Schaut man auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Kreis Gütersloh, fällt eins ins Auge: bei einem weiblichen Bevölkerungsanteil von 50,1 Prozent sind jedoch nur 39,7 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Frauen. Von diesen wiederum arbeiten 48,1 Prozent in Teilzeit und stellen damit 81,5 Prozent aller der Teilzeitbeschäftigten. „Somit sind nur 26,9 Prozent und damit etwa ein Viertel aller Vollzeitbeschäftigten Frauen“, sagt Diana Glanz, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Gütersloh. „Durch eine ungleiche Verteilung der Care-Arbeit besteht bei Frauen nicht nur eine höhere Doppelbelastung durch Berufstätigkeit und gleichzeitiger familiärer Sorgearbeit. Auch die zeitliche Ressource für eine unabhängige, existenzsichernde berufliche Tätigkeit und ein beruflicher Aufstieg wird dadurch bei vielen Frauen reduziert“, so Glanz. Und dies merken die Frauen auch im Portemonnaie sie verdienen im Kreis Gütersloh im Median 3.251 Euro brutto während Männer bei 3.840 Euro liegen. „Diese Diskrepanz ergibt sich daraus, dass Männer häufiger in führenden Positionen tätig sind und häufiger in MINT-Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik arbeiten, die oftmals höher vergütet werden. Hier sind nur 12,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Gütersloh Frauen. Hier zeigt sich die weiterhin noch nicht erreichte Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt“, so Glanz weiter. 

Frauen und Männer, die sich über den Wiedereinstieg in den Beruf nach der Familien- oder Pflegephase, aber auch über eine Teilzeitausbildung oder die Alternativen zu einem Minijob informieren möchten, können sich unter 0521 587 1166 direkt an Diana Glanz wenden.