Arbeitslosenzahl im Oldenburger Münsterland leicht gesunken

Im September weniger Arbeitslose als im August, jedoch leicht über Vorjahresniveau

Arbeitgeber in der Region melden mehr offene Stellen als im Vormonat, aber weniger als im Vorjahr

Arbeitsmarkt zeigt sich robust mit jahreszeitlich üblichen Schwankungen

 

 

05.10.2023 | Presseinfo Nr. 57

Im Oldenburger Münsterland ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. „Die arbeitsmarktliche Entwicklung folgt damit jahreszeitlich üblichen Schwankungen. Besonders deutlich wird dies bei dem Rückgang an jüngeren Arbeitslosen, die sich in Arbeit, Ausbildung, Schule oder Studium abmeldeten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich damit weiterhin robust“, resümiert Frank Sänger, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Vechta. Im Berichtsmonat September meldeten die regionalen Betriebe insgesamt 551 neue Arbeitsstellen, das ist zum Vormonat eine leichte Steigerung um 14,3%. Im Vergleich zum Vorjahr waren jedoch über ein Viertel weniger freie Stellen gemeldet.

Arbeitslosigkeit

Mit insgesamt 7.594 Personen waren im September bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern Vechta und Cloppenburg 372 Arbeitslose bzw. 4,7% weniger gemeldet als im August. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,9% und lag damit auf Vorjahresniveau. Im Vergleich zum September 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 143 Personen bzw. 1,9%.

Ukrainische Geflüchtete

Die ukrainischen Arbeitslosen sind nahezu ausschließlich in den Jobcentern gemeldet. Hintergrund ist die Zuständigkeit der Jobcenter seit 01. Juni 2022. Aktuell sind bei den Jobcentern im Oldenburger Münsterland 580 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos erfasst, das sind 83 Personen bzw. 12,5% weniger als im Vormonat und 322 Männer und Frauen bzw. 35,7% weniger als im September 2022. Bis auf wenige Ausnahmen sind die ukrainischen Arbeitslosen auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurückzuführen. 

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Zahl der Arbeitslosen veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1]. Nach vorläufigen Angaben waren im September einschließlich der arbeitslos Gemeldeten insgesamt 10.114 Menschen (546 Personen bzw. 5,7% mehr als im September 2022) unterbeschäftigt.

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung

Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im August in der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern unterschiedlich.

Bei der für die Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld) zuständigen Agentur für Arbeit waren 3.118 Arbeitslose gemeldet. Das waren 182 Menschen bzw. 5,5% weniger als im Vormonat und 301 Personen bzw. 10,7% mehr als im Vorjahr.

Bei den für die Grundsicherung (Bürgergeld) zuständigen Jobcentern waren 4.476 Arbeitslose gemeldet. Das waren 190 Menschen bzw. 4,1% weniger als im Vormonat und 158 Personen bzw. 3,4% weniger als im Vorjahr.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Vechta

Stellenmarkt

Dem Arbeitgeberservice wurden im September 551 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 97 Stellen bzw. 15% weniger als im Vorjahr. Überwiegend wurden dabei Fachkräfte gesucht (326 Stellen). Den größten Zuwachs der gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vormonat gab es im sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungssektor (+78) und im Bereich Erziehung und Unterricht (+19). Der durchschnittliche Bestand an gemeldeten Stellen sank gegenüber September 2022 um 1.119 bzw. 26,5% auf 3.096.

Beschäftigung

Ende März 2023, dem letzten Quartalstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Agentur für Arbeit Vechta auf 150.282. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung damit um 1.600 bzw. 1,1% gestiegen, nach einem Plus von 2.166 bzw. 1,5% im Vorquartal. Die stärkste Zunahme gab es in verarbeitender Industrie (+491) sowie im Bereich Erziehung und Unterricht (+480).  


[1] Dazu gehören Personen z.B. in beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.