Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Tirschenreuth im Januar 2022

Arbeitsmarkt vom Winter und Pandemie relativ unbeeindruckt

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 4

Die jahreszeitliche Kälte ließ die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Tirschenreuth in den letzten vier Wochen nur moderat um 218 Personen auf 1.336 ansteigen. Die Arbeitslosenquote im Januar 2022 lag bei vergleichsweise niedrigen 3,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren noch 1.624 Männern und Frauen arbeitslos gemeldet. Ungebrochen auf Rekordniveau befindet sich die Nachfrage nach Arbeitskräften. 1.029 Stellenangebote waren der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldet.

Der Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, Thomas Franz, informiert über die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt: „Die üblichen saisonbedingten Entlassungen kennzeichneten den Januar. Insbesondere Freistellungen in witterungsabhängigen Branchen bewirkten in den letzten vier Wochen einen Anstieg der Arbeitslosenzahl. Dieser fällt aber dank der bislang eher milden Temperaturen noch moderat aus. Betroffen waren vor allem Männer, die in der hiesigen Baubranche, im Garten- und Landschaftsbau oder bei Fuhrunternehmen tätig waren. Obwohl wir noch mit Meldungen im Februar rechnen, gibt es bereits positive Signale für den regionalen Arbeitsmarkt. Zahlreiche Unternehmen verzeichnen gut gefüllte Auftragsbücher und signalisieren einen entsprechenden Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Insgesamt 810 Männer und 526 Frauen waren im Agenturbezirk Tirschenreuth arbeitslos. Steigende Arbeitslosenzahlen im Januar verzeichnete die Arbeitsagentur insbesondere bei den Männern mit einem Plus von 176 zum Vormonat. Aufgrund dieser saisonal bedingten Zugänge ergibt sich im Januar im Landkreis Tirschenreuth eine zum Vorjahr um 0,6 Prozent-Punkte steigende Arbeitslosenquote.

Hohe Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Januar haben sich 418 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. 198 Personen konnten die Arbeitslosigkeit beenden. Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 78 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Rund 50 Prozent aller Arbeitslosen in der Region waren älter als 50 Jahre (675 Personen). Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug 182.

Die hohe Dynamik am Arbeitsmarkt spiegelt sich auch wider mit einem Blick auf das zurückliegende Jahr 2021. Im Jahresverlauf haben sich insgesamt 3.464 Personen arbeitssuchend gemeldet und 3.673 Männer und Frauen konnten sich aus dem Kundenbezug abmelden.

Entwicklung in den Rechtskreisen

Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt fast ausschließlich einen Anstieg in der Arbeitslosenversicherung. Franz ergänzt: „Entlassungen wurden insbesondere in witterungsabhängigen Branchen ausgesprochen. Die Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit Tirschenreuth waren daher für 800 Personen Ansprechpartner, das waren 219 mehr als im Vormonat. Das Jobcenter Tirschenreuth betreute 536 hilfebedürftige, erwerbslose Männer und Frauen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 29 Personen und damit 5,1 Prozent weniger Arbeitslose.

Fachkräftebedarf auch im neuen Jahr

Franz ergänzt: „In Beratungsgesprächen informieren und motivieren wir unsere Kunden, Zusatzqualifikationen zu erwerben und an abschlussorientierten Bildungsmaßnahmen teilzunehmen. Angepasst an die aktuelle Situation können viele Bildungsinhalte auch ohne Präsenz beim Bildungsträger genutzt werden. Immer mehr Firmen bieten auch Menschen, die bereits längere Zeit arbeitslos waren, die Chance, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, da der Fachkräftemangel zunehmend spürbar wird. Gut ausgebildete Menschen mit Behinderungen stellen ein noch nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotential dar. Für diese Personengruppe benötigen wir weitere Stellenoptionen. Unser Arbeitgeber-Service informiert interessierte Arbeitgeber unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20.“

Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur waren insgesamt 1.029 offene Stellenangebote gemeldet, davon 1.011 sozialversicherungspflichtig. „Mit dieser Anzahl liegen wir 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die passgenaue Qualifizierung von Arbeitslosen und deren Vermittlung hat für uns oberste Priorität“, so Franz. Gesucht werden vor allem Fachkräfte im Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung (436 Stellenangebote). Gute Jobperspektiven versprechen auch die 187 Angebote im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit und auch der Bereich Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik meldet einen Bedarf mit 125 offenen Stellen.