Arbeitsmarkt in leichtem Wintertief

Leicht erhöhte Arbeitslosigkeit in der Region Trier

Stellenzugang verlangsamt sich

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Die Arbeitslosigkeit in der Region Trier ist gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen.

10.390 Menschen sind ohne Arbeit. Das sind 120 Personen oder 1,2 Prozent mehr als im November.

„Anders als in den vergangenen Monaten wird die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosigkeit diesmal nicht durch die Registrierung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern und deren Aufnahme in die Arbeitslosenstatistik bestimmt“, erklärt Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit in Trier. „Vielmehr greifen im Dezember saisonal übliche Faktoren. In den Außenberufen, zum Beispiel Branchen wie dem Baugewerbe, kann bei schlechtem Wetter nur eingeschränkt oder gar nicht gearbeitet werden. Einige Gastronomiebetriebe schließen über Winter komplett und entlassen Personal über die kalte Jahreszeit“.

Für den Vergleich mit dem Vorjahresmonat hingegen bleiben weiterhin die Folgen des Ukraine-Krieges mit dem Zuzug Schutzsuchender aus den umkämpften Gebieten prägend. Gegenüber Dezember 2021 hat sich die Zahl der Arbeitslosen insgesamt (Rechtskreise SGB III und SGB II) um 9,3 Prozent oder 885 betroffene Menschen sehr deutlich erhöht. „Hierfür ist die Registrierung der ukrainischen Bürgerinnen und Bürger in den Jobcentern maßgeblich“, bilanziert Heribert Wilhelmi mit Blick auf einen Zuwachs von arbeitslosen Kundinnen und Kunden der Jobcenter (Rechtskreis SGB II) um 18,8 Prozent oder 934 Personen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit schlägt sich auch in der Arbeitslosenquote nieder. Gegenüber November erhöhte sie sich um 0,1 Prozentpunkte und gegenüber Dezember 2021 um 0,4 Prozentpunkte auf einen aktuellen Stand von 3,6 Prozent. 2.485 Menschen meldeten sich im Dezember arbeitslos, 80 mehr als im November und 82 mehr als im Vorjahresmonat. Ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten 2.354 Personen, das sind 57 mehr als im Vormonat und 115 mehr als im Vorjahr.

„Weiterhin beherrscht der durch die Corona-Krise beschleunigte Strukturwandel den regionalen Arbeitsmarkt. Transformation und Digitalisierung führen dazu, dass Helferjobs für Menschen mit geringer Qualifikation rarer werden, dafür aber mehr gut ausgebildete Kräfte gesucht werden“, stellt Heribert Wilhelmi fest. „Das verschärft ein Missverhältnis: hier über 10.000 Arbeitslose, dort eine Nachfrage nach Fachkräften, die kaum zu decken ist“. Das belegt der Bestand an offenen Stellen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern, der mit 5.864 Angeboten weiterhin auf sehr hohem Niveau und mit 96 Offerten über dem des Vorjahres liegt. Allerdings hat sich der Zugang neuer Stellenmeldungen verlangsamt. Gegenüber November ist er nur um 2,3 Prozent gestiegen und gegenüber Dezember 2021 sogar um 26,5 Prozent oder 315 neue Stellen-Eingänge gesunken. „Unsere wichtigste Aufgabe ist und wird die Fachkräftesicherung bleiben“, sagt Heribert Wilhelmi: „Schlüssel dazu sind Weiterbildung und Qualifizierung. Wir als Agentur für Arbeit bieten dazu viele Beratungs-, Unterstützungs- und Förderangebote, von denen Betriebe und Arbeitssuchende profitieren können.“

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

In der Region Trier zählte die Agentur für Arbeit Trier im Dezember 10.390 Arbeitslose. Somit waren 120 Menschen mehr arbeitslos als noch im November und 885 mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote hat sich auf 3,6 Prozent erhöht.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Zugänge als Abgänge weisen auf eine steigende Arbeitslosigkeit hin. 2.485 Menschen haben sich im Dezember arbeitslos gemeldet, 2.354 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose

5.513 der Arbeitslosen sind Männer, 4.877 Frauen. Unter den insgesamt 10.390 Arbeitslosen befinden sich 1.048 Jüngere unter 25 Jahren, 2.714 Ältere ab 55 Jahren sowie 3.174 Ausländer und 2.852 Langzeitarbeitslose.

Stellenangebote

Allen Jobsuchenden in der Region Trier stehen aktuell 5.864 freie Stellen zur Verfügung, 191 weniger als im November und 96 mehr als im Vorjahresmonat. Im Dezember wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 875 neue Jobs gemeldet. Die meisten freien Stellen gibt es in der Zeitarbeit mit 1.392 Ausschreibungen, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 897 Angeboten, dem Handel mit 726 Jobofferten und dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 567 sowie dem Baugewerbe mit 558 Ausschreibungen.

Unterbeschäftigung

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Dezember die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 14.037 Personen; dies entspricht einer Unterbeschäftigungsquote von 4,8 Prozent.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

In der Stadt Trier ist die Zahl der Arbeitslosen von November auf Dezember leicht um 16 auf 3.416 Personen gefallen. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 5,6 Prozent, aber 0,4 Prozentpunkte höher als im Dezember 2021.

Unter den aktuell 1.936 arbeitslosen Männern und 1.480 arbeitslosen Frauen befinden sich 364 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 676 Ältere ab 55 Jahren und 1.152 Ausländer.

726 Menschen aus Trier meldeten sich im Dezember arbeitslos, 747 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist die Arbeitslosigkeit um 2,8 Prozent gegenüber November gestiegen. Im Dezember meldeten sich 612 Menschen arbeitslos, 455 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Insgesamt wurden 2.306 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises als Arbeitslose registriert, 62 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote ist damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent geklettert.

Von den insgesamt 2.306 Arbeitslosen sind 1.121 Männer und 1.185 Frauen. Darunter wiederum befinden sich 188 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 682 Ältere über 55 Jahren und 806 Ausländer.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Einen geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet auch der Eifelkreis Bitburg-Prüm. Im Vergleich zum November sind mit 1.256 Personen 19 Menschen mehr arbeitslos. Die Quote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent.

Unter den aktuell 672 arbeitslosen Männern und 584 arbeitslosen Frauen befinden sich 149 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 341 Ältere ab 55 Jahren und 309 Ausländer. 315 Menschen konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit beenden, 324 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Kreis Vulkaneifel

1.284 Menschen in der Vulkaneifel waren im Dezember arbeitslos, 77 mehr als im November. Damit stieg die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Sie liegt um 0,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.

Im Dezember haben sich 287 Menschen arbeitslos gemeldet, 205 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.284 Arbeitslosen sind 642 Männer und 642 Frauen, darunter befinden sich 141 Jüngere unter 25 Jahren, 348 Ältere ab 55 Jahren und 373 Ausländer.

Landkreis Trier-Saarburg

Die Arbeitslosenquote in Landkreis Trier-Saarburg ist mit 2,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkte gefallen. 2.128 Menschen im Landkreis sind arbeitslos, 22 weniger als im November und 112 mehr als im Dezember 2021.

Unter den 1.142 arbeitslosen Männern und 986 arbeitslosen Frauen befinden sich 206 Jüngere unter 25 Jahren, 667 Ältere ab 55 Jahren und 534 Ausländer. 536 Menschen meldeten sich im Dezember arbeitslos, 541 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.