Der Arbeitsmarkt im Juli 2025

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 33

Der Arbeitsmarkt in Münster

Arbeitskräftenachfrage steigt leicht

Im Juli meldeten die Unternehmen und Verwaltungen in Münster 435 neue offene Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, 29 mehr als im Vormonat. Leicht gestiegen ist dabei die Personalnachfrage im Handel und in den freiberuflichen Dienstleistungen, wie Steuerkanzleien oder Architekturbüros. Das sei nicht unbedingt typisch für die Jahreszeit, so Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "In der Regel melden die Arbeitgeber in den Sommermonaten weniger Stellenangebote", berichtet er und ergänzt: "Auch in den Personalabteilungen ist Urlaubszeit und viele Arbeitgeber konzentrieren sich derzeit auf die Besetzung offener Ausbildungsplätze", erklärt er. Insgesamt meldeten die Arbeitgeber in Münster seit Jahresbeginn 3.183 neue Stellenangebote, 723 weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. "Die konjunkturelle Schwäche und wirtschaftliche Unsicherheiten haben dazu geführt, dass Personalverantwortliche in letzter Zeit eher ihr vorhandenes Personal gehalten und bei der Einstellung neuer Mitarbeiter zurückhaltend waren", berichtet Fahnemann.  

Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im vergangenen Monat saisontypisch und stieg erwartungsgemäß an. Insgesamt 9.866 Personen waren zuletzt arbeitslos gemeldet, 281 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Dabei erhöhte sich vor allem die Jugendarbeitslosigkeit. So waren im Juli 881 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 113 mehr als im Juni. Grund für die Entwicklung seien die Abschlussprüfungen in zahlreichen Ausbildungsberufen, so der Agenturleiter. "Nicht alle Absolventen werden übernommen und einige möchten sich nach der Ausbildung beruflich neu orientieren. Sie melden sich dann übergangsweise arbeitslos. Das führt üblicherweise in den Sommermonaten zu einem vorübergehenden Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit", erklärt Fahnemann. Er rechnet damit, dass die Betroffenen relativ schnell eine neue Beschäftigung finden: "In vielen Unternehmen gibt es bereits Fachkräfteengpässe. Qualifizierte Nachwuchskräfte sind hier gern gesehene Bewerberinnen und Bewerber". 

Gleiches gelte für Menschen, deren Weiterbildungsmaßnahmen vor kurzem endeten. Auch sie meldeten sich in den vergangenen Wochen teilweise arbeitslos. "Am Arbeitsmarkt werden vor allem Fachkräfte gesucht. Für Arbeitsuchende, die ihre Kenntnisse mit einer Qualifizierung auf den aktuellen Stand gebracht haben, gibt es daher grundsätzlich neue berufliche Chancen", so Fahnemann. 

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitgeber melden mehr offene Stellen

"Trotz der Sommerferien und obwohl auch in den Personalabteilungen der Betriebe Urlaubszeit herrscht, ist die Nachfrage der Unternehmen nach neuem Personal gestiegen", berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Zuletzt seien viele Unternehmen eher bemüht gewesen, vorhandenes Personal zu halten. "Bei Neueinstellungen waren Arbeitgeber in den zurückliegenden Monaten häufig zurückhaltend", führt er aus. Dass nun mehr neue Stellenangebote gemeldet wurden, sei für die Jahreszeit eher unüblich und stimme vorsichtig optimistisch, sagt der Agenturleiter. Insgesamt meldeten die Betriebe und Verwaltungen aus dem Kreis Warendorf im Juli 406 neue offene Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, 90 mehr als im Juni und 44 mehr als vor einem Jahr. Mehr neue Jobangebote gab es im verarbeitenden Gewerbe, in Bauunternehmen, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.  

Demgegenüber entwickelte sich die Arbeitslosigkeit saisontypisch. Sie stieg erwartungsgemäß an. So waren im Juli insgesamt 9.671 Menschen im Kreisgebiet arbeitslos gemeldet, 119 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich entsprechend um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 5,9 Prozent. Für die Jahreszeit üblich erhöhte sich vor allem die Jugendarbeitslosigkeit. Insgesamt 1.081 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren waren im Juli arbeitslos gemeldet, 130 mehr als im Vormonat. "In den vergangenen Wochen fanden in vielen Ausbildungsberufen die Abschlussprüfungen statt. Nicht alle Absolventen werden danach übernommen oder möchten im Ausbildungsbetrieb bleiben. Sie melden sich dann übergangsweise arbeitslos, bis sie eine neue Beschäftigung gefunden haben", erklärt Fahnemann. Er geht davon aus, dass sich viele von ihnen in Kürze wieder aus der Arbeitslosigkeit abmelden: "Qualifizierte Nachwuchskräfte sind in vielen Unternehmen willkommene Bewerberinnen und Bewerber und können zur Fachkräftesicherung beitragen". 

Auch das Ende von Weiterbildungsmaßnahmen mit Beginn der Sommerferien habe zum saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, erklärt der Agenturleiter. "Auch hier ist davon auszugehen, dass sich Absolventen nur für eine Übergangsphase arbeitslos melden müssen. Wer seine beruflichen Kenntnisse an die Anforderungen am Arbeitsmarkt angepasst und aktuelle Qualifikationen erworben hat, hat auch Chancen auf eine neue Anstellung", so Fahnemann. 

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Juli gegenüber dem Vormonat vor allem durch saisonale Effekte angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat 49.880 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 1.282 mehr als noch im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich dementsprechend um 0,1 Prozentpunkte von 5,0 Prozent im Vormonat auf zuletzt 5,1 Prozent.

Im Juli meldeten die Unternehmen im Münsterland 2.116 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 195 mehr als noch im Vormonat. Insgesamt standen Jobsuchenden und Arbeitslosen 12.871 gemeldete Stellen zur Verfügung. Der größte Teil davon, nämlich 12.363, sind unbefristete Jobangebote.