Jahresrückblick 2021 für Mittelthüringen
Wie hat sich 2021 entwickelt, nachdem das erste Pandemiejahr 2020 eine gestiegene Arbeitslosigkeit und eine sehr hohe Kurzarbeitsbetroffenheit mit im Jahresschnitt 15.500 Kurzarbeiter*innen mit sich brachte?
Arbeitsmarktentwicklung
Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 wieder gesunken: auf 16.036 Menschen in Mittelthüringen. Das sind 1.067 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde zwar in einzelnen Monaten erreicht, doch im Durchschnitt waren in Erfurt, Weimar, dem Weimarer Land, dem Ilm-Kreis und dem Landkreis Sömmerda 1.383 Menschen mehr arbeitslos als 2019.
Das Jahr startete mit einer hohen Arbeitslosigkeit von knapp 18.000. Der höchste Wert lag im Februar. Danach sank die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich. Die üblichen saisonalen Effekte wie der Anstieg im Sommer blieben aus. Lediglich im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt wieder leicht an.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 5,7 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 5,2 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen und bewegt sich fast wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 17.064 Stellen. Das sind 2.709 mehr als 2020 und lediglich 405 weniger als 2019.
Die Chefin der Erfurter Arbeitsagentur, Irena Michel, zieht Resümee: „Die Unsicherheiten 2021 waren groß: Neben der Infektionslage und der damit einhergehenden Lockdown-Gefahr fehlten vor allem Material und Fachkräfte. Die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten stiegen deutlich und die Lieferengpässe machten den Unternehmen in Mittelthüringen zu schaffen. Dennoch hielten sie, wo es ging, an ihren Beschäftigten fest. 20.660 Beschäftigte in über 3.200 Betrieben waren im Februar in Kurzarbeit. Das war fast jeder zehnte. In den folgenden Monaten sank der Bedarf an Beschäftigungssicherung. Erfreulich ist, dass wir in Mittelthüringen trotz Pandemie ein Beschäftigungswachstum verzeichnen.“224.268 Menschen waren im Juni 2021 versicherungspflichtig in Mittelthüringen beschäftigt. Das sind 3.482 bzw. 1,6 Prozent mehr als 2020 und 2.400 mehr als 2019.
Während die Arbeitslosigkeit im Zuge der Pandemie gestiegen war, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren, auch im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2021 betreuten die Jobcenter in Mittelthüringen 24.126 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Das sind knapp 1.600 weniger als 2020 und 2.500 weniger als 2019.
Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Dabei ist Qualifizierung entscheidend, wenn es darum geht, Menschen, die schon länger arbeitslos sind, eine gute Startchance zu geben oder Bildungslücken zu schließen. In Mittelthüringen wurden im gesamten Jahr 1.564 arbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt. Knapp 900 junge Menschen erhielten Unterstützung beim Berufseinstieg oder bei ihrer Ausbildung. 1.510 Menschen wurden bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert und 9.500 Menschen wurden z.B. mit Probebeschäftigung oder Vermittlungsbudget finanziell gefördert.
Ausbildungsmarkt 2021
Trotz weitestgehend gleichbleibender Schulabgänger*innen-Zahlen ist die Zahl derer, die sich für eine Ausbildung mit Unterstützung der Berufsberatung interessieren, auch im Jahr 2021 erneut gesunken. 1.803 Jugendliche waren als Bewerber*innen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind 338 bzw. 16 Prozent weniger als vor einem Jahr. „Es sind deutlich weniger junge Menschen auf Ausbildungssuche, dabei sind die Chancen für junge Menschen hervorragend. Eine geregelte berufliche Orientierung war 2021 aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schwerlich möglich. Zwar haben wir viele junge Menschen über neue Kanäle wie Video- oder Telefonberatung angesprochen, doch die praktische Erprobung und das Ausprobieren von Berufen hat gefehlt“, zieht Michel Bilanz.
Mehr Stellen als Bewerber*innen
Die Wirtschaft wollte mit 3.138 Ausbildungsstellen wieder mehr Nachwuchs ausbilden. Das ist ein Plus von 157 Ausbildungsplätzen bzw. 6 Prozent gegenüber 2020. „Die regionalen Unternehmen sind sich bewusst, dass der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, schon in wenigen Jahren fehlen wird“, sagt Michel.
Bewerber*innen-Rückgang und das Plus an Ausbildungsstellen brachten sehr gute Chancen für junge Menschen mit sich. Rein rechnerisch waren es 1,7 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. Und auch für 2022 macht Michel jungen Menschen Mut: „Probiert euch aus, nutzt die Zeit, um herauszufinden, wer ihr seid und welcher Beruf zu euch passt. Die Berufs- und Studienberatung ist für Euch da und unterstützt mit Beratung, Tests, Vermittlung und auch finanziell. Selten gab es so gute Chancen mit einem festen Ausbildungsvertrag, einer sicheren Vergütung und klaren Aufstiegsperspektiven in das Berufsleben zu starten.“
Ausblick
Für 2022 rechnet die Arbeitsagentur mit einem weiteren Beschäftigungszuwachs um 0,7 Prozent bzw. 1.600 Beschäftigten auf 226.300. Gleichzeitig erwarten die Arbeitsmarktexperten eine sinkende Arbeitslosigkeit: Der Rückgang soll bei 14 Prozent liegen und die Zahl auf 13.700 arbeitslose Menschen sinken.
Michel warnt in diesem Zusammenhang vor einer Verschärfung des Fachkräftebedarfs: „Wenn in den kommenden zehn Jahren jeder vierte Beschäftigte in den Ruhestand geht und die Ausbildungsbewerberinnen und Ausbildungsbewerber immer weniger werden, ist es dringend erforderlich, alternative Möglichkeiten zu nutzen, wie beispielsweise die innerbetriebliche Qualifizierung und Bildung von Beschäftigungsketten, die Zuwanderung von Fachkräften oder das Heben von bislang ungenutzten Potentialen wie Geringqualifizierten oder Langzeitarbeitslosen.“Daneben wird es 2022 weitere Herausforderungen geben: die schnelle Auszahlung von Kurzarbeitergeld und die gesetzlich vorgeschriebenen Abschlussprüfungen zu den bisher erfolgten Auszahlungen. Für die Arbeitsagentur selbst steht der Rückzug in die sanierte Liegenschaft in Erfurt an und die neue Struktur für 2023 mit dem dazukommenden Landkreis Gotha muss vorbereitet werden.
Regionale Arbeitsmarktentwicklung
Erfurt: Jahresrückblick
Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 wieder gesunken: auf 7.016 Menschen. Das sind 477 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde zwar in einzelnen Monaten erreicht, doch im Durchschnitt waren in Erfurt 655 Menschen mehr arbeitslos als 2019.
Das Jahr startete mit einer hohen Arbeitslosigkeit von knapp 8.000 Menschen. Der höchste Wert lag im Februar. Danach sank die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich bis zum niedrigsten Wert im November (5.778). Die üblichen saisonalen Effekte wie der Anstieg im Sommer blieben aus. Lediglich im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt wieder leicht an.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 6,1 Prozent, 0,5 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 5,7 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 7.745 Stellen. Das sind 900 mehr als 2020, jedoch 521 weniger als 2019.
Die Chefin der Erfurter Arbeitsagentur, Irena Michel, zieht Resümee: „Die Unsicherheiten 2021 waren groß: Neben der Infektionslage und der damit einhergehenden Lockdown-Gefahr fehlten vor allem Material und Fachkräfte. Die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten stiegen deutlich und die Lieferengpässe machten den Unternehmen zu schaffen. Dennoch hielten sie, wo es ging, an ihren Beschäftigten fest. 8.500 Beschäftigte in knapp 1.400 Betrieben waren im Februar in Kurzarbeit. Das war jeder dreizehnte. In den folgenden Monaten sank der Bedarf an Beschäftigungssicherung. Erfreulich ist, dass wir trotz Pandemie ein Beschäftigungswachstum verzeichnen.“
111.750 Menschen waren im Juni 2021 versicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 2.118 bzw. 1,9 Prozent mehr als 2020 und 2.790 mehr als 2019.
Während die Arbeitslosigkeit im Zuge der Pandemie gestiegen war, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren, auch im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2021 betreute das Jobcenter 11.265 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Das sind 900 weniger als 2020 und 1.356 weniger als 2019.
Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Dabei ist Qualifizierung entscheidend, wenn es darum geht, Menschen, die schon länger arbeitslos sind, eine gute Startchance zu geben oder Bildungslücken zu schließen. In Erfurt wurden im gesamten Jahr 677 arbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt. Über 300 junge Menschen erhielten Unterstützung beim Berufseinstieg oder bei ihrer Ausbildung. 458 Menschen wurden bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert und 3.779 Menschen wurden z.B. mit Probebeschäftigung oder Vermittlungsbudget finanziell unterstützt.
Ausbildungsmarkt
Trotz weitestgehend gleichbleibender Schulabgänger*innen-Zahlen ist die Zahl derer, die sich für eine Ausbildung mit Unterstützung der Berufsberatung interessieren, auch im Jahr 2021 erneut gesunken. 676 Jugendliche waren als Bewerber*innen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind 98 bzw. 13 Prozent weniger als vor einem Jahr. Es sind auch 14 Prozent weniger als vor fünf Jahren. „Es sind deutlich weniger junge Menschen auf Ausbildungssuche, dabei sind die Chancen für junge Menschen hervorragend. Eine geregelte berufliche Orientierung war 2021 aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schwerlich möglich. Zwar haben wir viele junge Menschen über neue Kanäle wie Video- oder Telefonberatung angesprochen, doch die praktische Erprobung und das Ausprobieren von Berufen hat gefehlt“, zieht Michel Bilanz.
Mehr Stellen als Bewerber*innen
1.277 Ausbildungsstellen galt es zu besetzen, darunter 1.205 von Unternehmen. Damit sank das Ausbildungsangebot um 14 Prozent. „Die regionalen Unternehmen sind sich bewusst, dass der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, schon in wenigen Jahren fehlen wird“, sagt Michel.
Auch 2021 gab es mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungssuchende. Rein rechnerisch waren es 1,9 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. Und auch für 2022 macht Michel jungen Menschen Mut: „Probiert euch aus, nutzt die Zeit, um herauszufinden, wer ihr seid und welcher Beruf zu euch passt. Die Berufs- und Studienberatung ist für Euch da und unterstützt mit Beratung, Tests, Vermittlung und auch finanziell. Selten gab es so gute Chancen mit einem festen Ausbildungsvertrag, einer sicheren Vergütung und klaren Aufstiegsperspektiven in das Berufsleben zu starten.“
Ilm-Kreis: Im Durchschnitt weniger als 3.000 arbeitslose Menschen
Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 wieder gesunken: auf 2.959 Menschen. Das sind 182 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde jedoch übers gesamte Jahr nicht erreicht: 224 Menschen waren mehr arbeitslos als 2019.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 5,4 Prozent, 0,2 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 4,9 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 3.612 Stellen. Das sind 593 mehr als 2020 und 20 mehr als 2019.
Die Chefin der Erfurter Arbeitsagentur, Irena Michel, zieht Resümee: „Die Unsicherheiten 2021 waren groß: Neben der Infektionslage und der damit einhergehenden Lockdown-Gefahr fehlten vor allem Material und Fachkräfte. Die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten stiegen deutlich und die Lieferengpässe machten den Unternehmen zu schaffen. Dennoch hielten sie, wo es ging, an ihren Beschäftigten fest. Knapp 3.800 Beschäftigte in 600 Betrieben waren im Januar in Kurzarbeit. Das war jeder zehnte. In den folgenden Monaten sank der Bedarf an Beschäftigungssicherung. Erfreulich ist, dass wir trotz Pandemie ein Beschäftigungswachstum verzeichnen.“
38.698 Menschen waren im Juni 2021 versicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 920 bzw. 2,4 Prozent mehr als 2020, jedoch nur 177 mehr als 2019.
Während die Arbeitslosigkeit im Zuge der Pandemie gestiegen war, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren, auch im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2021 betreute das Jobcenter 4.308 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Das sind 157 weniger als 2020 und 349 weniger als 2019.
Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Dabei ist Qualifizierung entscheidend, wenn es darum geht, Menschen, die schon länger arbeitslos sind, eine gute Startchance zu geben oder Bildungslücken zu schließen. Im Ilm-Kreis wurden im gesamten Jahr 318 arbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt. Über 170 junge Menschen erhielten Unterstützung beim Berufseinstieg oder bei ihrer Ausbildung. 340 Menschen wurden bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert und knapp 2.000 Menschen wurden z.B. mit Probebeschäftigung oder Vermittlungsbudget finanziell unterstützt.
Ausbildungsmarkt
Trotz weitestgehend gleichbleibender Schulabgänger*innen-Zahlen ist die Zahl derer, die sich für eine Ausbildung mit Unterstützung der Berufsberatung interessieren, auch im Jahr 2021 erneut gesunken. 419 Jugendliche waren als Bewerber*innen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind 33 bzw. 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Es sind auch 4 Prozent weniger als vor fünf Jahren. „Es sind deutlich weniger junge Menschen auf Ausbildungssuche, dabei sind die Chancen für junge Menschen hervorragend. Eine geregelte berufliche Orientierung war 2021 aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schwerlich möglich. Zwar haben wir viele junge Menschen über neue Kanäle wie Video- oder Telefonberatung angesprochen, doch die praktische Erprobung und das Ausprobieren von Berufen hat gefehlt“, zieht Bilanz.
Mehr Stellen als Bewerber*innen
625 Ausbildungsstellen galt es zu besetzen, darunter 603 von Unternehmen. Damit wollte die Wirtschaft wieder mehr ausbilden als 2020 (+20 Prozent) und als vor der Pandemie. „Die regionalen Unternehmen sind sich bewusst, dass der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, schon in wenigen Jahren fehlen wird“, sagt Michel.
Auch 2021 gab es mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungssuchende. Rein rechnerisch waren es 1,5 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. Und auch für 2022 macht Michel jungen Menschen Mut: „Probiert euch aus, nutzt die Zeit, um herauszufinden, wer ihr seid und welcher Beruf zu euch passt. Die Berufs- und Studienberatung ist für Euch da und unterstützt mit Beratung, Tests, Vermittlung und auch finanziell. Selten gab es so gute Chancen mit einem festen Ausbildungsvertrag, einer sicheren Vergütung und klaren Aufstiegsperspektiven in das Berufsleben zu starten.“
Landkreis Sömmerda: Im Jahresdurchschnitt lag die Quote bei 6,2 Prozent
Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 wieder gesunken: auf 2.193 Menschen. Das sind 164 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde jedoch übers gesamte Jahr nicht erreicht: 190 Menschen waren mehr arbeitslos als 2019.
Das Jahr startete mit einer erhöhten Arbeitslosigkeit von über 2.500 Menschen. Der höchste Wert lag im Februar. Danach sank die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich bis zum niedrigsten Wert im November (1.893). Die üblichen saisonalen Effekte wie der Anstieg im Sommer blieben aus. Lediglich im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt wieder leicht an.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 6,2 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 5,5 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 1.845 Stellen. Das sind 516 mehr als 2020 und 105 mehr als 2019.
Die Chefin der Erfurter Arbeitsagentur, Irena Michel, zieht Resümee: „Die Unsicherheiten 2021 waren groß: Neben der Infektionslage und der damit einhergehenden Lockdown-Gefahr fehlten vor allem Material und Fachkräfte. Die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten stiegen deutlich und die Lieferengpässe machten den Unternehmen zu schaffen. Dennoch hielten sie, wo es ging, an ihren Beschäftigten fest. 2.900 Beschäftigte in knapp 150 Betrieben waren im Juli in Kurzarbeit. Das war jeder achte. Im Landkreis ist anders als in anderen Regionen ein leichter Beschäftigungsverlust zu verzeichnen.“
23.250 Menschen waren im Juni 2021 versicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 87 weniger als 2020 und 683 weniger als 2019.
Während die Arbeitslosigkeit im Zuge der Pandemie gestiegen war, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren, auch im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2021 betreute das Jobcenter 2.512 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Das sind knapp 100 weniger als 2020 und 159 weniger als 2019.
Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Dabei ist Qualifizierung entscheidend, wenn es darum geht, Menschen, die schon länger arbeitslos sind, eine gute Startchance zu geben oder Bildungslücken zu schließen. Im Kreis Sömmerda wurden im gesamten Jahr 243 arbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt. Über 120 junge Menschen erhielten Unterstützung beim Berufseinstieg oder bei ihrer Ausbildung. 180 Menschen wurden bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert und knapp 1.000 Menschen wurden z.B. mit Probebeschäftigung oder Vermittlungsbudget finanziell unterstützt.
Ausbildungsmarkt
Trotz weitestgehend gleichbleibender Schulabgänger*innen-Zahlen ist die Zahl derer, die sich für eine Ausbildung mit Unterstützung der Berufsberatung interessieren, auch im Jahr 2021 erneut gesunken. 221 Jugendliche waren als Bewerber*innen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind deutlich weniger als vor einem Jahr und als vor der Pandemie. „Es sind deutlich weniger junge Menschen auf Ausbildungssuche, dabei sind die Chancen für junge Menschen hervorragend. Eine geregelte berufliche Orientierung war 2021 aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schwerlich möglich. Zwar haben wir viele junge Menschen über neue Kanäle wie Video- oder Telefonberatung angesprochen, doch die praktische Erprobung und das Ausprobieren von Berufen hat gefehlt“, zieht Michel Bilanz.
Mehr Stellen als Bewerber*innen
Die Unternehmen meldeten 373 Ausbildungsstellen. Damit wollte die Wirtschaft wieder mehr ausbilden (+13 Prozent) und ist wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau. „Die regionalen Unternehmen sind sich bewusst, dass der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, schon in wenigen Jahren fehlen wird“, sagt Michel.
Auch 2021 gab es mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungssuchende. Rein rechnerisch waren es 1,7 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. Und auch für 2022 macht Michel jungen Menschen Mut: „Probiert euch aus, nutzt die Zeit, um herauszufinden, wer ihr seid und welcher Beruf zu euch passt. Die Berufs- und Studienberatung ist für Euch da und unterstützt mit Beratung, Tests, Vermittlung und auch finanziell. Selten gab es so gute Chancen mit einem festen Ausbildungsvertrag, einer sicheren Vergütung und klaren Aufstiegsperspektiven in das Berufsleben zu starten.“
Stadt Weimar: Im Jahresdurchschnitt weniger als 2.000 Menschen ohne Arbeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 wieder gesunken: auf 1.986 Menschen. Das sind 106 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde jedoch übers gesamte Jahr nicht erreicht: 197 Menschen waren mehr arbeitslos als 2019.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 6,1 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 5,6 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 2.183 Stellen. Das sind 589 mehr als 2020 und 66 mehr als 2019.
Die Chefin der Erfurter Arbeitsagentur, Irena Michel, zieht Resümee: „Die Unsicherheiten 2021 waren groß: Neben der Infektionslage und der damit einhergehenden Lockdown-Gefahr fehlten vor allem Material und Fachkräfte. Die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten stiegen deutlich und die Lieferengpässe machten den Unternehmen zu schaffen. Dennoch hielten sie, wo es ging, an ihren Beschäftigten fest. Fast 3.400 Beschäftigte in 466 Betrieben waren im Februar in Kurzarbeit. Das war jeder siebte. In den folgenden Monaten sank der Bedarf an Beschäftigungssicherung. Erfreulich ist, dass wir trotz Pandemie ein Beschäftigungswachstum verzeichnen.“
24.741 Menschen waren im Juni 2021 versicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 543 bzw. 2,2 Prozent mehr als 2020, jedoch nur 358 mehr als 2019.
Während die Arbeitslosigkeit im Zuge der Pandemie gestiegen war, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren, auch im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2021 betreute das Jobcenter 3.416 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Das sind 183 weniger als 2020 und 282 weniger als 2019.
Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Dabei ist Qualifizierung entscheidend, wenn es darum geht, Menschen, die schon länger arbeitslos sind, eine gute Startchance zu geben oder Bildungslücken zu schließen. In der Stadt Weimar wurden im gesamten Jahr 164 arbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt. 120 junge Menschen erhielten Unterstützung beim Berufseinstieg oder bei ihrer Ausbildung. Knapp 300 Menschen wurden bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert und knapp 1.300 Menschen wurden z.B. mit Probebeschäftigung oder Vermittlungsbudget finanziell unterstützt.
Ausbildungsmarkt
Trotz weitestgehend gleichbleibender Schulabgänger*innen-Zahlen ist die Zahl derer, die sich für eine Ausbildung mit Unterstützung der Berufsberatung interessieren, auch im Jahr 2021 erneut gesunken. 183 Jugendliche waren als Bewerber*innen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind 47 bzw. 20 Prozent weniger als vor einem Jahr. Es sind auch 28 Prozent weniger als vor fünf Jahren. „Es sind deutlich weniger junge Menschen auf Ausbildungssuche, dabei sind die Chancen für junge Menschen hervorragend. Eine geregelte berufliche Orientierung war 2021 aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schwerlich möglich. Zwar haben wir viele junge Menschen über neue Kanäle wie Video- oder Telefonberatung angesprochen, doch die praktische Erprobung und das Ausprobieren von Berufen hat gefehlt“, zieht Michel Bilanz.
Mehr Stellen als Bewerber*innen
Unternehmen meldeten 368 Ausbildungsstellen. Damit wollte die Wirtschaft wieder mehr ausbilden als 2020 (+7 Prozent) und ähnlich viel wie vor der Pandemie. „Die regionalen Unternehmen sind sich bewusst, dass der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, schon in wenigen Jahren fehlen wird“, sagt Michel.
Auch 2021 gab es mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungssuchende. Rein rechnerisch waren es 2 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. Und auch für 2022 macht Michel jungen Menschen Mut: „Probiert euch aus, nutzt die Zeit, um herauszufinden, wer ihr seid und welcher Beruf zu euch passt. Die Berufs- und Studienberatung ist für Euch da und unterstützt mit Beratung, Tests, Vermittlung und auch finanziell. Selten gab es so gute Chancen mit einem festen Ausbildungsvertrag, einer sicheren Vergütung und klaren Aufstiegsperspektiven in das Berufsleben zu starten.“
Kreis Weimarer Land: Anstieg der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2021 wieder gesunken: auf 1.887 Menschen. Das sind 137 weniger als 2020. Das Vor-Pandemie-Niveau wurde jedoch übers gesamte Jahr nicht erreicht: 116 Menschen waren mehr arbeitslos als 2019.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 4,3 Prozent, 0,3 Prozentpunkte niedriger als 2020. Vor der Pandemie 2019 lag die Quote bei 4,0 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage hat deutlich angezogen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service über das gesamte Jahr 1.679 Stellen. Das sind 107 mehr als 2020, jedoch 75 weniger als 2019.
Die Chefin der Erfurter Arbeitsagentur, Irena Michel, zieht Resümee: „Die Unsicherheiten 2021 waren groß: Neben der Infektionslage und der damit einhergehenden Lockdown-Gefahr fehlten vor allem Material und Fachkräfte. Die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten stiegen deutlich und die Lieferengpässe machten den Unternehmen zu schaffen. Dennoch hielten sie, wo es ging, an ihren Beschäftigten fest. Fast 2.550 Beschäftigte in 400 Betrieben waren im Februar in Kurzarbeit. Das war jeder zehnte. In den folgenden Monaten sank der Bedarf an Beschäftigungssicherung. Die Die Pandemie brachte einen minimalen Beschäftigungsverlust mit sich.“
25.831 Menschen waren im Juni 2021 versicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 11 bzw. weniger als 2020 und 206 weniger als 2019.
Während die Arbeitslosigkeit im Zuge der Pandemie gestiegen war, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren, auch im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2021 betreute das Jobcenter 2.625 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Das sind 215 weniger als 2020 und 308 weniger als 2019.
Auch wenn das Risiko, arbeitslos zu werden, 2021 durch die Kurzarbeit sank, das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist gestiegen. So hatten es vor allem Menschen ohne Berufsabschluss und Menschen, die länger keine Berufspraxis vorweisen können, schwerer und waren verstärkt arbeitslos. Dabei ist Qualifizierung entscheidend, wenn es darum geht, Menschen, die schon länger arbeitslos sind, eine gute Startchance zu geben oder Bildungslücken zu schließen. Im Kreis Weimarer Land wurden im gesamten Jahr 160 arbeitslose Menschen bei ihrer beruflichen Weiterbildung unterstützt. 176 junge Menschen erhielten Unterstützung beim Berufseinstieg oder bei ihrer Ausbildung. Über 240 Menschen wurden bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert und über 1.400 Menschen wurden z.B. mit Probebeschäftigung oder Vermittlungsbudget finanziell unterstützt.
Ausbildungsmarkt
Trotz weitestgehend gleichbleibender Schulabgänger*innen-Zahlen ist die Zahl derer, die sich für eine Ausbildung mit Unterstützung der Berufsberatung interessieren, auch im Jahr 2021 erneut gesunken. 304 Jugendliche waren als Bewerber*innen bei der Berufsberatung gemeldet. Das sind 38 bzw. 11 Prozent weniger als vor einem Jahr. Es sind auch etwas weniger als vor der Pandemie. „Es sind deutlich weniger junge Menschen auf Ausbildungssuche, dabei sind die Chancen für junge Menschen hervorragend. Eine geregelte berufliche Orientierung war 2021 aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen schwerlich möglich. Zwar haben wir viele junge Menschen über neue Kanäle wie Video- oder Telefonberatung angesprochen, doch die praktische Erprobung und das Ausprobieren von Berufen hat gefehlt“, zieht Michel Bilanz.
Mehr Stellen als Bewerber*innen
Unternehmen meldeten 495 Ausbildungsstellen. Damit wollte die Wirtschaft geringfügig weniger ausbilden als 2020 (-2 Prozent), jedoch mehr als vor der Pandemie. „Die regionalen Unternehmen sind sich bewusst, dass der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, schon in wenigen Jahren fehlen wird“, sagt Michel.
Auch 2021 gab es mehr Ausbildungsstellen als Ausbildungssuchende. Rein rechnerisch waren es 1,6 Ausbildungsstellen pro Bewerber*in. Und auch für 2022 macht Michel jungen Menschen Mut: „Probiert euch aus, nutzt die Zeit, um herauszufinden, wer ihr seid und welcher Beruf zu euch passt. Die Berufs- und Studienberatung ist für Euch da und unterstützt mit Beratung, Tests, Vermittlung und auch finanziell. Selten gab es so gute Chancen mit einem festen Ausbildungsvertrag, einer sicheren Vergütung und klaren Aufstiegsperspektiven in das Berufsleben zu starten.“