Von Oktober 2024 bis Ende September 2025 meldeten sich 2.874 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, um Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz zu erhalten. Das waren 58 weniger als noch vor einem Jahr.
Auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ging zurück. Die Unternehmen und Verwaltungen in Münster und dem Kreis Warendorf meldeten seit Oktober letzten Jahres 3.334 zu besetzende Ausbildungsstellen, 217 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Rein rechnerisch standen damit jedem Bewerber 1,16 Stellenangebote gegenüber.
Insgesamt waren Ende September noch 157 unbesetzte Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Demgegenüber hatten 254 Bewerber noch keinen Ausbildungsplatz oder eine Alternative gefunden.
Der Ausbildungsmarkt in Münster
Ausbildung ist für junge Menschen attraktiv
Die Zahl der jungen Menschen in Münster, die sich für eine Ausbildung als Start in das Berufsleben entschieden haben, ist in diesem Jahr leicht gestiegen. Insgesamt meldeten sich 1.170 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Ahlen-Münster, um Unterstützung bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle zu erhalten, drei mehr als im Vorjahr und 20 mehr als in 2023. "Das ist ein gutes Zeichen für den Ausbildungsmarkt in Münster. Viele junge Menschen sehen in einer beruflichen Ausbildung ihre berufliche Zukunft, denn sie öffnet zahlreiche Chancen für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben. Darüber hinaus sind Auszubildende für viele Unternehmen eine wichtige Säule zur Fachkräftesicherung – gerade auch vor dem Hintergrund des reduzierten Abiturjahrgangs im kommenden Jahr in NRW", sagt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, mit Blick auf das im Herbst begonnene Ausbildungsjahr.
„Für Bewerberinnen und Bewerber war die Ausgangslage auch in diesem Ausbildungsjahr durchaus positiv“, berichtet Fahnemann. Die Unternehmen und Verwaltungen in Münster meldeten von Oktober des vergangenen Jahres bis Ende September mit insgesamt 1.832 offene Ausbildungsplätze zwar 227 weniger als im Vorjahreszeitraum, dennoch standen jedem Bewerber rein rechnerisch 1,57 Ausbildungsstellen gegenüber. „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe in Münster immer noch hoch und liegt weiterhin über dem NRW-Schnitt. Da sich die Arbeitgeber stark für den beruflichen Nachwuchs engagieren, gibt es in Münster weiterhin viele Ausbildungsangebote für junge Menschen“, berichtet der Agenturleiter.
Den meisten Jugendlichen ist daher der Einstieg in das Berufsleben geglückt. „Sie konnten einen Ausbildungsplatz finden und jetzt den gewünschten Weg einschlagen“, so Fahnemann. Insgesamt 130 Bewerberinnen und Bewerber waren Ende September noch ohne Ausbildungsplatz oder Alternative, das waren 38 mehr als im Vorjahr. Ihnen standen 157 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. „Nicht immer passen die Wünsche der jungen Menschen zu den Anforderungen der Arbeitgeber“, sagt Fahnemann. „Hier wäre mehr Flexibilität auf beiden Seiten gut. Die Bildungslandschaft ist in Deutschland so vielfältig, dass mehrere Wege zum Ziel führen. So gibt es beispielsweise Ausbildungsberufe, die sich inhaltlich ähneln und so zum späteren Wunschberuf führen können“. Gleichzeitig könne es für Arbeitgeber sinnvoll sein, auch jungen Menschen eine Chance zu geben, die nicht in allen Punkten die gewünschten Voraussetzungen erfüllten. „Jugendliche können sich mit entsprechender Unterstützung und Begleitung entwickeln und ihre Ausbildung erfolgreich meistern“, so Fahnemann.
Ein Einstieg in eine Ausbildung sei durchaus auch nach dem regulären Ausbildungsstart möglich, unterstreicht er. Die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber sei daher in den vergangenen Wochen weiter gesunken. „Unsere Berufsberatung unterstützt Jugendliche, die bislang keine Ausbildungsstelle gefunden haben, auch weiterhin bei der Suche nach passenden Ausbildungsbetrieben oder mit Alternativen wie zum Beispiel einer Einstiegsqualifizierung oder berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme“, betont Fahnemann.
Der Ausbildungsmarkt im Kreis Warendorf
Arbeitgeber engagieren sich für die Ausbildung
Im Kreis Warendorf hat sich das Ausbildungsplatzangebot der Unternehmen und Verwaltungen im Vergleich zum Vorjahr mit einem leichten Zuwachs positiv entwickelt. Insgesamt 1.472 offene Ausbildungsstellen meldeten die Arbeitgeber aus dem Kreisgebiet von Oktober des vergangenen Jahres bis Ende September bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, das waren sieben mehr als im Vorjahr. Dabei liegt die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe im Kreis unverändert deutlich über dem Landesschnitt. „Das ist ein gutes Zeichen für die Region“, berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. „Obwohl die konjunkturellen Rahmenbedingungen für zahlreiche Unternehmen eine große Herausforderung sind, engagieren sie sich für den beruflichen Nachwuchs“, hebt er hervor und ergänzt: „Viele Arbeitgeber im Kreisgebiet setzen auf die Ausbildung junger Menschen, um ihren Fachkräftebedarf zu sichern“. Der demographische Wandel führe dazu, dass viele Beschäftigte den Arbeitsmarkt verlassen und in den Ruhestand wechseln, erklärt er. „Diese Entwicklung hat bereits begonnen und Personalverantwortliche versuchen, die freiwerdenden Stellen mit qualifiziertem Nachwuchs nachzubesetzen“.
Für junge Menschen bot dies eine gute Ausgangsbasis für einen passenden Berufseinstieg. Insgesamt 1.704 Jugendliche und junge Erwachsene hatten sich von Oktober 2024 bis Ende September dieses Jahres bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle zu erhalten. Das waren 61 weniger als im Vorjahr. Hier mache sich bereits bemerkbar, dass dem Ausbildungsmarkt aufgrund der Demografie weniger Jugendliche zur Verfügung stehen, erklärt Fahnemann. So ging die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 600 Jugendliche zurück. Das Verhältnis von Ausbildungsangebot und Bewerbern näherte sich dadurch an. Rein rechnerisch standen jedem Bewerber 0,9 Ausbildungsstellen gegenüber.
„Den meisten jungen Menschen ist es gelungen, den gewünschten Weg in den Beruf einzuschlagen“, betont Fahnemann. Sie konnten eine Ausbildung beginnen oder haben sich für einen weiterführenden Schulbesuch oder ein Studium entschieden. 124 Bewerberinnen und Bewerber waren Ende September noch ohne einen Ausbildungsplatz oder eine Alternative. Das waren 17 mehr als vor einem Jahr. Ihnen standen kreisweit 100 unbesetzte Ausbildungsangebote gegenüber. Chancen für Bewerberinnen und Bewerben bestünden auch weiterhin: „In den Wochen und Monaten nach dem regulären Ausbildungsstart ist noch viel in Bewegung“, so Fahnemann. „Mit etwas Flexibilität bei der Berufswahl ist nach wie vor einiges möglich“, fügt er hinzu. Bewerberinnen und Bewerber, die noch unversorgt sind, könnten auf die Unterstützung der Berufsberatung setzen, sagt Fahnemann: „Die Beraterinnen und Berater helfen weiter intensiv bei der beruflichen Orientierung und der Suche nach einer Ausbildungsstelle oder besprechen mit ihnen eine Alterative wie zum Beispiel eine Einstiegsqualifizierung oder berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme“.