Wie viele Jahre zuvor: Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn

Der Bochumer Arbeitsmarkt zum Jahresstart auf einen Blick:

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 15

Bochum. Zu Jahresbeginn hat die Arbeitslosigkeit in Deutschland saisonbedingt zugenommen. Wie in den Vorjahren führten das Ende vieler befristeter Arbeitsverhältnisse sowie die zurückhaltende Nachfrage in der Winterzeit zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Januar. Allerdings war der Anstieg in diesem Jahr geringer als im Vorjahr. 

Insgesamt weist der Arbeitsmarkt jedoch mit 18.554 gemeldeten Arbeitslosen aktuell eine höhere Arbeitslosigkeit auf als im Januar vor einem Jahr. Damit sind in diesem Jahr 947 Personen mehr arbeitslos als im Januar 2024. Der diesjährige Anstieg von Dezember auf Januar beläuft sich auf 691 Personen (3,9 Prozent mehr). Im Jahr zuvor lag er bei 810 arbeitslosen Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 9,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,9 Prozent. 

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt der Bochumer Arbeitsmarkt relativ stabil. Insgesamt belastet die anhaltende Konjunkturschwäche aber weiter die Unternehmen. Insbesondere exportorientierte Branchen, die in Bochum unter anderem durch Logistikunternehmen oder Zulieferfirmen vertreten sind, spüren die angespannte Lage. Die schwache Nachfrage auf den internationalen Märkten führen zu einem verhaltenen Stellenaufbau. Hinzu kommen die Einflüsse des Transformationsprozesses, der durch den technologischen Wandel und die Umstellung auf nachhaltige Wirtschaftspraktiken geprägt ist. Diese Entwicklungen erfordern von Unternehmen verstärkte Anpassungsmaßnahmen und von Beschäftigten eine höhere Flexibilität bei der Qualifizierung.

Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, erklärt: „Der Arbeitsmarkt steht zwar vor großen Herausforderungen, zeigt jedoch, dass er in der Lage ist, sich in schwierigen Zeiten zu behaupten. Die aktuelle Entwicklung verdeutlicht die Bedeutung von Weiterbildung und gezielten Fördermaßnahmen. Wir bieten dies sowohl Arbeitnehmer*innen wie auch Unternehmen und unterstützen beratend, wenn möglich auch finanziell. Nur wer mit der Zeit geht kann sich für die Transformation der Wirtschaft rüsten und langfristig Stabilität gewährleisten. Stillstand kann sich keiner erlauben.“ 

Es gibt weiterhin eine stabile Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Vor allem in spezifischen Bereichen wie der IT, dem Gesundheitswesen und in den Produktbereichen für erneuerbare Energien wird Personal gesucht. Viele lokale Wirtschaftssektoren, insbesondere in der Dienstleistungsbranche und bei mittelständischen Unternehmen, zeigen sich widerstandsfähig. 

Langzeitarbeitslosigkeit

Insgesamt 7.428 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 106 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 249 Personen. 92,4 Prozent (6.863 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit

1.388 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 44 junge Arbeitslose oder 3,3 Prozent mehr. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es 166 arbeitslose junge Menschen oder 13,6 Prozent weniger.

Arbeitslosigkeit der Älteren

Aktuell sind 6.595 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 235 Personen oder 3,7 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 343 Arbeitslose mehr (5,5 Prozent). 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 5.003 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 446 Personen oder 9,8 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 719 Personen oder 16,8 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Januar 2025 insgesamt 13.551 Arbeitslose. Das sind 245 Arbeitslose mehr (1,8 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 228 Arbeitslose oder 1,7 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 73,0 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote

364 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Januar 2025 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 166 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 83 Stellen weniger. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 3.410 offene Stellen. Das sind 58 weniger  als im Vormonat und 168 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. 

Insgesamt waren in diesem Monat 22.847 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 566 Personen mehr. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 192 Personen.

Mehr Datenmaterial und Erläuterung zur Entwicklung auf dem Bochumer Arbeitsmarkt finden Sie anliegend oder unter: Agentur für Arbeit Bochum>Statistik

Wichtige Telefonnummern und eServicevarianten:

Mit der App „BA-Mobil“ schneller rund um die Uhr Kontakt. Die App kann im Apple App Store und im Google Play Store heruntergeladen werden.