Jahresbilanz zum Arbeitsmarkt sorgt für Ernüchterung

Im Agenturbezirk Bad Homburg sank die Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2024 erneut nur geringfügig. Insgesamt waren 22.336 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Rückgang um 115 Personen im Vergleich zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote verblieb bei 5,4 Prozent.    

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

Bestandzahlen Arbeitslose

 

2022

2023

2024

Agenturbezirk

18.073

20.477

22.480

Hochtaunuskreis

4.834

5.241

5.509

Main-Taunus-Kreis

5.643

6.467

7.147

Landkreis GG

7.596

8.769

9.824

Matthias Oppel, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Homburg resümiert: „Bereits das zweite Jahr in Folge mussten wir enorme Zuwächse beim Zugang in Arbeitslosigkeit bewältigen. Der Beschäftigtenstand bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau, nimmt jedoch aktuell auch nicht zu. Die weiterhin schwache Konjunkturlage führt zu einem Rückgang an Aufträgen bei den Unternehmen, daher sind auch die Aussichten für 2025 derzeit wenig erfreulich.

Menschen verlieren ihre Arbeitsplätze im Agenturbezirk insbesondere in den Branchen Lagerwirtschaft, Verkauf und Büro und Sekretariat. Ihnen gelingt es jedoch vergleichsweise schnell in diesen Branchen auch wieder eine Anstellung zu finden. 

Unser Fokus liegt daher auch für 2025 auf der Qualifizierung von Menschen, um diese für die veränderte Nachfrage und für die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt zu befähigen.“

Betroffene Personengruppen

Von Arbeitslosigkeit besonders betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, deren Anteil rund 53 Prozent an der gesamten Arbeitslosigkeit beträgt. Menschen über 50 Jahre haben einen Anteil von 35 Prozent an der gesamten Arbeitslosigkeit. Die Vermittlung von Sprachkenntnissen bleibt demnach auch in 2025 ein wichtiger Faktor bei der Vermittlung in Arbeitsverhältnisse. 

Rund 40 Prozent der Arbeitslosen befinden sich im Stadium der Langzeitarbeitslosigkeit, sind also bereits seit mehr als einem Jahr arbeitslos gemeldet. 

Zu- und Abgänge

Im Dezember 2024 meldeten sich 3.863 Personen im Agenturbezirk Bad Homburg arbeitslos. Davon kamen 1.414 Personen aus einer Erwerbstätigkeit. Demgegenüber stehen 3.970 Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Davon nahmen 980 eine Erwerbstätigkeit auf. 1.276 Personen begannen eine Ausbildung, bzw. Maßnahme. 

Insgesamt waren im Agenturbezirk Bad Homburg im Jahr 2024 49.156 Zugänge in Arbeitslosigkeit zu verzeichnen – 304 mehr als im Jahr 2023. In 2024 konnten insgesamt 47.893 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 1.774 mehr als im Jahr zuvor. 

Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen

Ein wichtiger Faktor im Jahr 2025 wird erneut die Qualifizierung von Menschen sein, um diese auf die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dir immer größer werdenden Einflüsse von digitalen Möglichkeiten im Rahmen der künstlichen Intelligenz führen dazu, dass sich Arbeitsbereiche und Aufgaben in den einzelnen Berufen verändern. Arbeitnehmende müssen daher in Zukunft verstärkt in den Erwerb von neuen Qualifikationen investieren, damit sie für den Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig bleiben. 

Bereits im Jahr 2024 erreichte die Agentur für Arbeit eine Steigerung um 11,4 Prozent bei der Nutzung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. In diesen Maßnahmen waren im Dezember 2024 4.567 Personen und damit 467 mehr als noch im Dezember 2023. Der Anteil der Teilnehmenden an beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als 20 Prozent. 

Durch individuelle Förderstrategien und gezielte Beratungsgespräche soll das Thema Weiterbildung auch in 2025 eine übergeordnete Rolle spielen. 

Die Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen steigerten sich in allen drei Landkreisen: 

 HochtaunuskreisMain-Taunus-KreisLandkreis Groß-Gerau
Teilnehmende gesamt1.361 (+7,4%)1.518 (+18,6%)1.689 (+8,8%)
Aktivierungsmaßnahmen483     (+13,9%)741     (+62,5%)433     (+6,1%)
Berufliche Weiterbildung411     (+15,1%) 354     (+1,1%)619     (+39,4%)
Regionale Unterschiede in den beiden Rechtskreisen (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)

Der Agenturbezirk Bad Homburg gliedert sich in die Landkreise Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und den Landkreis Groß-Gerau. 

Während die Anstiege der Arbeitslosigkeit im Hochtaunuskreis und im Main-Taunus-Kreis im Vergleich zum Vorjahr vergleichsweise moderat ausfallen, ist der Landkreis Groß-Gerau besonders von den Entwicklungen am Arbeitsmarkt betroffen. Im Dezember 2024 profitieren die beiden Taunus-Kreise von den leichten Entspannungen am Arbeitsmarkt, während die Arbeitslosigkeit im Landkreis Groß-Gerau leicht ansteigt. 

Entwicklungen im Hochtaunuskreis: 
Hochtaunuskreis 

Veränderung zum Vormonat

Veränderung zum Vorjahr
  absolutIn ProzentabsolutIn Prozent
Bestand5.388-7-0,1+129+2,5
Bestand SGB III2.132+5+0,2+160+8,1
Bestand SGB II3.256-12-0,4-31-0,9
Quote4,3 -0,1 0
Entwicklungen im Main-Taunus-Kreis:
Main-Taunus-Kreis 

Veränderung zum Vormonat

Veränderung zum Vorjahr
  absolutIn ProzentabsolutIn Prozent
Bestand6.927-159-2,2+38+0,6
Bestand SGB III2.138-41-1,9+324+17,9
Bestand SGB II4.789-118-2,4-286-5,6
Quote5,1 -0,2 -0,1
Entwicklungen im Landkreis Groß-Gerau: 

LK Groß-Gerau

 

Veränderung zum Vormonat

Veränderung zum Vorjahr

  absolutIn ProzentabsolutIn Prozent
Bestand10.021+51+0,5+938+10,3
Bestand SGB III3.545+26+0,7+636+21,9
Bestand SGB II6.476+25+0,4+302+4,9
Quote6,4 0 +0,5
Ausbildungsmarkt

Das aktuelle Berichtsjahr für den Ausbildungsmarkt 2024/2025 hat im Oktober 2024 begonnen und endet am 30. September 2025. Erste Zahlen zum Ausbildungsmarkt werden für den Monat März 2025 erwartet, bis zu diesem Zeitpunkt können keine validen Aussagen zum Ausbildungsmarkt getroffen werden.