Arbeitsmarktprognose für 2022 veröffentlicht

Das Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die regionalen Arbeitsmarktprognosen für das Jahr 2022 vorgelegt. Die Arbeitsmarktexperten gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Jena, zu dem die Regionen Jena, Saalfeld-Rudolstadt und der Saale-Holzlandkreis gehören, im Jahr 2022 weiter sinkt. Gleichzeitig entstehen neue Jobs, sodass es einen Beschäftigungszuwachs geben wird. Dafür werden verschiedene Szenarien berechnet, eine Untergrenze, ein Mittelwert und die Obergrenze.

22.10.2021 | Presseinfo Nr. 77

Beschäftigung nimmt zu, aber geringer als bundesweit

Die Forscher des IAB rechnen mit durchschnittlich 120.600 sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten im Bereich der Agentur für Arbeit Jena. Das wären im Mittelwert 500 Beschäftigte mehr als im hochgerechneten Jahresdurchschnitt 2021 und entspräche einem Job-Wachstum von 0,4 Prozent. Damit würde die Zunahme der sv-pflichtigen Beschäftigung geringer ausfallen als im Bundesschnitt. Das IAB geht bundeweit von einem Job-Wachstum von 1,6 Prozent und in Ostdeutschland von 1,2 Prozent aus.

Die Obergrenze der Wachstumsrate wurde für den Agenturbezirk Jena mit 1,9 Prozent und die Untergrenze mit -1,1 Prozent beziffert.

Arbeitslosigkeit sinkt deutlich

Das IAB geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch im Jahr 2022 weiter zurückgehen wird. Für den Bereich der Arbeitsagentur Jena sagen sie einen Rückgang um 12 Prozent im Mittelwert voraus. Damit würden im Jahresdurchschnitt 7.100 Menschen arbeitslos sein, im besten Fall kann die Arbeitslosigkeit sogar auf 6.100 Personen sinken.

Unternehmen müssen mit Weitblick agieren

Die demografische Entwicklung und die Digitalisierung bleiben die größten Herausforderungen für Unternehmen.

„Wie die Prognose zeigt, werden trotz Digitalisierung und den damit verbundenem Einsparpotential neue Arbeitskräfte benötigt. Das Fachkräftepotential hingegen sinkt, sodass Arbeitgeber schon jetzt mehr Zeit bei der Stellenbesetzung einplanen müssen oder aber schlicht auch keine Mitarbeiter mehr finden“, sagt Stefan Scholz, Geschäftsführer der Jenaer Arbeitsagentur. “Eine Möglichkeit ist, vorhandene Mitarbeiter zu qualifizieren, damit sie den neuen beruflichen Anforderungen im Unternehmen gewachsen sind. Die Arbeitsagentur kann dabei die Firmen sowohl beratend als auch finanziell unterstützen.“