Matthias Oppel, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Homburg resümiert: „Im Oktober hat der Arbeitsmarkt eine leichte Belebung erfahren, die allerdings weiterhin schwächer ausfällt als in den Vorjahren. Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin zu gering ist, als dass sie dem Arbeitsmarkt entscheidende Impulse verleihen würde.
Besonders im Vergleich zum Vorjahr wird deutlich, dass die strukturellen Herausforderungen wie wirtschaftliche Unsicherheiten, Transformationsprozesse und die demografische Entwicklung, die Endwicklungen am Arbeitsmarkt beeinflussen. Besonders für Menschen mit geringen beruflichen Qualifikationen wird es schwieriger den geänderten Anforderungen, die sich aus dem Wandel der Arbeitswelt ergeben, gerecht zu werden und dauerhaft einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Mit unserem Förderangebot und individueller Beratung können wir hier Menschen begleiten.“
Betroffene Personenkreise
Von den leichten Rückgängen der Arbeitslosigkeit profitierten, mit Ausnahme der über 50jährigen und der Langzeitarbeitslosen, alle Personenkreise, insbesondere jedoch die Gruppe der unter 20jährigen, die mit 21,3 Prozent den höchsten Rückgang verzeichnete.
Zum Abschluss des Berufsberatungsjahres am 30. September wurde in der sogenannten Nachvermittlungsphase ein besonderes Augenmerk auf diese Personengruppe gelegt. Für Jugendliche, die für das laufende Ausbildungsjahr noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten, hat die Berufsberatung mit individueller Betreuung und unter Nutzung der Fördermöglichkeiten Alternativen gefunden, die es den Jugendlichen erleichtern, ihren Weg in die Berufswelt zu finden.
Zu- und Abgänge
Arbeitslos gemeldet hatten sich im Agenturbezirk Bad Homburg im Oktober 2025 insgesamt 4.322 Menschen, davon 1.708 aus einer Erwerbstätigkeit.
4.661 Personen konnten im Oktober ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 49 Personen weniger als im September 2025 und 33 Menschen weniger als vor einem Jahr. Eine neue Erwerbstätigkeit haben 1.224 Personen begonnen.
Die meisten Bewegungen waren in der Branche Lagerwirtschaft zu verzeichnen. Insgesamt meldeten sich 160 Personen aus dieser Branche arbeitslos. Hier waren auch die höchsten Abgänge zu verzeichnen. Insgesamt 110 Personen konnten in dieser Branche einen neuen Arbeitsplatz finden.
Ebenso betroffen waren die Branche Büro & Sekretariat mit 96 Zugängen in Arbeitslosigkeit gegenüber 76 Abgängen aus der Arbeitslosigkeit, sowie der Verkauf mit 92 Zugängen und 54 Einstellungen.
Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
Die Unterbeschäftigung lag im Oktober bei 28.725 Personen. Sie sank erneut um nun 384 Personen im Vergleich zum Vormonat (Minus 1,3 Prozent), stieg aber im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2024 um 2 Prozent an. Zur Unterbeschäftigung zählen neben den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden.
In den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wurden im Oktober 2025 insgesamt 4.547 Personen gefördert. Die Teilnehmerzahlen bei beruflichen Weiterbildungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 22,9 Prozent auf nun 1.641 Teilnehmende.
Gemeldete Stellen
Die Unternehmen meldeten im Oktober 921 Stellen zur Besetzung an die Agentur für Arbeit Bad Homburg. Das sind 332 Stellen weniger als vor einem Jahr.
Insbesondere in den Branchen sonstige Dienstleistungen, Handel, Instandhaltung und Reparatur von KfZ, Gesundheits- und Sozialwesen und im Baugewerbe gibt es weiterhin offene Stellen. Aktuell befanden sich 4.367 freie Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Bad Homburg.
Regionale Unterschiede in den beiden Rechtskreisen
Der Agenturbezirk Bad Homburg gliedert sich in die Landkreise Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis und den Landkreis Groß-Gerau.
Die Arbeitslosenzahlen sanken in allen drei Landkreisen im Vergleich zum Vormonat nur leicht. Während die Arbeitslosigkeit im Landkreis Groß-Gerau und im Hochtaunuskreis um etwas mehr als 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zunahm, ist diese im Main-Taunus-Kreis mit lediglich einem Plus von 0,1 Prozent nahezu auf dem gleichen Niveau.
Entwicklungen im Hochtaunuskreis:
| Hochtaunuskreis | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahr | |||
| absolut | In Prozent | absolut | In Prozent | ||
| Bestand | 5.972 | -68 | -1,1 | +422 | +706 |
| Bestand SGB III | 2.640 | +38 | +1,5 | +363 | +15,9 |
| Bestand SGB II | 3.332 | -106 | -3,1 | +59 | +1,8 |
| Quote | 4,8 | +/-0 | +0,3 | ||
Entwicklungen im Main-Taunus-Kreis:
| Main-Taunus-Kreis | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahr | |||
| absolut | In Prozent | absolut | In Prozent | ||
| Bestand | 7.316 | -128 | -1,7 | +7 | +0,1 |
| Bestand SGB III | 2.489 | +9 | +0,4 | +246 | +11,0 |
| Bestand SGB II | 4.827 | -137 | -2,8 | -239 | -4,7 |
| Quote | 5,4 | -0,1 | +/-0 | ||
Entwicklungen im Landkreis Groß-Gerau:
LK Groß-Gerau | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahr | |||
| absolut | In Prozent | absolut | In Prozent | ||
| Bestand | 10.777 | -151 | -1,4 | +734 | +7,3 |
| Bestand SGB III | 3.882 | -31 | -0,8 | +344 | +9,7 |
| Bestand SGB II | 6.895 | -120 | -1,7 | +390 | +6,0 |
| Quote | 6,8 | -0,1 | +0,4 | ||
Ausbildungsmarkt
Das aktuelle Berichtsjahr für den Ausbildungsmarkt 2024/2025 hat im Oktober 2024 begonnen und endete am 30. September 2025. Die Zahlen zum Ausbildungsmarkt werden in einem gesonderten Bericht veröffentlicht.
