Weniger Dynamik am Arbeitsmarkt im April

Arbeitslosenzahl nahezu unverändert – aber weiter deutlich höher als im Vorjahr

Personalnachfrage der Betriebe gesunken

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 31

Arbeitslosenzahl:7.806Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):

4,1% (3,4%)

ggü. Vormonat:+14 / +0,2%Stellenzugang (ggü. Vorjahresmonat):

530 (-7,3%)

ggü. Vorjahresmonat:

+1.310 / +20,2%

Stellenbestand (ggü. Vorjahresmonat):

3.162 (-36,6%)


Die Zahl der Arbeitslosen im Oldenburger Münsterland ist im April nahezu gleichgeblieben.

Zitat:

„Die Frühjahrsdynamik aus dem März hat sich noch nicht fortgesetzt. Zusätzlich wirkt sich auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahl aus, dass im April vermehrt Integrations- und Sprachkurse endeten. Die Teilnehmenden gehören dann, soweit sie nicht direkt eine Arbeit finden, statistisch wieder zum Personenkreis der Arbeitslosen. Dies hat zu dem Anstieg in den Jobcentern geführt“, erläutert Tina Heliosch, Leiterin der Agentur für Arbeit Vechta.


Arbeitslosigkeit

Mit insgesamt 7.806 Personen waren im April bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern Vechta und Cloppenburg 14 Arbeitslose bzw. 0,2% mehr gemeldet als im März. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,1%, während sie im Vorjahr 3,4% betrug. Im Vergleich zum April 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 1.310 bzw. 20,2%, was hauptsächlich auf die neu hinzu gekommenen ukrainischen Geflüchteten zurückzuführen ist.


Ukrainische Geflüchtete

Die ukrainischen Arbeitslosen sind nahezu ausschließlich in den Jobcentern gemeldet. Hintergrund ist die Zuständigkeit der Jobcenter seit 01. Juni 2022. Aktuell sind bei den Jobcentern im Oldenburger Münsterland 757 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos erfasst, das sind 55 bzw. 7,8% mehr als im Vormonat und 747 mehr als im April 2022. Bis auf wenige Ausnahmen sind die ukrainischen Arbeitslosen auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurückzuführen.                    


Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Zahl der Arbeitslosen veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1]. Nach vorläufigen Angaben waren im April einschließlich der arbeitslos Gemeldeten insgesamt 10.268 Menschen (1.781 bzw. 21,0% mehr als im April 2022) unterbeschäftigt.


Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung

Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im April in der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern unterschiedlich.

Bei der für die Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld) zuständigen Agentur für Arbeit waren 3.107 Arbeitslose gemeldet. Das waren 89 bzw. 2,8% weniger als im Vormonat und 385 bzw. 14,1% mehr als im Vorjahr.

Bei den für die Grundsicherung (Bürgergeld) zuständigen Jobcentern waren 4.699 Arbeitslose gemeldet. Das waren 103 bzw. 2,2% mehr als im Vormonat und 925 bzw. 24,5% mehr als im Vorjahr.


Stellenmarkt

Dem Arbeitgeberservice wurden im April 530 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 42 bzw. 7,3% weniger als im Vorjahr. Die neuen Arbeitsstellen wurden im April primär für die Branchen ‚Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften‘ (157 neue Stellen), ‚Gesundheits- und Sozialwesen‘ (39) sowie ‚Großhandel‘ (31) gemeldet. Der durchschnittliche Bestand an gemeldeten Stellen sank gegenüber April 2022 um 1.749 bzw. 35,6% auf 3.162.


Arbeitslosenzahlen und –quoten in den Landkreisen

 ArbeitslosenzahlVeränderung gegenüber VormonatVeränderung gegenüber VorjahrArbeitslosenquote
AktuellVormonatVorjahr
Agentur für Arbeit Vechta7.806+14 / +0,2%+1.310 / +20,2%4,1%4,1%3,4%
Landkreis Vechta / Hauptagentur3.408-11 / -0,3%+659 / +24,0%3,8%3,8%3,1%
Landkreis Cloppenburg4.398+25 / +0,6%+651 / +17,4%4,3%4,3%3,7%
davon:      
Geschäftsstelle Cloppenburg2.763+40 / +1,5%+530 / +23,7%4,0%3,9%3,2%
Geschäftsstelle Friesoythe1.635-15 / -0,9%+121 / +8,0%5,0%5,1%4,7%

[1] Dazu gehören Personen z.B. in beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.