Arbeitslosenquote stabil bei 4,7%

Arbeitslosenquote stabil bei 4,7% Unternehmen melden weniger Stellen Anzeigevolumen Kurzarbeit steigt weiter an Ausbildungsmarkt 2021/2022: mehr Stellen für weniger Bewerber*Innen

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 65

Im Berichtsmonat Oktober 2022 waren im Bezirk der Suhler Arbeitsagentur mit 10.717 Personen 143 bzw. 1,3% weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Monat. Die Quote blieb stabil bei 4,7 Prozent.

Zum Vergleich: Im Oktober letzten Jahres waren 9.927 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 790 bzw. 8% weniger als gegenwärtig, die Quote betrug 4,2%. „Entgegen der jährlichen Herbstbelebung verzeichnen wir im Jahresvergleich einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, welche überwiegend mit der Erfassung ukrainischer Staatsangehöriger zusammenhängt,“ erklärt der Geschäftsführer Operativ der Suhler Arbeitsagentur Holger Bock. 

Personenkreise

Sowohl Männer als Frauen profitieren vom leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. 5.782 bzw. 54 % aller Arbeitslosen waren männlich, das sind 70 bzw. 1,2 % weniger als im Vormonat. 4.935 bzw. 46 % weibliche Arbeitslosen zählte die Arbeitsagentur im Berichtsmonat, auch ihr Anteil reduzierte sich leicht um 1,5 % bzw. 73 Betroffene.

Mit 1.024 jüngeren Arbeitslosen sank die Jugendarbeitslosigkeit wieder unter die 10% Marke. Gegenüber dem Vormonat waren 99 bzw. 8,8% weniger Jüngere bis 25 Jahren als arbeitslos registriert. Ursächlich dafür könnten verspätete Eintritte in Ausbildung oder in berufsvorbereitende Maßnahmen zur beruflichen Orientierung sein, so Bock.  

Leicht angestiegen ist der Anteil auf inzwischen 38,7% (4.143) bei den über 50-Jährigen. Darunter sind 75 % (3.080) 55 Jahre und älter. Angesichts des stetig wachsenden Fachkräftemangels ist dieser Personenkreis ein dringend benötigtes Potential.  

32,6 Prozent (3.491) aller Arbeitslosen zählen als langzeitarbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ein leichtes Minus um 35 Betroffene, im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang um 483 Personen (-12,2%). So betrug im Oktober 2021 der Anteil der Langzeitarbeitslosen noch 40% (3.974).

2.263 Ausländer waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, 80 bzw. 3,4% weniger als im Vormonat, ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 21,1%. Knapp die Hälfte (1.008) aller arbeitslosen Ausländer hat einen ukrainischen Pass.

Geschäftsführer Bock beschreibt die aktuelle Situation: „In der ersten Phase des Übergangs der Ukrainer*innen wurde die finanzielle Unterstützung sichergestellt. Jetzt treten wir, da wo es möglich ist, in die zweite Phase ein: in die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt. Spracherwerb und eine gesicherte Kinderbetreuung sind die wichtigsten Grundlagen für eine Integration, die Nachfrage nach Fachkräften ist sehr hoch.“.

Entwicklung in den Regionen

Insgesamt blieb die Arbeitslosenquote in den Südwestthüringen Landkreisen und der kreisfreien Stadt Suhl nahezu gleich. Im Landkreis Schmalkalden/Meiningen und im Wartburgkreis verringerte sich die Quote jeweils um 0,1 Prozentpunkte, in der Stadt Suhl um 0,2%. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet weiterhin der Landkreis Hildburghausen (3,7%), die höchste Quote die Stadt Suhl mit 5,6%. Dazwischen liegen die Landkreise Schmalkalden/Meiningen mit einer Quote von 4,2%, der Landkreis Sonneberg mit 4,8% und 5,1% im Wartburgkreis.

Stellenmarkt

5.394 offene Arbeitsstellen zählten im Berichtsmonat zum Bestand, das sind 626 bzw. 10,4% weniger als noch im September 2022 und knapp 2 % weniger als vor einem Jahr (5.493).

Betriebe und Einrichtungen meldeten 729 neue Stellen, 89 weniger als im Vormonat. „Wir beobachten seit August 2022 eine leicht rückläufige Entwicklung beim Eingang neuer Stellen. Dennoch: Der heimische Arbeitsmarkt ist stabil. Natürlich könnten sich durch Lieferengpässe und steigende Preise in rückläufigen Stellenmeldungen oder Kurzarbeit niederschlagen. Südwestthüringen verzeichnet derzeit ein erhöhtes Volumen an Anzeigen auf Arbeitsausfall,“ informiert Bock.

Ausbildungsmarkt 2021/2022

Im aktuellen Berichtsjahr 2021/2022 waren insgesamt 1.849 Bewerber*innen als ausbildungssuchend gemeldet, 1 % weniger als im Vorjahr und 5 % weniger als im Berichtsjahr 2019/2020.

Unternehmen meldeten 2.522 duale Ausbildungsstellen, das waren zwar 13 % weniger als im Berichtsjahr 2020/2021, jedoch mit 228 Stellen 10 % mehr als im Vor-Corona-Berichtsjahr 2019/2020.  

79 Bewerber*innen zählen für das aktuelle Ausbildungsjahr weiterhin als ausbildungssuchend. „Wir sind durch die Nachvermittlung sehr zuversichtlich, einen wesentlichen Teil der jungen Menschen, die bisher nicht in ihren Bemühungen erfolgreich waren, noch in Ausbildung zu vermitteln“, so die Einschätzung von Bock.

340 unbesetzte Ausbildungsstellen stehen damit den 79 noch unversorgten Bewerber*innen gegenüber. Besonders viele freie Stellen stehen im Berufsfeld Fertigung/Produktion (146), im Handel/Vertrieb (84) und im Bereich der Bau/ Gebäudetechnik (33) zur Verfügung.

Im Berichtsjahr 2020/2021 zählten jeweils im Oktober des Jahres 400 Stellen und im Jahr 2019/2020 332 Stellen unbesetzt. 

Entwicklung in den Rechtskreisen

3.874 bzw. 36,1% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören dem Rechtskreis SGB III an, das sind 88 bzw. 2,2 % weniger als im Vormonat und 376 bzw. 8,8% weniger als im Oktober letzten Jahres. 

63,9 bzw. 6.843 Arbeitslose sind dem Rechtskreis SGB II zugeordnet, 55 weniger als im Vormonat, jedoch 1.166 bzw. 20,5 % mehr als vor 12 Monaten.

Geschäftsführer Bock kennt die Gründe für diese unterschiedliche Entwicklung: „Während der Corona-Pandemie verlagerte sich der Schwerpunkt der Arbeitslosigkeit eher in den Rechtskreis SGB III, Menschen aus versicherungspflichtiger Beschäftigung meldeten sich vorrangig arbeitslos. Die derzeitige Verlagerung in den Rechtskreis SGB II ist eine Folge der Zuführung der aus der Ukraine stammenden Menschen in die Grundsicherung,“.

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