Gesamtentwicklung zum Arbeitsmarkt

„Im Juli verzeichnen wir einen für die Jahreszeit üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser beruht auch auf einem Anstieg bei den Jugendlichen, was im Wesentlichen auf fehlende Übernahmen nach dem Ausbildungsende zurückzuführen ist. Ein entscheidender Grund für die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen und Einstellungen ist die angedrohte Einführung von Zöllen im Exportbereich in die USA. Diese Unsicherheit belastet die Wirtschaft erheblich“, berichtet Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. „Wir hoffen, dass eine klare Vereinbarung den Unternehmen Sicherheit gibt und die Bereitschaft, zu investieren und Mitarbeitende einzustellen, perspektivisch wieder steigt“, ergänzt Käser. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) erhöht sich die Arbeitslosigkeit um 586 Personen zum Vormonat. 15.598 Menschen werden aktuell durch die Arbeitsagentur betreut. Die Jobcenter (Grundsicherung) der Region betreuen 29.767 Kundinnen und Kunden, das sind 343 Personen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber*innen melden im Juli 1.235 neue Arbeitsstellen, 3 weniger als im Juni.

Kurzarbeit

Endgültige Werte zur realisierten Kurzarbeit für Januar: Im Januar 2025 haben 708 Betriebe und 5.911 Menschen in unserer Region kurzgearbeitet. Im genannten Monat waren vor allem das Baugewerbe und das verarbeitende Gewerbe (Produktion) betroffen.

Für den Juni 2025 legt die Statistik die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigen für den Juni im Agenturbezirk Aachen-Düren 17 Unternehmen für 184 Personen Kurzarbeit an.

Für die Zeit vom 01.07. – 27.07.2025 erfasst die Statistik vorläufige Zahlen. Demzufolge zeigen im genannten Zeitraum insgesamt 35 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 318 Personen an.

Der Arbeitsmarkt im Juli

Im Juli erhöht sich die Gesamtarbeitslosigkeit. Sie steigt um 929 Personen im Vergleich zum Vormonat (+2,1%). Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind 2.014 Personen (+4,6%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind im gesamten Agenturbezirk Aachen-Düren Ende Juli 45.365 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 7,4% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat). Im Vorjahresvergleich erhöht sich die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte (Juli 2024: 7,2%).

Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und in der Grundsicherung (SGB II)  

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung. 15.598 Personen (+586 oder +3,9% zum Vormonat) sind zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl von Arbeitslosigkeit betroffener Menschen um 1.467 Personen (+10,4%).

Im Bereich der Grundsicherung erhöht sich die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Gegenüber dem Vormonat sind 343 Personen (+1,2%) mehr arbeitslos. 29.767 Personen sind Ende Juli arbeitslos gemeldet, damit liegt die Zahl arbeitsloser Menschen über dem Niveau des Vorjahresmonats (+547 Personen oder +1,9%).

Arbeitsmarktsituation in den Regionen (Gebietskörperschaften)

Städteregion Aachen 

In der Städteregion Aachen steigt die Arbeitslosenquote auf 7,9% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 25.200 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+527 oder +2,1% zum Vormonat).

Im Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) sind im Juli 8.258 Personen (+332 oder 

+4,2% zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet (+859 oder +11,6% mehr als im Juli 2024).

In der Grundsicherung (Jobcenter Städteregion Aachen) erhöht sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen. 16.942 Personen (+195 oder +1,2% zum Vormonat) sind Ende Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juli 2024 sind 415 Personen (+2,5%) mehr arbeitslos.

Kreis Düren

Im Kreis Düren steigt die Arbeitslosenquote auf 7,8% (+0,3 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es sind 11.534 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+333 oder +3,0% zum Vormonat).

Im Juli steigt die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.720 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind 170 Personen (+4,8%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 325 Personen (+9,6%).

Die Zahl der in der Grundsicherung (job-com Kreis Düren) betreuten Menschen im Kreis Düren erhöht sich um 163 auf 7.814 Personen im Vergleich zum Vormonat 

(+2,1%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 196 Personen (+2,6%).

Kreis Heinsberg

Im Kreis Heinsberg steigt die Arbeitslosenquote im Juli auf 6,1% (+0,1 Prozentpunkte zum Vormonat; +0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr). Es sind 8.631 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+69 oder +0,8% zum Vormonat).

Im Juli erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf 3.620 Personen. Gegenüber dem Vormonat sind 84 Personen (+2,4%) mehr arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 283 Personen (+8,5%).

In der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Heinsberg) reduziert sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Vergleich zum Vormonat um 15 auf 5.011 Personen (-0,3%). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Arbeitslosigkeit um 1,3%. 64 Personen sind gegenüber Juli 2024 weniger arbeitslos gemeldet.

Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nach Standorten 

Die Arbeitslosenquoten verändern sich an allen zehn Standorten der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Spanne reicht im Juli 2025 von 4,6% in Monschau bis 8,5% in Aachen.

Im Stadtgebiet Aachen beträgt die Quote 8,5% (Juni: 8,3%), in Alsdorf 7,8% (Juni: 7,6%), in Eschweiler 7,9% (Juni: 7,7%), in Stolberg 8,1% (Juni: 8,0%), in Monschau 4,6% (Juni: 4,4%), in Düren 8,0% (Juni: 7,8%), in Jülich 7,0% (Juni: 6,8%), in Erkelenz 5,7% (Juni: 5,6%), in Geilenkirchen 7,2% (Juni: 7,3%) und in Heinsberg 5,9% (Juni: 5,7%).

Im Juli erhöhen sich die Zugänge in Arbeitslosigkeit, während die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit (zum Vormonat) zurückgehen. 7.410 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit (-0,7% zum Vormonat und -2,8% zum Vorjahresmonat). 8.385 Personen melden sich im Laufe des Monats arbeitslos (+20,1% zum Vormonat und +1,1% zum Vorjahresmonat).

Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion

Die Arbeitskräftenachfrage stagniert im Juli gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber*innen im Agenturbezirk Aachen-Düren melden im Juli insgesamt 1.235 neue Arbeitsstellen, davon sind 1.057 (85,6%) für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.

Die Zahl neuer Arbeitsstellen reduziert sich um 3 (-0,2%) und liegt damit auf dem Niveau des Vormonats (Juni: 1.238 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat reduziert sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 235 (-16,0%).

Im Juli sind insgesamt 6.497 Arbeitsstellen gemeldet (-638 oder -8,9% im Vergleich zum Juli des Vorjahres).

Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen (Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung)

Ältere Arbeitslose über 50 Jahre

Im Juli erhöht sich die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 78 Personen (+0,5%) und liegt damit bei 14.632 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl um 668 Personen (+4,8%). Die Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, macht rund ein Drittel der gesamten Arbeitslosen aus (32,3%).

Jugendarbeitslosigkeit

Ende Juli sind 4.380 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 322 Personen oder 7,9% mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht sich die Jugendarbeitslosigkeit um 198 Personen (+4,7%). 9,7% aller arbeitslos gemeldeten Personen gehören diesem Personenkreis an.

Personengruppe der Langzeitarbeitslosen

Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl steigt auf 16.729 Personen (+159 Personen oder -1,0% zum Vormonat). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 743 Personen (+4,6%). 36,9% der arbeitslos gemeldeten Personen sind Ende Juli 2025 dieser Personengruppe zugehörig.

Personengruppe der arbeitslosen Menschen mit einer Schwerbehinderung

Die Zahl arbeitsloser schwerbehinderter Menschen (5,3% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich im Berichtsmonat Juli. 2.398 Personen (+52 Personen oder +2,2%) dieser Personengruppe sind Ende Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt ihre Zahl um 7 Personen (+0,3%).

Personengruppe der arbeitslosen Ausländer*innen 

Die Zahl der Personengruppe der Ausländer*innen (34,7% aller arbeitslos gemeldeten Personen) erhöht sich zum Vormonat, sie steigt im Berichtsmonat Juli um 79 (+0,5%) auf 15.728 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stagniert die Zahl der Personengruppe arbeitsloser Ausländer*innen (+6 Personen oder +0,0%).