Saisonübliche Entwicklung im August
Wie jedes Jahr machen sich die Sommerferien und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Zwar endete im August für mehr als 1.630 Menschen die Arbeitslosigkeit. Aber 2.000 Menschen mussten sich im August arbeitslos melden, davon 770 aus Erwerbstätigkeit und 550 nach Ausbildung oder Ende einer Qualifizierungsmaßnahme. Die Zahl der Arbeitslosen stieg deshalb auf 8.330. Das sind rund 380 bzw. 4,8 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Landkreis Sigmaringen sind derzeit 2.990 Menschen ohne Arbeit, im Zollernalbkreis 5.340.
„Die Entwicklung im August ist saisonüblich. Der Arbeitsmarkt kann in diesem Monat traditionell die zu Beginn der Haupturlaubszeit und am Ende eines Ausbildungsjahres steigende Zahl an Arbeitsuchenden nicht vollständig aufnehmen“, erläutert Anke Traber, Leiterin der Balinger Agentur für Arbeit.
Arbeitskräftenachfrage nimmt leicht zu
470 neue Stellen meldeten die heimischen Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der beiden Jobcenter Zollernalbkreis und Landkreis Sigmaringen im August. Das sind rund 60 mehr als im Juli. Insgesamt hat die Agentur seit Jahresbeginn mehr als 4.260 Stellenangebote erfasst, davon sind derzeit noch rund 3.060 frei. „Einen Teil ihres Bedarfes an Arbeits- und Fachkräften können unsere heimischen Betriebe durch die Übernahme ihrer Auszubildenden decken. Immer wieder zeigt sich, dass es sich dabei auch lohnt, vermeintlich schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben“, stellt Traber fest.
Arbeitslosenquoten im gesamten Agenturbezirk gestiegen
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im August hat zu etwas höheren Arbeitslosenquoten mit Steigerungsraten um 0,2 Prozentpunkten in den einzelnen Geschäftseinheiten geführt. Die Quote liegt in Balingen bei 4,1 Prozent, in Hechingen bei 4,3 und in Albstadt bei 6,0 Prozent. Für den Zollernalbkreis ergibt das eine Quote von 4,9 Prozent. Im Landkreis Sigmaringen ist die Arbeitslosenquote bei 3,9 Prozent geblieben. Für den gesamten Agenturbezirk beträgt die Arbeitslosenquote 4,5 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit steigt in den Ferien besonders stark
Den prozentual stärksten Zuwachs verzeichnet im August die Gruppe der jungen Arbeitslosen bis 25 Jahre. Im Vergleich zum Juli ist ihre Zahl um 25,2 Prozent gestiegen. Derzeit sind 950 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos, 190 mehr als vor vier Wochen. Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres geht üblicherweise der Anteil jugendlicher Arbeitsloser wieder zurück.
Immer noch sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt
Weiterhin gute Nachrichten gibt es vom Ausbildungsstellenmarkt. Ende August gibt es zwar noch 250 Bewerberinnen und Bewerber, die bisher keinen Ausbildungsplatz oder eine passende Alternative in der Tasche haben. Dem stehen aber rund 1.080 freie Ausbildungsplätze gegenüber. Selbst für einen Ausbildungsbeginn in diesem Jahr ist es demnach noch nicht zu spät. Jugendliche können sich immer noch bewerben und sollten dabei auch offen sein für ein breites Spektrum beruflicher Möglichkeiten, falls es mit dem eigentlichen Traumberuf nicht klappt.