Ausbildungswechsel statt Ausbildungsabbruch

Melina (19) hat die Sneakers fürs Büro gegen ein Paar Sicherheitsschuhe getauscht. Eine Ausbildung zur Industriekauffrau gab sie auf, weil sie lieber praktisch arbeitet. Sie wird jetzt Industriemechanikerin und ist sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung.

Melina lächelt. Sie ist froh, dass sie jetzt in der Werkstatt steht und nicht im Büro sitzt. Erst nach Ausbildungsstart fand sie heraus, was sie wirklich machen will. Trotzdem konnte sie bei ihrem ursprünglichen Ausbildungsbetrieb bleiben.

Die erste Berufswahl 

Melina an ihrem Ausbildungsplatz als Industriemechanikerin

„An meiner Schule hatten wir eine Übungsfirma, in der wir unterschiedliche Rollen durchspielen konnten. So kam ich auf den Beruf Industriekauffrau“, erzählt Melina. „Eigentlich hielt ich mich dafür geeignet. In der Übungsfirma haben mir die Aufgaben richtig Spaß gemacht“, sagt sie. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie es sich gut vorstellen, in ihrem zukünftigen Beruf viel zu organisieren und zu verwalten. Sie bewarb sich bei der Unternehmensgruppe Schwan Stabilo im bayerischen Heroldsberg um einen Ausbildungsplatz als Industriekauffrau – mit Erfolg.

Offene Aussprache im Feedback-Gespräch

Melina am Schreibtisch als Industriekauffrau und Melina in der Metallwerkstatt

Fast 4 Monate lang arbeitete Melina bei ihrem Ausbildungsbetrieb – als angehende Industriekauffrau, ganz wie geplant. Im Kreis ihrer Kolleginnen und Kollegen fühlte sie sich sehr wohl. Trotzdem kam sie sich fehl am Platz vor. „Ich wollte vor mir sehen, was ich den ganzen Tag mache und ein greifbares Ergebnis in der Hand haben. Das hat mir bei der Bildschirmarbeit gefehlt.“ Beim üblichen Feedback-Gespräch am Ende der Probezeit sprach Melina gegenüber der Ausbilderin offen aus, „dass es einfach nicht passt“. Sie wollte aber im Betrieb bleiben. Zusammen mit ihrer Ausbilderin fand die 19-Jährige die Lösung: den Ausbildungsberuf wechseln.

Umstieg auf einen anderen Beruf

Melina bei der Arbeit in der Metallwerkstatt

Nach dem Gespräch mit der Ausbilderin hatte Melina 2 Wochen Zeit, sich für eine andere Ausbildung im Unternehmen zu entscheiden. Sie beschäftigte sich mit allen Ausbildungsberufen im Betrieb. Dabei sah sie den Kolleginnen und Kollegen über die Schulter und durfte in der Ausbildungswerkstatt Metall bearbeiten. „Das handwerkliche Arbeiten hat mir am meisten zugesagt“, sagt sie. Deshalb entschied sie sich für eine Ausbildung als Industriemechanikerin. Es war zwar anstrengend für sie, den verpassten Unterrichtsstoff nachzuholen, aber machbar. „Wenn man etwas wirklich will, dann hängt man sich auch gerne dafür rein!“, betont Melina.

Das hat Melina weitergeholfen