Schwache Konjunktur hat 2023 Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Würzburg gebremst

Schwache Konjunktur hat 2023 Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Würzburg gebremst 

10.01.2024 | Presseinfo Nr. 4

Entgegen den ursprünglichen Erwartungen ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Würzburg im Jahr 2023 angestiegen. Mit dem Auslaufen der Corona-Pandemie hat sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2022 zunächst zwar wieder deutlich entspannt, allerdings hat sich dieser Trend im Folgejahr nicht fortgesetzt. Die Rekordinflation, hohe Energiekosten, gestiegene Zinsen und die schwache Weltwirtschaft haben die weitere wirtschaftliche Erholung gedämpft und in der Folge die Arbeitslosigkeit anwachsen lassen. Trotz dieser erheblichen Belastungen hat sich der regionale Arbeitsmarkt aber im Großen und Ganzen robust gezeigt. Mit einer jahresdurchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent bewegte er sich nach wie vor auf einem stabilen Niveau“, zieht Stefan Beil, Leiter der Agentur für Arbeit Würzburg, ein positives Fazit.    

Im Jahresdurchschnitt 2023 waren im Agenturbezirk 8.058 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Gegenüber 2022 bedeutet das eine Zunahme um 1.026 oder 14,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber 2022 um 0,3 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent und war damit identisch mit der des Jahres 2021. Von Januar bis Dezember haben sich 17.271 (+6,1 Prozent gegenüber 2022) Personen arbeitslos gemeldet, 16.541 (+5,2 Prozent) haben ihre Arbeitslosigkeit wieder beendet. 

 

Beschäftigung stagniert nahe an Allzeithoch

In der Jahresmitte 2023 waren im Agenturbezirk 220.432 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 129 oder 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Beschäftigungsrückgänge verzeichneten insbesondere das Verarbeitende Gewerbe und der Handel. Vor allem die Bereiche Verkehr und Lager sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sind dagegen weiter gewachsen. Der Rückgang der Beschäftigung um 1.578 Deutsche wurde mit einem Zuwachs von 1.453 ausländischen Beschäftigten nahezu kompensiert. 

 

Stellenbestand trotz rückläufiger Angebote auf dem Niveau von 2022

Vor dem Hintergrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung wurden im Jahresverlauf 2023 1.132 oder 11,3 Prozent weniger (sozialversicherungspflichtige) Arbeitsstellen als 2022 gemeldet. Insgesamt waren es 8.846. Trotz der geringeren Nachfrage war der Stellenpool mit durchschnittlich 4.701 Angeboten aber ähnlich gut gefüllt wie 2022. Gesucht wurden vorrangig Arbeitskräfte mit beruflichem oder akademischem Abschluss. In vier von fünf gemeldeten Arbeitsstellen wurde dieses Qualifikationsniveau gefordert.

 

Ausblick auf 2024

„Die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes wird in diesem Jahr wesentlich von der Überwindung der konjunkturellen Schwächephase abhängen. Auch wenn die jüngsten Konjunkturumfragen eine Verunsicherung bei vielen Unternehmen erkennen lassen, dürften diese angesichts des knappen Arbeitskräfteangebots aber weiterhin bestrebt sein, möglichst lange an ihrem Personal festzuhalten. Der regionale Arbeitsmarkt wird sich den schwierigeren Rahmenbedingungen nicht gänzlich entziehen können, allerdings gehe ich davon aus, dass er sich auch im Jahr 2024 erneut behaupten kann“, so Beil mit einer Einschätzung für das aktuelle Jahr.