Arbeitsmarktbericht April 2025

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im April 2025

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 18

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit um 157 Personen (-0,5 Prozent) auf 33.193 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 2.309 Personen oder 7,5 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,2 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,8 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote sinkt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn bleibt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 7,5 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis nimmt minimal um 0,1 Prozentpunkte ab, auf 5,8 Prozent.
  • Im Vergleich wurden 1.246 neue Stellen gemeldet, das sind 185 Stellen mehr als im Vormonat. Derzeit sind im Agenturbezirk 4.547 Stellen offen.

„Im April ist von einer Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt scheinbar wenig zu spüren: Während im Rhein-Sieg-Kreis die Arbeitslosigkeit leicht abgenommen hat, ist sie in der Stadt Bonn leicht gestiegen. Dies bedeutet insgesamt eine geringere Arbeitslosenzahl als im Vormonat, der Rückgang ist jedoch geringer als zu dieser Jahreszeit üblich“, stellt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn fest. „Hinter diesem scheinbaren Stillstand gibt es aber eine gewisse Dynamik: Immerhin haben knapp 2.000 Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Stelle gefunden und darüber hinaus wurden uns zusätzlich mehr als 1.200 offene Stellen gemeldet.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im April 2025 im Vergleich zum Vormonat (von 33.350 auf 33.193 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigen die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 3,1 Prozent von 2.066 auf 2.131 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit steigen um 4,6 Prozent im Vergleich zum März 2025. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 83 Menschen mehr eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 7,5 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im April ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 110 Personen auf 2.577 Personen gesunken (-4,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 180 Personen (+7,5 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 78 Personen (-0,7 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 760 Personen (+7,1 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich sinkt im Vormonatsvergleich um 43 auf 11.186 Personen (-0,4 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 22 auf 1.190 Personen (+1,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 31 Personen (+2,7 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 451 Personen (+4,2 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sinkt in diesem Monat leicht auf 6,4 Prozent (-0,1 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,3 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den März 2025 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach gab es im März 2025 insgesamt von 19 Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 262 potentiell betroffene Beschäftigte neue Anmeldung zur Kurzarbeit. Im Vormonat Februar 2025 waren es 40 Neuanzeigen für 655 Beschäftigte. Die Anzeigen bedeuten jedoch nicht, dass diese Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich in welchem Umfang in Kurzarbeit gegangen sind, kann erst im Nachgang beurteilt werden.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Oktober 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 81 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 2.332 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem verarbeitenden Gewerbe (47 Betriebe mit 2.106 Beschäftigten) und dem Baugewerbe (18 Betriebe mit 118 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus dem Bereich Handel; Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (7 Betriebe mit 55 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Im April 2025 zeigt sich ein weiter steigendes Interesse an der betrieblichen Ausbildung – sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Betrieben. Im April 2025 interessieren sich 4.015 junge Frauen und Männer für einen Ausbildungsplatz. Dies ist ein Plus von 191 Stellen bzw. 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seitens der Betriebe wurden 4.417 offene Ausbildungsstellen gemeldet, was einen Zuwachs von 278 Stellen oder 6,7 Prozent bedeutet.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.532 Personen).

Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+777 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im April 9.797 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.274 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 833 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 547 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.964 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.727 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im April in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.163 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.634 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.270 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.004 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats April meldeten sich 5.707 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, dies sind genauso viele Arbeitslosmeldungen
(+/- 0 Prozent) wie im Vormonat, jedoch 328 weniger als im Vorjahresmonat (-5,4 Prozent). Darunter befanden sich 2.131 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 65 Personen (+3,1 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 43 Personen (-2,0 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im April 5.829 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 190 Personen (+3,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 289 (-4,7 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. 1.905 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 83 Personen (+4,6 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit mehr als im Vormonat und 45 (-2,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Vormonatsvergleich um 52 Stellen auf insgesamt 4.547 Stellen (+1,2 Prozent) und sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7 Prozent (-344 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen steigt um 185 Stellen (+17,4 Prozent) auf 1.246 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 113 Stellen (-8,3 Prozent).