Nordthüringer Arbeitsmarkt im September

Überdurchschnittlich hohe Stellenzugänge, spürbare Dynamik am Ausbildungsmarkt

 

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 23

Die Arbeitslosigkeit sinkt im September in allen vier Landkreisen des Agenturbezirks, liegt aber noch über dem Vorjahresniveau. Der Rückgang betrifft vor allem die Jüngeren und Jugendlichen und begründet sich saisontypisch mit dem Beginn des Schul- und Ausbildungsjahres.

Während für 2022 ein Beschäftigungswachstum in Nordthüringen verzeichnet werden konnte, ist die Zahl der Beschäftigten zum Stichtag 31. März 2023 gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahresquartal 2022 gesunken. Es bestehen aber gute Chancen eine Beschäftigung aufzunehmen. Die Agentur für Arbeit Thüringen Nord verzeichnet thüringenweit die höchsten Stellenzugänge verglichen mit August 2023. „Hier zeigt sich der steigende Fachkräftebedarf in der Region aber auch die gesteigerte Einstellungsbereitschaft der Betriebe. Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes wird weiterhin durch den Beginn neuer Ausbildungsverhältnisse im September positiv beeinflusst. Im Vergleich zum August 2023 ist die Arbeitslosigkeit daher zurückgegangen“, so Jean Lehmann, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur.

 

Arbeitslosigkeit in Nordthüringen

Zum Stichtag 31. März 2023 waren 119.330 Personen im Agenturbezirk sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Abnahme zum vorangegangenen Quartal beträgt 0,5 Prozent. Die stärkste Zunahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse war im Wirtschaftsbereich Heime und Sozialwesen zu verzeichnen. Den deutlichsten Beschäftigungsrückgang war im Baugewerbe zu beobachten.

Der Rückgang sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse im ersten Quartal 2023 ist nicht ausschließlich im Agenturbezirk Thüringen Nord, sondern in ganz Thüringen zu beobachten.

 

Im September 2023 waren 12.178 Menschen in Nordthüringen arbeitslos gemeldet, 4,2 Prozent weniger als im Vormonat, aber noch 6,3 Prozent mehr als im September 2022. Die Arbeitslosenquote sank von August 2023 um 0,3 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent. Sie lag damit noch 0,4 Prozentpunkte höher als im September vergangenen Jahres.

Durch den Übergang junger Menschen in Schule und Ausbildung konnte die Jugendarbeitslosigkeit zum Vormonat um 9,3 Prozent auf 1.280 Personen gesenkt werden.

Zwei Drittel aller Arbeitslosen im Agenturbezirk werden durch die Jobcenter betreut.

 

463 Arbeitsstellen wurden allein im September 2023 neu an die Agentur für Arbeit gemeldet, 110 Stellen mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt waren 2.809 Stellen zu besetzen. Die meisten Stellenmeldungen erfolgten für Tätigkeiten im Maschinenbau- und der Betriebstechnik. Aber auch im Handel und der Logistik werden verstärkt Arbeitskräfte gesucht. Einen Mangel an Fachkräften verspüren Nordthüringer Unternehmen besonders in den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen sowie den medizinischen Gesundheitsberufen.

 

Landkreis Nordhausen

3.324 Männer und Frauen waren im Landkreis Nordhausen September 2023 arbeitslos gemeldet. Das sind 2,4 Prozent weniger als im Vormonat und 3,4 Prozent mehr als im September 2022. Die Arbeitslosenquote betrug acht Prozent und ist damit um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zu August 2023 geringfügig gesunken.

Die Quote arbeitsloser Jugendlicher beträgt für den Landkreis 9,7 Prozent und liegt mit 0,2 Prozentpunkten leicht unter dem Vormonats- und mit 0,3 Prozentpunkten leicht über dem Vorjahreswert.

Ein Viertel aller arbeitslos Gemeldeten werden durch die Agentur für Arbeit betreut, knapp 75 Prozent durch das Jobcenter Landkreis Nordhausen.

 

Landkreis Eichsfeld

Mit 4,2 Prozent weist das Eichsfeld die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk auf. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie jedoch um 0,4 Prozentpunkte leicht gestiegen. Insgesamt waren im September 2.318 Menschen im Eichsfeld arbeitslos gemeldet, das sind 3,8 Prozent weniger als im Vormonat aber 9,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Die Quote der arbeitslosen Jugendlichen sank von August 2023 um 0,5 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent und liegt damit in etwa auf Vorjahresniveau.

Mit 57,5 Prozent werden etwas mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen durch das zuständige Grundsicherungsamt betreut, 42,5 Prozent durch die Agentur für Arbeit.

 

Unstrut-Hainich-Kreis

Der stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit zeichnet sich im Unstrut-Hainichkreis ab. Zu August 2023 konnte die Zahl der Arbeitslosen um 6,3 Prozent auf 3.562 Personen gesenkt werden. Die Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte höher als im September 2022. Die Quote arbeitsloser Jugendlicher konnte von August 2023 um 1,9 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent gesenkt werden und liegt damit nahezu auf Vorjahresniveau.

Im Unstrut-Hainich-Kreis waren im September fast ein drittel aller Arbeitslosen bei der Agentur für Arbeit gemeldet, zwei Drittel wurden durch das zuständige Jobcenter betreut.

 

Kyffhäuserkreis

Im Kyffhäuserkreis waren im September diesen Jahres 2.974 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat konnte die Arbeitslosigkeit um vier Prozent gesenkt werden, war jedoch um 8,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,2 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte unter der Quote für August 2023 und 0,6 Prozentpunkte höher als im September vergangenen Jahres. Die Quote arbeitsloser Jugendlicher konnte von August 2023 um 0,8 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent gesenkt werden, liegt damit jedoch noch um 1,3 Prozentpunkte höher als im September 2022.

Mehr als zwei Drittel aller Arbeitslosen im Kyffhäuserkreis wurden durch das Jobcenter betreut, 28,7 Prozent durch die Agentur für Arbeit.