 153 Tage, um eine Stelle zu besetzen, 38 Tage mehr als im Vorjahr.

Landkreis Gotha

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha liegt mit 4,6 Prozent nur leicht über dem Vormonat und weiterhin unter dem Thüringer Wert (4,9%). Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 5,9 Prozent. Im Dezember 2019 betrug sie 4,9 Prozent.

Im Dezember waren 3.351 Menschen arbeitslos gemeldet, 63 mehr als im Vormonat, aber 918 weniger als im Vorjahr. Der Bestand an Arbeitslosen lag damit 6 Prozent unter dem Vor-Corona-Wert des Jahres 2019.

Im Dezember meldeten sich 765 Menschen erstmals oder erneut arbeitslos, ebenso viele wie im Vormonat, aber 39 mehr als im vergangenen Jahr. 294 davon waren vorher auf dem
1. Arbeitsmarkt beschäftigt. Seit Jahresbeginn meldeten sich 3.530 Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos. Dies sind ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig beendeten im Dezember 703 Menschen die Arbeitslosigkeit, 157 weniger als im Vormonat, aber 9 mehr als im Vorjahr. Von ihnen nahmen 202 eine Erwerbstätigkeit auf. Seit Jahresbeginn konnten 3.486 Arbeitslose einen neuen Job finden. Das ist ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Dezember wurden 241 offene Stellen gemeldet, ebenso viele wie im Vormonat und 17 weniger als im Vorjahr. Aktuell liegen 1.492 offene Stellen zur Besetzung vor, 481 mehr als im Vorjahr. Die Besetzung einer offenen Stelle dauert durchschnittlich 178 Tage und damit 43 Tage länger als im Vorjahr.

Unstrut-Hainich-Kreis

Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember auf 6,3 Prozent an (Vormonat 6,0 Prozent). Im Vorjahr betrug sie 7,0 Prozent. Damit liegt die Arbeitslosenquote erneut unter dem Vor-Corona-Niveau. Im Dezember 2019 betrug sie 6,6 Prozent.

Aktuell sind 3.375 Menschen arbeitslos gemeldet, 167 mehr als im Vormonat, aber 421 weniger als im Vorjahr. Im Dezember waren damit 7 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im Jahr 2019.

Im Dezember meldeten sich 833 Menschen arbeitslos, 44 mehr als im Vormonat und 139 mehr als im Vorjahr. 282 meldeten sich nach einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos. Seit Jahresbeginn haben sich 2.961 Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos gemeldet. Das waren 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig beendeten im Dezember 672 ihre Arbeitslosigkeit, 152 weniger als im Vormonat und 18 weniger als im Vorjahr. 175 nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Seit Jahresbeginn haben 2.832 Arbeitslose einen neuen Job gefunden, 3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Dezember wurden 182 offene Stellen von den Unternehmen neu gemeldet, 15 mehr als im Vormonat und 15 mehr als im Vorjahr. Aktuell liegen 784 offene Stellen zur Besetzung vor, 18 weniger als im Vorjahr. Die Besetzung einer offenen Stelle dauert durchschnittlich 106 Tage und damit 18 Tage länger als im Vorjahr.

Arbeitsmarkt nach Regionen im Überblick

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