Arbeitsmarktbericht für den Monat August

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 38

Der Arbeitsmarkt in Münster

Arbeitskräftenachfrage nimmt weiter zu

Gegen Ende der Sommerferien stieg die Nachfrage der Unternehmen in Münster nach neuem Personal erneut an. Die Arbeitgeber meldeten 497 neue offene Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, 62 mehr als im Juli. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden vermehrt im verarbeitenden Gewerbe, in Rechtsanwalts- und Steuerkanzleien und im Einzelhandel gesucht. Besonders hoch war die Personalnachfrage zudem im Öffentlichen Dienst. Leicht gestiegen ist dabei der Anteil der Stellenangebote, die befristet ausgeschrieben wurden. "Wir nehmen nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung der Unternehmen bei der Einstellung neuer Mitarbeiter wahr", berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Er ergänzt: "Das betrifft vor allem die Unternehmen in konjunkturabhängigen Branchen. Für sie sind die Entwicklung der Energiekosten, der Zölle und der Absatzmärkte ein wichtiges Kriterium bei der Personalplanung". 

Etwas anders sehe es in den öffentlichen Verwaltungen aus: "Hier macht sich der demografische Wandel bereits jetzt deutlich bemerkbar", erklärt der Arbeitsmarktexperte. Allein in diesem Jahr vollendeten fast 500 Beschäftigte im öffentlichen Dienst das 65. Lebensjahr. "Das führt dazu, dass hier vermehrt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht werden, um die entstehenden Lücken zu füllen", so Fahnemann. Insgesamt sei der gestiegenen Personalbedarf in Unternehmen und Verwaltungen mit vielen Chancen für Menschen verbunden, die eine neue Anstellung suchten. "Wenn sie die erforderlichen Qualifikationen mitbringen", schränkt Fahnemann ein. Denn fast 90 Prozent der neuen Jobangebote richten sich an Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. 

Die Herausforderung liege darin, dass die mit den ausgeschriebenen Stellen verbundenen Anforderungen häufig nicht mit den Qualifikationen der Arbeitsuchenden übereinstimmen, verdeutlicht der Agenturleiter. Denn von den 10.174 Frauen und Männern, die im August in Münster arbeitslos gemeldet waren, gelten 5.784, also rund 57 Prozent als geringqualifiziert. "Der Schlüssel, um Betroffenen neue berufliche Perspektiven zu ermöglichen, sind daher Weiterbildungen oder Umschulungen", sagt Fahnemann. 

Insgesamt lag die Arbeitslosigkeit aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen zwar auf einem höheren Niveau als im Vorjahr, die aktuelle Entwicklung sei aber durchaus saisontypisch, erläutert Fahnemann. So erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 308 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitskräftenachfrage steigt kräftig

Im August ist die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen im Kreis Warendorf erneut gestiegen. Die Arbeitgeber meldeten in den zurückliegenden Wochen 523 neue offene Stellenangebote, 117 mehr als im Juli und 119 mehr als im August vor einem Jahr. "Die Sommerpause am Arbeitsmarkt ist beendet. Die Personalabteilungen sind nach den Sommerurlauben wieder voll besetzt und üblicherweise melden die Personalverantwortlichen zu dieser Jahreszeit wieder mehr Stellenangebote", erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Die Tatsache, dass die Zahl der Jobangebote über dem Niveau des Vorjahrs liegt, weise zudem darauf hin, dass einige Unternehmen vorsichtig optimistisch in die Zukunft blickten und sich die Auftragslage teilweise entspannt habe, fügt er hinzu. Knapp 10 Prozent der neu gemeldeten Stellenangebote sind befristet ausgeschrieben, vor einem Jahr lag der Befristungsanteil noch bei 3 Prozent. "Offenbar benötigen die Arbeitgeber zwar neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, warten aber noch ab, wie sich die konjunkturelle Lage weiterentwickelt", sagt Fahnemann. 

Dies sei auch der Grund, warum die Nachfrage besonders im Bereich der Personalüberlassung gestiegen sei, erläutert der Arbeitsmarktexperte. Einige Unternehmen wählen zunächst den Weg über eine Zeitarbeitsfirma, um Auftragssteigerungen abzuarbeiten. Damit seien aber durchaus Chancen für Menschen verbunden, die nach einer Arbeitslosigkeit eine neue Beschäftigung suchen, betont Fahnemann.

Nach wie vor gebe es aber vor allem Jobangebote für Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. "Häufig gibt es eine Lücke zwischen den Anforderungen der Arbeitgeber und den Qualifikationen der Jobsuchenden", berichtet Fahnemann. Denn von den 9.681 Frauen und Männern, die im August in Münster arbeitslos gemeldet waren, gelten 5.632, also mehr als 58 Prozent als geringqualifiziert. "Um die Bewerberinnen und Bewerber auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt vorzubereiten, sind Weiterbildungen oder Umschulungen daher sehr wichtig", sagt Fahnemann. 

Insgesamt lag die Arbeitslosigkeit aufgrund der konjunkturellen Einflüsse auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat veränderte sich die Zahl der Arbeitslosen jedoch kaum. So waren im August 10 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im Juli. Die Arbeitslosenquote blieb daher bei 5,9 Prozent.

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Münsterland erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent im Juli auf 5,2 Prozent im August dieses Jahres. Damit stieg auch die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Region. So waren im August mit 50.794 Personen 914 mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat.

Die Unternehmen im Münsterland meldeten im nun abgelaufenen Monat 2.309 freie Stellen bei der Arbeitsagentur, 193 mehr als noch im Juli dieses Jahres. Der Bestand an gemeldeten Stellen lag bei 12.903 und bot den Menschen in der Region damit zahlreiche Möglichkeiten, einen neuen Job zu finden.