Quotenanstieg vor der Wintersaison

Arbeitsmarktbericht November der Agentur für Arbeit Traunstein

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 61

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im November 2,9 Prozent, eine dem Saisonende entsprechende Steigerung um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Vormonat Oktober.
8 162 Menschen sind aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen, das sind 458 mehr als im vergangenen Monat, ein Anstieg um 5,9 Prozent und 782 mehr als im November 2021, als die Quote bei 2,6 Prozent lag.
Die Landkreisquoten im Einzelnen: Traunstein 2,5 Prozent, Altötting 2,9 Prozent, Berchtesgadener Land 3,3 Prozent und Mühldorf 3,1 Prozent.
 „Der November zeigt uns wieder deutlich, dass die beiden südlichen Landkreise weit stärker von der Saison abhängig sind, als die beiden nördlichen“, analysiert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „ein Hauptgrund hierfür ist die Betriebsruhe in Hotels und Gaststätten vor der Wintersaison. In den meisten Fällen ist die Wiedereinstellung zu den Weihnachtsfeiertagen schon besprochen“, so Müller abschließend.
Unter den 8 162 Menschen sind 618 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 3 weniger als im Oktober und 76 mehr als im Vorjahresmonat. Die isolierte Arbeitslosenquote der Jüngeren unter 25 Jahren beträgt 1,9 Prozent.
„Von allen Gemeldeten gehören 8,8 Prozent zu der Gruppe der Menschen mit Schwerbehinderung, das sind im November 721 Personen, einer weniger als im Oktober und 13 mehr als im Vorjahresmonat“, führt Müller aus. „Hinter diesem Begriff Schwerbehinderung stehen unterschiedliche Einschränkungen. In der jetzt stattfindenden Aktionswoche für Menschen mit Schwerbehinderung wollen wir einmal mehr daran erinnern, dass die Leistungsfähigkeit eines Bewerbers von einer Schwerbehinderung oftmals gar nicht berührt wird“, so Müller abschließend.
Bei den Langzeitarbeitslosen unterscheidet sich die Anzahl um 4 weniger im Vormonatsvergleich, aktuell sind noch 2 104 Menschen in dieser Situation, das sind 500 weniger als im November 2021.
2 223 Menschen konnten sich im November aus Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 545 weniger als im Oktober. Darunter waren 702 Abmeldungen in Erwerbstätigkeit, 469 davon nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 913 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. Dem stehen 2 673 Zugänge gegenüber, darunter 1 403 aus Erwerbstätigkeit. „Das ist eine Steigerung zum Vormonat um 25,0 Prozent, ein deutliches Signal für den Beginn der Wintersaison“, erläutert Müller.
Aktuell sind 4 350 Stellen im Bestand, eine Abnahme gegenüber Oktober um 155 und gegenüber Vorjahresmonat eine Abnahme um 333 Angebote. 771 Stellen sind neu gemeldet worden, das sind 84 mehr als im Oktober und 157 weniger als im Vorjahresmonat. 


Landkreis Traunstein

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im November 2,5 Prozent, das sind 2 499 Menschen, 201 mehr als im Oktober und 334 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 2,2 Prozent lag. Getrennt nach Rechtskreisen gehören 1 315 Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 184 Kunden zum Jobcenter, das das SGB II umsetzt. Unter den 2 499 Menschen sind 180 jüngere unter 25 Jahren, das sind 4 weniger als im Oktober und 32 mehr als im Vorjahresmonat. 1 054 Ältere über 50 Jahre bilden 42,2 Prozent aller Arbeitslosen. Darunter sind 803 über 55 Jahre alt. In dieser Altersgruppe sind es 65 Menschen mehr als noch im Oktober. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Landkreis Traunstein beträgt 519, der Anteil an der Grundgesamtheit mit 20,8 Prozent über ein Fünftel.
244 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 2 weniger als im Vormonat und genauso viele wie im Vorjahresmonat. „Über Inklusion wird unter vielen Aspekten ausführlich diskutiert. Gute Ideen und hohe soziale Verantwortung brauchen für den Sprung in ein Arbeitsverhältnis mit einem schwerbehinderten Bewerber zusätzlich den Willen, von Vorbehalten abzulassen und den Mut, vermeintlich unabdingbare Ansprüche zu überprüfen“, appelliert Müller.
708 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, gegenüber 744 im Vormonat. 232 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 147 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung und 297 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 906 Menschen meldeten sich im November erstmals oder erneut arbeitslos. Das sind 276 mehr als im Vormonat. 487 oder 53,8 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 91 aus Ausbildung oder Qualifizierung und 239 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.
1 445 Stellen waren im Bestand, hiervon 265 neue Angebote. Im Oktober waren es insgesamt 40 weniger. Die meisten Angebote gibt es mit 430 im Bereich Produktion und Fertigung. Handel, Vertrieb und Tourismus bieten 302 aktuelle Stellen. Fachkräfte in Pflege- und Gesundheitsberufen haben sehr gute Chancen bei 228 freien Stellen.

 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im November 2,9 Prozent. Im Vorjahresmonat lag der Wert um 0,2 Prozentpunkte niedriger. 1 847 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 123 Menschen mehr als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 49 mehr, als die Quote bei 2,8 Prozent lag.
40,1 Prozent oder 741 Menschen sind älter als 50 Jahre, verglichen mit Oktober sind dies 17 Menschen mehr, verglichen mit dem Vorjahr 16 weniger. Darunter sind 558 über 55 Jahre alt. Allein diese Altersgruppe bildet knapp ein Drittel aller Gemeldeten. 476 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, eine Zahl, die im Vorjahresvergleich um 152 gesunken, im Vergleich zu Oktober um 12 höher ist.
157 Menschen sind jünger als 25 Jahre, ein Rückgang um 4 zum Vormonat und ein Anstieg um 38 im Vorjahresvergleich. Die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung unter den arbeitslos Gemeldeten ist mit 156 um einen niedriger als im Vormonat und um 3 niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. „Beim Wiedereinstieg in das Erwerbsleben sind bei Menschen mit Schwerbehinderung oft viele Gespräche, die sprichwörtlichen kleinen Schritte nötig“, erläutert Müller, „entscheidend bei allen Beteiligten ist die Motivation, eine Lösung zu finden. In den allermeisten Fällen gibt es die auch“, schließt Müller. 
553 Neumeldungen wurden in Altötting registriert, das sind 27 mehr als im Oktober. 251 Neumeldungen kamen aus Erwerbstätigkeit, 78 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung beendet und 187 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit arbeitslos. 512 Abmeldungen wurden gezählt, ein Rückgang gegenüber Oktober von 176. Hiervon gingen 163 Menschen in Erwerbstätigkeit, 111 begannen eine Ausbildung und 206 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Im Arbeitgeberservice waren im November 841 Stellenangebote registriert, gegenüber Oktober sind das 16 Angebote mehr. Der Stellenzugang fällt mit 200 Angeboten um 80 höher aus als im Vormonat, gegenüber Vorjahresmonat kamen 2 Stellen mehr. Aktuell sind 209 Angebote aus Gesundheit und sozialen Berufen offen, 153 aus Produktion und Fertigung und 138 aus Handel, Vertrieb und Tourismus.

 

Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land lag im November bei 3,3 Prozent, das ist eine Zunahme um 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Oktober und um 0,2 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. 1 725 Menschen waren gemeldet, 224 mehr als im Vormonat und 101 mehr als im Vorjahresvergleich.
Die Altersgruppen teilen sich im November wie folgt auf: 104 Jüngere unter 25 Jahren, darunter 19 unter 20 Jahren, gegenüber 93 im Vormonat und 120 im Vorjahresmonat.
Unter den 1 725 sind 751 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren, 75 mehr als im Oktober und 29 mehr als im November des Vorjahres. Diese Gruppe bildet 43,9 Prozent der Gesamtheit. 131 arbeitslose schwerbehinderte Menschen im Landkreis Berchtesgadener Land bilden 7,6 Prozent aller Gemeldeten. „Die Anzahl der schwerbehinderten Menschen ist zwar kaum Veränderungen unterworfen; dennoch setzen wir uns mit eben dieser Gruppe sehr intensiv auseinander“, erläutert Müller. „Die eine Schwerbehinderung gibt es nicht. Das heißt für unsere Beratungen, sich auf jeden Einzelfall einzulassen und jedes Mal individuelle Ansätze zu finden. Sei es bei den Qualifizierungen, den unterstützenden Leistungen oder schlicht beim Mut machen.“ 
468 Menschen konnten im November ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 99 weniger als im Oktober, ein Rückgang um 17,5 Prozent. Darunter waren 272 Kunden der Agentur (SGB III) und 196 Kunden des Jobcenters (SGB II). Insgesamt gingen 156 in Erwerbstätigkeit, 101 in Ausbildung oder Qualifizierung und 179 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 692 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, das sind 258 mehr als im Oktober, ein Anstieg um 59,4 Prozent. Hiervon kamen 431 aus Erwerbstätigkeit, 102 aus Ausbildung und Qualifizierung und 143 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.
953 Stellenangebote sind im aktuellen Bestand, hiervon 143 neu aufgenommene. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 70 Stellen weniger, ein Rückgang um 6,8 Prozent. Unter allen Angeboten sind 234 aus Handel, Vertrieb und Tourismus. Produktion und Fertigung bieten 237 offene Stellen. Im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen sind 146 Stellen im Bestand.

 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im November 3,1 Prozent, ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte zum Oktober und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. 2 091 Menschen waren im November arbeitslos gemeldet das sind 16 Menschen weniger als im Vormonat und 224 mehr als im Vorjahr.
Darunter sind 177 (Vormonat 183) Jüngere unter 25 Jahren, darunter 37 (Vormonat 39) unter 20 Jahren. 824 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 43 mehr als im November des Vorjahres und 7 weniger als im Oktober.
9,1 Prozent der Gesamtheit sind schwerbehinderte Menschen. Mit 190 in dieser Gruppe sind 4 Personen mehr als im Oktober zu zählen. Im November des Vorjahres waren es 28 weniger. „Mit dem Wort „Schwerbehinderung“ sind alle Menschen zusammen gemeint, die eine einschränkende Erkrankung haben. Das bedeutet auch, dass kein Vergleich möglich ist. Die Chance liegt nun darin, die berufliche Leistungsfähigkeit zu betrachten“, führt Müller aus, „wir ermutigen bei allen Betriebsbesuchen bei Arbeitgebern und bei allen Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden, das Augenmerk auf die Qualifikation und Motivation zu legen.“
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vorjahresvergleich um 108 Menschen gesunken, der Oktoberwert zeigt 15 weniger. Im November waren es noch 649 Menschen, die länger als ein Jahr auf der Suche sind. Das entspricht 31,0 Prozent aller Arbeitslosen.
522 Neumeldungen stehen 535 Abmeldungen gegenüber. Hiervon konnten 151 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. 110 nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 231 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Getrennt nach Rechtskreisen gehören 860 (Vormonat 841) Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 231 (Vormonat 1 266) sind Kunden des Jobcenters (SGB II).