Der Herner Arbeitsmarkt im März 2022 auf einen Blick

Leichte Frühjahrsbelebung trotz schwerer Zeiten

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 25

8.387 Arbeitslose

  • minus 67 Personen gegenüber dem Vormonat
  • minus 1.006 Personen gegenüber dem Vorjahr

10,5 Prozent Arbeitslosenquote

  • minus 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat
  • minus 1,4 Prozentpunkte zum Vorjahr

165 Zugänge neuer Stellenangebote

  • minus 80 gegenüber Vormonat
  • minus 34 verglichen mit Vorjahr

Herne. Gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort. Zugänge in Arbeitslosigkeit weiter rückläufig und damit auch weniger Arbeitslose als im Vormonat. Gutes Wetter und Pandemielockerungen bescheren Gastronomie und Hotellerie hohe Nachfrage. Jugendarbeitslosigkeit profitiert derzeit am meisten. Auswirkungen des Krieges in der Ukraine derzeit nicht erkennbar.

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört, bezeichnet die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt als erfreulich. Sie stünden weiter auf Erholung, so der Arbeitsmarktexperte. Er sagt: „Die Arbeitslosigkeit hat sich, wenn auch nur leicht, erneut in diesem Monat reduziert. Am meisten profitieren derzeit die jugendlichen Arbeitslosen von der Entwicklung. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung im Januar, konnten viele bereits wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Unternehmen, die während der Pandemie nicht selber ausbilden konnten, suchen Hände ringend nach Nachwuchskräften. Insgesamt verzeichnen wir eine aufkommende Dynamik und gut ausgebildete Fachkräfte sind sehr gefragt. Das außergewöhnlich gute Wetter im März beschert dem Hotel- und Gaststättengewerbe erfreulicherweise auch wieder eine hohe Nachfrage. Ich hoffe, dass es von nun an nach genau zwei Jahren Pandemie wieder aufwärts geht, auch wenn Corona noch nicht überstanden ist. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, in wie weit sich mögliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf dem Arbeitsmarkt zeigen. Unterm Strich gibt es zwar viele Unsicherheiten, aber aktuell stehen die Zeichen deutlich auf Erholung.“

Eckdaten Arbeitslosigkeit

Im März verzeichnet die Agentur für Arbeit einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Insgesamt sind 8.387 Personen (über beide Rechtskreise - SGBIII und II - hinweg) aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 67 Personen oder 0,8 Prozent weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen gar um 1.006 Personen oder 10,7 Prozent.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, beträgt im März 10,5 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und mit insgesamt 11,9 Prozent im März letzten Jahres, 1,4 Prozentpunkte weniger gegenüber dem Vorjahr.

Langzeitarbeitslosigkeit

Wer länger als ein Jahr nicht arbeitet, zählt als langzeitarbeitslos. Im März gibt es 3.961 Personen in Herne, bei denen dies der Fall ist. Gegenüber dem Februar sind dies 17 Langzeitarbeitslose weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt aber einen weitaus deutlicheren Rückgang mit 222 Personen weniger. Von allen Langzeitarbeitslosen sind über 90 Prozent und damit 3.709 Personen im März in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit

750 Arbeitslose sind im März in Herne unter 25 Jahre alt. Gegenüber dem Februar hat sich die Jugendarbeitslosigkeit damit kaum verändert. Im Vormonat waren es 16 junge, arbeitslose Menschen oder 2,2 Prozent weniger. Im Vorjahr, März 2021, waren es 176 jugendliche Arbeitslose oder 19 Prozent mehr als heute.

Arbeitslosigkeit der Älteren

Wer über 50 Jahre ist, zählt auf dem Arbeitsmarkt zu den "Älteren". In dieser Personengruppe ist die Arbeitslosigkeit so gut wie unverändert; sie ist im letzten Monat um genau eine Person gestiegen. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt jedoch eine deutliche Veränderung. Im März 2021 waren es in dieser Personengruppe noch 145 Betroffene oder 5,5 Prozent mehr. Insgesamt sind 2.505 Personen, die 50 Jahre oder älter sind, in Herne aktuell als arbeitslos verzeichnet.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) zählt die Agentur für Arbeit im März 1.747 Personen. Gegenüber dem Februar sind das 61 Personen oder 3,4 Prozent weniger. Der Vorjahresvergleich weist einen Rückgang um rund ein Drittel mit insgesamt 688 Personen oder 28,3 Prozent auf.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

In der Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) verzeichnet die Agentur für Arbeit 6 Arbeitslose (0,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 318 Personen oder 4,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt sind es 6.640 Personen und damit mehr als Dreiviertel aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Stellenangebote

Insgesamt meldeten die lokalen Unternehmen und Institutionen in diesem Monat 165 neue Stellenzugänge. Das sind 80 Stellenzugänge weniger als im Februar. Allerdings bleibt zu berücksichtigen, dass im letzten Monat der Anstieg bereits sehr hoch war. Aktuell im Bestand befinden sich insgesamt 1.080 offene Stellen, das sind 13 Stellen mehr als im Vormonat, aber 268 Stellen und damit gut ein Drittel (33,0 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Kurzarbeit

Im März haben 5 Betriebe (Vormonat 11) mit 24 möglichen Mitarbeitern (Vormonat 264) Kurzarbeit angefragt. Im März letzten Jahres waren es 27 Betriebe mit 133 möglichen Mitarbeitern.
Welche Unternehmen und wie viele Mitarbeiter letztendlich Kurzarbeitergeld beziehen, kann jedoch erst zeitverzögert genau ermittelt werden. Die Betriebe haben insgesamt drei Monate Zeit, angemeldete Kurzarbeit auch zu beantragen. Die Anzeige ist eine Vorhersage des Arbeitgebers. Die realisierten Zahlen werden erst durch die Anträge im Nachhinein mitgeteilt. Die vorherige Anzeige der Unternehmen bleibt jedoch dringend erforderlich und zeigt einen Trend.

Mehr Datenmaterial und Erläuterung zur Entwicklung auf dem Herner Arbeitsmarkt im Januar finden Sie anliegend oder unter: Agentur für Arbeit Bochum>Statistik