Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Monat März ist mit einem Aufwuchs von rund 650 Personen spürbar. Dabei zeigt sich ein ambivalentes Bild: Zwar mussten sich im Vergleich zum Vormonat weniger Menschen neu arbeitslos melden, gleichzeitig bleiben Menschen im Durchschnitt länger arbeitslos. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten bei den Einstellungen zurückhaltend sind. Das gilt auch für Fachkräfte, obwohl es daran weiter mangelt“, berichtet Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. „Trotz dieser Entwicklung gibt es auch positive Signale: Erstmals hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Aachen-Düren die 400.000er-Marke überschritten – aktuell sind rund 402.000 Menschen in unserer Region sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das klingt bei gleichzeitig steigender Arbeitslosigkeit paradox, erklärt sich aber dadurch, dass der Anstieg der Beschäftigten ausschließlich durch zugewanderte ausländische Arbeitnehmer*innen getragen wird, die vorher nicht arbeitslos waren“, ergänzt Käser. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 287 Personen zum Vormonat. 15.676 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 29.807 Kundinnen und Kunden, das sind 365 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen melden im März 1.445 neue Arbeitsstellen, 216 weniger als im Februar.
Kurzarbeit
Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für September: Im September 2024 haben 91 Betriebe und 2.004 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem das Baugewerbe und das verarbeitende Gewerbe (Produktion) betroffen.
Für den Februar 2025 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigen für den Februar im Agenturbezirk Aachen-Düren 44 Unternehmen für 1.203 Personen Kurzarbeit an.
Für die Zeit vom 01.03. – 24.03.2025 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 46 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 609 Personen an.
Der Arbeitsmarkt im März
Im März erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 652 Personen im Vergleich zum Vormonat (+1,5%). Im Vergleich zum März des Vorjahres sind 3.488 Personen (+8,3%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende März 45.483 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 7,5% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Vorjahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte (März 2024: 7,0%).
Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II)
Im März erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 15.676 Personen (+287 oder +1,9% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 2.275 Personen (+17,0%).
Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Gegenüber dem Vormonat sind 365 Personen (+1,2%) mehr arbeitslos. 29.807 Personen sind Ende März arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+1.213 Personen oder +4,2%).
Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)
Städteregion Aachen
In der Städteregion Aachen erhöht sich die Arbeitslosenquote auf 7,9% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,4 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 25.017 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+517 oder +2,1% zum Vormonat).
Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im März 8.272 Personen (+116 oder +1,4% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (+1.267 oder +18,1% als im März 2024).
In der Grundsicherung (Jobcenter Städteregion Aachen) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen. 16.745 Personen (+401 oder +2,5% zum Vormonat) sind Ende März arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März 2024 sind 370 Personen (2,3%) mehr arbeitslos.
Kreis Düren
Im Kreis Düren bleibt die Arbeitslosenquote unverändert bei 7,7% (+/- 0 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,4 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 11.436 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+122 oder +1,1% zum Vormonat).
Im März steigt die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.715 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind 96 Personen (+2,7%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 476 Personen (+14,7%).
Die Zahl der in der Grundsicherung (job-com Kreis Düren) betreuten Menschen im Kreis Düren erhöht sich um 26 auf 7.721 Personen im Vergleich zum Vormonat (+0,3%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 344 Personen (+4,7%).
Kreis Heinsberg
Im Kreis Heinsberg bleibt die Arbeitslosenquote im März unverändert bei 6,4% (+/- 0 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,6 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 9.030 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+13 oder +0,1% zum Vormonat).
Im März erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.689 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind 75 Personen (+2,1%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 532 Personen (+16,9%).
In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) reduziert sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 62 auf 5.341 Personen (-1,1%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 10,3%. 499 Personen sind gegenüber März 2024 mehr arbeitslos gemeldet.
Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten
Die Arbeitslosenquoten verändern sich an fünf von zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im März 2025 von 4,8% in Monschau bis 8,4% in Aachen und Stolberg.
Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,4% (Februar: 8,2%), in Alsdorf 7,7% (Februar: 7,6%), in Eschweiler 7,9% (Februar: 7,7%), in Stolberg 8,4% (Februar: 8,0%), in Monschau 4,8% (Februar: 4,8%), in Düren 8,0% (Februar: 8,0%), in Jülich 6,9% (Februar: 6,8%), in Erkelenz 6,1% (Februar: 6,1%), in Geilenkirchen 7,7% (Februar: 7,7%) und in Heinsberg 6,1% (Februar: 6,1%).
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im März reduzieren sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit, wohingegen die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit (zum Vormonat) sich erhöhen. Im März können 2.175 Personen in eine Beschäftigung (ohne Ausbildung) einmünden (+135/+6,6% zum Vormonat). 7.156 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (-9,5% zum Vormonat und -3,8% zum Vorjahresmonat). 7.824 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (-0,1% zum Vormonat und +9,1% zum Vorjahresmonat).
Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion
Die Arbeitskräftenachfrage reduziert sich im März gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im März insgesamt 1.445 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.048 (72,5%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.
Die Zahl neuer Arbeitsstellen liegt damit um 216 (-13,0%) unter dem Niveau des Vormonats (Februar: 1.661 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 41 (+2,9%).
Im März sind insgesamt 6.363 Arbeitsstellen gemeldet (-878 oder -12,1% im Vergleich zum März des Vorjahres).
Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)
Ältere Arbeitslose über 50 Jahre
Im März erhöht sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 267 Personen (+1,8%) und liegt damit bei 14.850 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 1.243 Personen (+9,1%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (32,6%).
Jugendarbeitslosigkeit
Ende März sind 4.328 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 64 Personen oder 1,5% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 581 Personen (+15,5%). 9,5% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.
Personengruppe der Langzeitarbeitslosen
Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl steigt auf 16.548 Personen (+214 Personen oder +1,3% zum Vormonat). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 850 Personen (+5,4%). 36,4% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende März 2025 dieser Personengruppe zugehörig.
Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung
Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,3% aller arbeitslos gemeldeten Personen) verringert sich im Berichtsmonat März. 2.406 Personen (-22 Personen oder -0,9%) dieser Personengruppe sind Ende März arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt ihre Zahl um 193 Personen (+8,7%).
Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen
Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (35,9% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich zum Vormonat, sie steigt im Berichtsmonat März um 267 (+1,7%) auf 16.337 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen ebenfalls (+844 Personen oder +5,4%).