Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt setzt sich fort

Der Arbeitsmarkt im Februar

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 13

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm waren im Februar 7 627 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 267 Personen oder 3,4 Prozent weniger als im Monat davor. In Baden-Württemberg ging die Arbeitslosigkeit um 2,6 Prozent zurück. „Dass im Februar die Arbeitslosigkeit abnimmt, ist saisonal durchaus üblich. In diesem Jahr fällt dieser Rückgang recht deutlich aus. Stärker sank die Arbeitslosigkeit in einem Februar zuletzt im Jahr 2011“, sagt Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. Die Arbeitslosenquote ging im Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent zurück. Vor zwölf Monaten lag die Quote bei 3,4 Prozent.
Am regionalen Stellenmarkt zeigte sich ein kräftiger Nachfrageschub. Die Stellenneumeldungen legten im Berichtsmonat um gut 70 Prozent zu. So wuchs auch die Gesamtzahl offener Arbeitsstellen erstmals seit Oktober 2021 wieder an. „Der Stellenbestand kletterte wieder über die 5 000er-Marke und liegt damit weiter deutlich über Vorjahres- und Vorkrisenniveau“, berichtet Auch und ergänzt: „Gesucht werden vor allem Fachkräfte und höher qualifiziertes Personal.“
In Punkto Kurzarbeit gingen sowohl die Zahl der anzeigenden Betriebe wie auch die in den Anzeigen angegebenen Beschäftigten weiter zurück und lagen unter dem Wert des Vormonats, wenn auch noch auf erhöhtem Niveau. Schwerpunkte lagen in der Hotellerie und Gastronomie, in der Reise- und Tourismusbranche sowie in der Veranstaltungs- und Eventbranche.

Arbeitslosigkeit
Nach Rechtskreisen betrachtet waren in der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) 4 298 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 208 oder 4,6 Prozent weniger als im Januar und 2 518 oder 36,9 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Grundsicherung (Jobcenter) ging die Arbeitslosigkeit zum Vormonat auf 3 329 Menschen zurück, 59 Personen oder 1,7 Prozent weniger als im Januar. Zum Vorjahr waren es 327 Frauen und Männer oder 8,9 Prozent weniger.
Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ging im Februar nur leicht zurück. Länger als 12 Monate arbeitslos waren insgesamt 2 072 Frauen und Männer, also 40 Personen oder 1,9 Prozent weniger als im Januar. Zum Vorjahr nahm die Langzeitarbeitslosigkeit um 267 Personen oder um 11,4 Prozent ab.
Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat deutlich zugenommen. Im Februar konnten insgesamt 920 Frauen und Männer eine neue Beschäftigung aufnehmen. Das waren 274 Personen oder 42,4 Prozent mehr als im Januar und 39 oder 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Aufgrund von Entlassungen oder Aufgabe ihrer Erwerbstätigkeit meldeten sich 853 Personen arbeitslos. Das waren 460 Menschen oder 35,0 Prozent weniger als im Vormonat und 30 Menschen oder 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Stellenmarkt
Nach der saisonal üblichen Flaute im Januar zog die Personalnachfrage im Februar kräftig an. Regionale Arbeitgeber meldeten 1 858 neue Stellenangebote, das waren 770 oder 70,8 Prozent mehr als im Januar und 634 oder 51,8 Prozent mehr als im Februar vor einem Jahr.
Auf Basis aller gemeldeten Arbeitsstellen war die Kräftenachfrage weiter deutlich über Vorjahresniveau. Der Stellenbestand zählte im Februar 5 382 Arbeitsangebote und damit 440 oder 8,9 Prozent mehr offene Stellen als im Januar und 1 827 oder 51,4 Prozent mehr Offerten als vor einem Jahr. Nahezu 80 Prozent der offenen Arbeitsangebote waren Stellen auf Fachkraft-, Spezialisten- oder Expertenniveau.
Angezogen hat die Arbeitskräftenachfrage insbesondere bei den Personaldienstleistungen wie auch im Verarbeitenden Gewerbe, im Einzelhandel und in der öffentlichen Verwaltung.

Kurzarbeit
Vorläufige Daten für den Februar liegen bis zum 24. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 106 Betriebe für bis zu 1 191 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im Januar waren es Anzeigen von 164 Betrieben für bis zu 1 447 Beschäftigte. Hinweis: In den Zahlen können Betriebe abgebildet sein, die bislang noch keine Kurzarbeit angezeigt hatten sowie Betriebe, die erneut betroffen sind. Einer erneuten Anzeige bei der Agentur für Arbeit bedarf es, wenn eine angezeigte Kurzarbeit für mindestens 3 Monate nicht mehr umgesetzt wurde. Nicht jede Anzeige führt auch automatisch zu einem Antrag auf Kurzarbeitergeld, Anzeigen werden mitunter vorsorglich gestellt.
Für den Monat August liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Im Ulmer Agenturbezirk rechneten 705 Betriebe für 5 124 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. Hinsichtlich der Anzahl an Personen, für die Kurzarbeit abgerechnet wurde, sind für den August folgende Branchen besonders hervorzuheben: Die Metall- und Elektroindustrie (1 998 Beschäftigte, 63 Betriebe); die Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben (7010 Beschäftigte, 69 Betriebe); der Handel (539 Beschäftigte, 155 Betriebe) und das Gastgewerbe (338 Beschäftigte, 97 Betriebe).
Für die Monate September und Oktober liegen statistische Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit vor. Demnach haben im September 626 Betriebe für 4 973 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechnet. Im Oktober waren es 556 Betriebe für 4 373 Beschäftigte.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm sank zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag im Berichtsmonat bei 2,5 Prozent. Damit blieb Ulm unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg erneut der Bezirk mit dem niedrigsten Wert. Im Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg lag mit 3,5 Prozent ebenfalls 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Zum Vorjahr waren es 0,9 Prozentpunkte weniger.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Biberach. „Im Landkreis Biberach sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 2,1 Prozent und behält die Spitzenposition unter den baden-württembergischen Kreisen“, sagt Mathias Auch. Im Jahr zuvor lag die Quote im Landkreis Biberach bei 2,8 Prozent. Mit 2 565 Frauen und Männern waren 69 oder 2,6 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 512 Menschen (minus 57), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 053 Frauen und Männer (minus zwölf).

Alb-Donau-Kreis. 2 628 Menschen waren im Landkreis Alb-Donau arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 609) oder das Jobcenter (1 019) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 122 Menschen oder 4,4 Prozent weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent zurück. Das war der zweitniedrigste Wert unter den Kreisen in Baden-Württemberg. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,3 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2 434 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 177) und das Jobcenter (1 257) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 76 Personen oder um 3,0 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent, das sind 1,1 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. „Kein weiterer Stadtkreis im Land lag unter der Vier-Prozent-Marke“, betonte Mathias Auch.