Villach und Bamberg haben bereits seit 1973 eine gelebte Städtepartnerschaft, deren Ursprünge bis in das Jahr 1007 zurückreichen. Dieser Austausch wurde jetzt auch zwischen der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg und dem Arbeitsmarktservice Villach vertieft.
Der österreichische Arbeitsmarktservice ist das Pendant zur Bundesagentur für Arbeit. Nach einem Besuch von Vertretern der Arbeitsagentur vor ein paar Monaten folgte nun der Gegenbesuch zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.
Die Kollegen vom AMS Österreich absolvierten in den zwei Tagen ein informatives, straffes, umfangreiches Programm. Sie besuchten u.a. das Jobcenter Coburg-Land, das Berufsinformationszentrum (BiZ), den Arbeitgeberservice, die Berufsberatung und schauten Arbeitsvermittler Ricardo Meißner über die Schultern.
Josef Zeichen, AMS Bezirksstellenleiter von Villach: „Ich fand es spannend, wie stark der Fokus in Deutschland auf die Qualifizierung ist. Bei uns steht mehr die direkte Vermittlung im Vordergrund. Die Software der BA ist echt klasse. Arbeitsabläufe hier wirken auf uns dafür komplexer. Unser Ziel, über den Tellerrand hinaus voneinander zu profitieren, haben wir definitiv erreicht. Es war ein ehrlicher freundschaftlicher Austausch.“
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg „Es war ein offener und ungezwungener bilateraler Dialog zwischen den Kollegen vom AMS und uns. Wir tauschten uns über die aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes aus, wobei es hier viele Parallelen auf beiden Seiten gibt. Die Demografie, Fachkräfteengpässe, Konjunkturflaute sowie ausländische Arbeitskräfte sind Herausforderungen, die uns alle beschäftigen. Des Weiteren nutzten wir die einmalige Gelegenheit, über best practice Beispiele sowie künftige Entwicklungen zu reden.
Beim Thema global Player in unserem Bezirk waren die Kollegen aus Österreich recht überrascht, dass sie mehr mit Franken zu tun haben, als sie sich vorstellen konnten. So trinken auch die Österreicher von Flaschen aus dem Frankenwald.“
Auf der Agenda standen außerdem Themen wie die Transformation, Dekarbonisierung, Ausbildung, Vermittlung, Weiterbildung, stille Reserve aktivieren sowie die Volatilität von Arbeitsmarktprognosen und die Auswirkungen des Ukrainekriegs.
Als krönender Abschluss durfte natürlich eine Verkostung der Coburger Bratwurst nicht fehlen. Fortsetzung folgt. Beim nächsten Austausch in Villach geht es noch tiefer in die täglichen Arbeitsabläufe.