Seitwärtsbewegung auf dem Bochumer Arbeitsmarkt

Der Bochumer Arbeitsmarkt im März

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 31

Bochum. Die Arbeitslosigkeit verharrt im März nach leichtem Rückgang im Vormonat auf vergleichsweise hohem Niveau. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst um 707 Personen weiter an. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen steigt nach dem bereits deutlichen Zuwachs im Februar erneut weiter an. Gleichzeitig schrumpft die Zahl der Personen, die sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden.

Stephanie Herrmann, Geschäftsführerin operativ Agentur für Arbeit Bochum, fasst die aktuelle Situation auf dem Bochumer Arbeitsmarkt zusammen:

„Die vorsichtigen Hoffnungen, mit denen wir noch im Vormonat auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt schauten, haben sich bislang leider nicht bestätigt. Tatsächlich bewegt sich bei unseren aktuellen Zahlen sehr wenig. Einzig die durch Unternehmen gemeldeten offenen Stellen steigen weiter an, wenn auch mit weniger Dynamik als noch im Februar. Die Gründe liegen – nicht nur für Bochum – auf der Hand: Die Wirtschaft in Deutschland lahmt, und dies auch im Ruhrgebiet. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) spricht vom „Zangengriff von Wirtschafskrise und Fachkräftemangel“, und genau dieses Szenario sehen wir auch in Bochum. Gleichzeitig befinden wir uns seit geraumer Zeit inmitten von Transformationsprozessen: Technische Fachkräfte werden für die Bewältigung von Digitalisierung, Klimaschutz und demographischem Wandel dringend gebraucht. Bei der dazu nötigen gezielten Weiterentwicklung und Qualifizierung von Arbeitskräften stehen wir Unternehmen und Arbeitsuchenden mit Rat und Tat zur Seite“, so Stephanie Herrmann.

Arbeitslosigkeit 
Im März 2025 sind mit insgesamt 18.146 gemeldeten Arbeitslosen in Bochum 10 Personen oder 0,1 Prozent weniger arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 745 Personen bzw. 4,3 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im März 9,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,8 Prozent (0,3 Prozentpunkte)

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 7.340 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 16 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 202 Personen. 92,8 Prozent (6.813 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet. 

Jugendarbeitslosigkeit
1.318 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 41 Arbeitslose (3,0 Prozent) weniger. Verglichen mit dem März des Vorjahres waren es 94 arbeitslose junge Menschen oder 7,7 Prozent mehr. 

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 6.457 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 11 Personen oder 0,2 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 291 Arbeitslose mehr (4,7 Prozent). 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 4.871 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 42 Personen oder 0,9 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 582 Personen oder 13,6 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im März 2025 insgesamt 13.275 Arbeitslose. Das sind 32 Arbeitslose mehr (0,2 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 163 Arbeitslose oder 1,2 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 73,2 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
669 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im März 2025 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 79 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 51 Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 3.466 offene Stellen. Das sind 24 mehr als im Vormonat und 103 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarkt bedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. 
Insgesamt waren in diesem Monat 22.508 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 217 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Rückgang um 89 Personen.