Der Arbeitsmarkt in Münster
Personalnachfrage gestiegen
Die Personalnachfrage der Unternehmen und Verwaltungen in Münster ist im Februar deutlich angestiegen. Sie meldeten 469 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 149 mehr als im Vormonat. Das entspricht einem Plus von fast 47 Prozent. Auch der Bestand an bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jobangeboten erhöhte sich leicht. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen damit 2.177 gemeldete Jobangebote zur Verfügung, 36 mehr als im Januar. Besonders spürbar ist die Personalnachfrage im öffentlichen Dienst angezogen. Hier meldeten die Arbeitgeber im Februar 113 neue offene Stellenangebote. Im Bereich der freiberuflichen Dienstleistungen, zu denen beispielsweise Architektur- oder Steuerbüros gehören, gab es im Februar 98 neue Stellen.
Für Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, machen sich hier bereits Auswirkungen der demografischen Entwicklung bemerkbar: "Die sogenannten Baby Boomer beginnen, nach und nach in den Ruhestand zu wechseln. Das betrifft besonders den öffentlichen Dienst. Hier werden neue Kräfte gesucht, um die Stellen zu besetzen, die durch die Altersabgänge frei geworden sind." Zudem weise die gestiegene Personalnachfrage auf eine erste saisontypische Belebung am Arbeitsmarkt hin. "Im Frühjahr melden die Arbeitgeber üblicherweise vermehrt neue Stellenangebote". Angesichts der anhaltend angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei die wieder gestiegene Einstellungsbereitschaft der Unternehmen eine positive Entwicklung: "Hier bieten sich Chancen für Menschen, die beruflich wieder Fuß fassen möchten", so Fahnemann.
Wie schon seit längerem werden weiterhin vor allem Fachkräfte gesucht. Nur 328 Jobangebote sind für Helfertätigkeiten ausgeschrieben, die keine Berufsausbildung erfordern. Für 85 Prozent der Jobangebote werden Bewerberinnen und Bewerber mit Berufs- oder Hochschulausbildung gesucht.
Dementsprechend profitierten vor allem Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung von der gestiegenen Personalnachfrage. So waren im Februar 3.979 Personen mit Berufsabschluss arbeitslos gemeldet, 65 weniger als im Januar. Insgesamt lag die Zahl der Arbeitslosen im Februar bei 9.708 Personen, das waren 60 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 526 Personen. Die Arbeitslosenquote betrug im Februar 2024 noch 5,1 Prozent und lag damit um 0,3 Prozentpunkte unter der aktuellen Quote.
Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf
Arbeitskräftenachfrage zieht deutlich an
Im Februar ist die Personalnachfrage der Unternehmen und Verwaltungen im Kreis Warendorf spürbar gestiegen. Die Arbeitgeber meldeten 484 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und damit 200 mehr als im Vormonat. Das entspricht einem Plus von 70 Prozent. Der Bestand an bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jobangeboten blieb nahezu unverändert. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 2.455 gemeldete Jobangebote zur Verfügung, 9 weniger als im Januar. Besonders spürbar ist die Personalnachfrage im Bereich der Personalüberlassungen angezogen. Hier meldeten die Arbeitgeber im Februar 119 neue offene Stellenangebote. Im verarbeitenden Gewerbe gab es im Februar 89 neue Stellen, im Baugewerbe waren es 34.
Die gestiegene Personalnachfrage weise auf eine erste saisontypische Belebung am Arbeitsmarkt hin, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster: "Im Frühjahr melden die Arbeitgeber typischerweise vermehrt neue Stellenangebote". Dass die Unternehmen wieder neues Personal suchen, sei vor dem Hintergrund der anhaltend angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein erfreuliches Signal, ergänzt Fahnemann. "In den vergangenen Monaten gab es wenig Bewegung am Arbeitsmarkt. Entlassungen wurden zwar überwiegend vermieden, gleichzeitig kam es aber auch kaum zu Neueinstellungen. Mit der gestiegenen Personalnachfrage nahm jetzt auch die Dynamik am Arbeitsmarkt wieder zu", berichtet der Arbeitsmarktexperte. So konnten sich im Februar insgesamt 571 Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, weil sie eine neue Beschäftigung gefunden haben. Das waren 146 oder knapp 35 Prozent mehr als im Vormonat.
Insgesamt waren im Kreisgebiet im Februar 9.441 Personen arbeitslos gemeldet. Dies waren 88 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 357 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte. Im Februar 2024 lag die Quote noch bei 5,7 Prozent.
Besonders Frauen profitierten in den vergangenen Wochen von der Belebung am Arbeitsmarkt. So waren im Februar 4.260 Frauen arbeitslos gemeldet, 115 weniger als im Januar. Demgegenüber wuchs die Langzeitarbeitslosigkeit an. Zuletzt waren 3.671 Personen länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 44 Personen. "Auch wenn Unternehmen aktuell wieder vermehrt einstellen, ist die Situation für Menschen, die länger arbeitslos waren, nach wie vor schwierig", sagt Fahnemann. Mehr als 70 Prozent der Betroffenen gilt als geringqualifiziert und verfügt damit oft nicht über die Kenntnisse, die von den Arbeitgebern gefordert werden. "Aus- und Weiterbildung bleiben damit der Schlüssel, um diesen Menschen eine Perspektive am Arbeitsmarkt zu eröffnen", so der Agenturleiter.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Spürbar gestiegen ist die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern. So meldeten die Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen im Februar 2.435 neue Stellen bei der Arbeitsagentur und damit 935 Stellen mehr als noch im Januar dieses Jahres. Insgesamt sind damit münsterlandweit 13.040 Stellen im Bestand der Arbeitsagenturen, 23 mehr als noch vor einem Monat.