Die im März begonnene Frühjahrsbelebung setzt sich im April fort. Die regionalen Arbeitslosenquoten sinken und nähern sich denen des Vorjahres – zumindest im Landkreis Birkenfeld und tendenziell auch im Landkreis Bad Kreuznach. Die Beschäftigung entwickelt sich vergleichsweise stabil und die Zahl der neu zu besetzenden Stellen ist deutlich angestiegen. Edeltraud Nikodemus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, sieht darin eine Tendenz, aber noch keine Trendwende. Die Krise der Industrie und die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen erfordern die in Aussicht gestellten Investitionen. Für den Ausbildungsbeginn im Herbst interessieren sich deutlich mehr junge Menschen für eine duale. Auch das ist ein gutes Signal für die Unternehmen der Nahe-Hunsrück-Region.
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im April ging die Arbeitslosigkeit nach dem Winter im zweiten Monat in Folge zurück – für fast alle Personengruppen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren diesen Monat 11 264 Menschen arbeitslos gemeldet: 127 oder 1,1 Prozent weniger als im März und 487 oder 4,5 Prozent mehr als im April 2024. Die Arbeitslosenquote fiel von 6,0 Prozent auf 5,9 Prozent. Vor einem Jahr war sie von März auf April noch einmal gestiegen – von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent.
Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im April mussten sich etwas weniger Menschen arbeitslos melden als im März (- 1,1 Prozent). Spürbar niedriger war die Zahl der Arbeitslosmeldungen gegenüber dem April des Vorjahres. Fünf Prozent weniger Arbeitslosmeldungen nach Beschäftigung und rund 20 Prozent weniger nach Ausbildung lassen in diesem Jahr auf eine etwas stärkere Frühjahrsbelebung hoffen.
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit blieben allerdings gegenüber Vormonat (- 1,8 Prozent) und gegenüber Vorjahresmonat (- 3,9 Prozent) zurück. Womöglich steigert sich die Zahl der Neueinstellungen noch bis zum Sommer.
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (673) ist im April deutlich gestiegen (+ 30,7 Prozent) und liegt um rund ein Viertel (+ 26,3 Prozent) über dem Wert aus dem April des Vorjahres.
Der Bestand an Stellen (3 117) stieg gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent und sank gegenüber Vorjahresmonat um 1,2 Prozent. Mehr Stellenangebote kamen insbesondere aus dem verarbeitenden
Gewerbe, aber auch dem Handel, dem öffentlichen Sektor und dem Gesundheitswesen. Rückläufig war der Bedarf der Zeitarbeitsbranche.
Beschäftigung:
124 137 Menschen waren zum 30.09.2024 (aktuellster Datenstand) im Agenturbezirk Bad Kreuznach sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber Vorquartal (30.06.2024) ist dies eine Steigerung um 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (30.09.2023) war die Beschäftigung um 0,3 Prozent zurückgegangen. Im Landesdurchschnitt Rheinland-Pfalz war die Beschäftigung gegenüber dem Vorquartal ebenfalls um 1,2 Prozent angestiegen. Gegenüber Vorjahresquartal kam es zu keiner Veränderung.
Regionaler Arbeitsmarkt:
In den meisten Regionen ging die Arbeitslosigkeit im April zurück. In Bad Kreuznach und Simmern wurde die saisonale Entlastung noch einmal ausgebremst.
Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:
Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 11 264 Arbeitslose (- 127)
fiel von 6,0 Prozent auf 5,9 Prozent (Vorjahr 5,8 Prozent)
Bad Kreuznach: 4 248 Arbeitslose (+ 13)
stagnierte auf 6,6 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
Idar-Oberstein: 2 950 Arbeitslose (- 41)
fiel von 6,9 Prozent auf 6,8 Prozent (Vorjahr 6,8 Prozent)
Kirn: 1 547 Arbeitslose (- 37)
fiel von 7,0 Prozent auf 6,8 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
Simmern: 1 638 Arbeitslose (+ 16)
stieg von 4,3 Prozent auf 4,4 Prozent (Vorjahr 4,1 Prozent)
Boppard: 881 Arbeitslose (- 78)
fiel von 4,2 Prozent auf 3,9 Prozent (Vorjahr 3,6 Prozent)
Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:
Landkreis Bad Kreuznach:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Bad Kreuznach im April leicht gesunken. 5 795 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 24 Personen weniger (- 0,4 Prozent) als im März und 244 (+ 4,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug wie im März 6,7 Prozent. Im April des letzten Jahres lag sie bei 6,5 Prozent.
Bewegungen:
Im April mussten sich ähnlich viele Menschen arbeitslos melden wie im März (- 0,1 Prozent). Spürbar niedriger war die Zahl der Arbeitslosmeldungen gegenüber dem April des Vorjahres. Rund sieben Prozent weniger Arbeitslosmeldungen nach Beschäftigung und rund 20 Prozent weniger nach Ausbildung lassen in diesem Jahr auf eine etwas stärkere Frühjahrsbelebung hoffen.
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit waren ähnlich wie im Vormonat (+ 0,3 Prozent). Vorjahresvergleich: In diesem April konnten rund zehn Prozent weniger Menschen eine Beschäftigung aufnehmen als im letztjährigen April (- 10,3 Prozent).
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (255) ist im April weiter gestiegen (+ 10,4 Prozent), liegt aber noch unter dem Wert des Vorjahresmonats (- 2,3 Prozent). Der Bestand an Stellen (1 307) fiel gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,2 Prozent. Mehr Stellenangebote kamen diesen Monat aus dem Baugewerbe, dem Handel und dem Gesundheitswesen. Rückläufig war der Bedarf der Zeitarbeitsbranche.
Landkreis Birkenfeld:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Birkenfeld im April gesunken. 2 950 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 41 Personen (- 1,4 Prozent) weniger als im März und 32 (+ 1,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,8 Prozent – und ist damit genau so hoch wie vor einem Jahr.
Bewegungen:
Im April mussten sich weniger Menschen arbeitslos melden wie im März (- 8,1 Prozent). Noch niedriger war die Zahl der Arbeitslosmeldungen gegenüber dem April des Vorjahres. Rund 13 Prozent weniger Arbeitslosmeldungen nach Beschäftigung und 19 Prozent weniger nach Ausbildung lassen in diesem Jahr auf eine etwas stärkere Frühjahrsbelebung hoffen.
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit waren niedriger als im Vormonat (- 5,1 Prozent) und im Vorjahresmonat (- 1,1 Prozent). Es konnten zwar mehr in Beschäftigung einmünden als im letzten Frühjahr, aber weniger in Aus- und Weiterbildung.
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (203) ist im April deutlich gestiegen( + 59,8 Prozent) und liegt auch deutlich über dem Wert des Vorjahresmonats (+ 51,5 Prozent).
Der Bestand an Stellen (599) stieg gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist er um 6,8 Prozent gewachsen. Mehr Stellenangebote kamen diesen Monat insbesondere aus dem öffentlichen Sektor.
Rhein-Hunsrück-Kreis:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Rhein-Hunsrück im April gesunken. 2 519 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 62 Personen (- 2,4 Prozent) weniger als im März und 211 (+ 9,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent, ein Jahr zuvor lag sie bei 3,9 Prozent.
Bewegungen:
Im Rhein-Hunsrück-Kreis mussten sich im April etwas mehr Menschen arbeitslos melden als im März (+ 3,1 Prozent). Gegenüber April des Vorjahres mussten sich ebenfalls mehr Menschen nach Beschäftigung arbeitslos melden (+ 5,2 Prozent) , aber rund ein Viertel weniger nach Aus- und Weiterbildung.
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit waren niedriger als im Vormonat (- 2,5 Prozent) und im Vorjahresmonat (- 7,4 Prozent). Es konnten zwar mehr in Beschäftigung einmünden als im letzten Frühjahr, aber weniger in Aus- und Weiterbildung.
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (215) ist deutlich gestiegen (+ 36,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt sie sogar um 55,8 Prozent höher.
Der Bestand an Stellen (1 211) ist seit März gestiegen (+ 6,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist er um 1,5 Prozent gesunken. Mehr Stellenangebote kamen diesen Monat vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Handel. Rückläufig war der Bedarf der Zeitarbeitsbranche.
Ausbildungsmarkt 2024/2025:
In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2024/2025 sind bis April deutlich mehr Jugendliche (1 312; + 11,8 Prozent) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (1 923) liegt bisher um 3,0 Prozent niedriger.
Seit Jahren übersteigt die Zahl der Ausbildungsstellen die der Bewerberinnen und Bewerber deutlich: Auf jeden Jugendlichen kommen rein rechnerisch 1,47 Ausbildungsstellen. Mitten im Ausbildungsjahr laufen die Bewerbungs- und Einstellungsprozesse noch. Es ist aber bereits zu sehen, dass das Interesse an dualer Ausbildung in der Region nicht nachlässt.
Wie in jedem Jahr konnte auf dem Marktplatz der Ausbildungsbörse am 22. März in der Jakob-Kiefer-Halle in Bad Kreuznach bei vielen Jugendlichen Interesse für eine Ausbildung geweckt werden. Auch die Unternehmen waren erfreut über so viel Zuspruch der Schülerinnen und Schüler. Das zeigt einmal mehr, dass zahlreiche junge Menschen offen sind für eine duale Ausbildung. Dieses Potential gilt es zu nutzen.
Deshalb: Jeder, der Hilfe bei der beruflichen Orientierung oder der Suche nach einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach unter 0800 / 4 5555 00 wenden.
Unternehmen erreichen unter 0800 / 4 5555 20 den regional passenden Ansprechpartner.