Arbeitsmarktbericht Mai 2025

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im Mai 2025

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 20

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit um 143 Personen (-0,4 Prozent) auf 33.050 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 2.207 Personen oder 7,2 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,6 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,2 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat gleich, bei 6,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn sinkt im Vergleich zum Vormonat minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis bleibt unverändert bei 5,8 Prozent.
  • Im Monat Mai wurden 1.007 neue Stellen gemeldet. Der Stellenbestand ist mit 4.272 geringer als im Vormonat. 

"Die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Region lässt sich als Seitwärtsbewegung beschreiben. Es geht weder vor noch zurück. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Lage natürlich deutlich angespannter“, stellt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn fest. „Das heißt allerdings nicht, dass es keine Chancen gäbe: Auch in diesem Monat sind über 1.000 neue Stellen hinzugekommen. Die Betriebe suchen nach wie vor fähige Fachkräfte und Auszubildende."

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im Mai 2025 im Vergleich zum Vormonat (von 33.193 auf 33.050 Personen). 

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 10,1 Prozent von 2.131 auf 1.915 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit sinken um 6,1 Prozent im Vergleich zum April 2025. Im Vergleich zum Mai 2024 sind die Abgänge in Erwerbstätigkeit jedoch um 4,6 Prozent gestiegen (78 Personen). Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 117 Menschen weniger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 7,2 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Mai ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 36 Personen auf 2.541 Personen gesunken (-1,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 121 Personen (+5,0 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) steigt im Vergleich zum Vormonat um 34 Personen (+0,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 784 Personen (+7,3 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 77 auf 11.263 Personen (+0,7 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 46 auf 1.236 Personen (+3,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 128 Personen (+11,6 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 501 Personen (+4,7 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt in diesem Monat gleich, bei 6,4 Prozent (+/- 0,0 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,4 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den April 2025 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach gab es im April 2025 insgesamt von 36 Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 268 potentiell betroffene Beschäftigte neue Anmeldung zur Kurzarbeit. Im Vormonat März 2025 waren es 19 Neuanzeigen für 262 Beschäftigte. Die Anzeigen bedeuten jedoch nicht, dass diese Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich in welchem Umfang in Kurzarbeit gegangen sind, kann erst im Nachgang beurteilt werden.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat November 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 86 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 2.046 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem verarbeitenden Gewerbe (42 Betriebe mit 1.773 Beschäftigten) und dem Baugewerbe (27 Betriebe mit 142 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus dem Bereich Handel; Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (7 Betriebe mit 49 Beschäftigten) und dem Bereich Freiberufl., wissensch. u. techn. DL (7 Betriebe mit 37 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Das Interesse an betrieblicher Ausbildung steigt auch im Mai 2025 an - das gilt weiterhin sowohl für die Jugendlichen als auch für die ausbildenden Betriebe. Im Mai 2025 interessieren sich 4.294 junge Frauen und Männer für einen Ausbildungsplatz. Dies ist ein Plus von 158 Stellen bzw. 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seitens der Betriebe wurden 4.511 offene Ausbildungsstellen gemeldet, was einen Zuwachs von 163 Stellen oder 3,7 Prozent bedeutet.

Tipp:Berufsberatungsveranstaltung Chance 2025

Um noch mehr Jugendliche zu erreichen, die unsicher sind, welche Ausbildung für sie die richtige ist, laden die Agentur für Arbeit Bonn und die Regionalen Bildungsbüros Bonn und Rhein-Sieg zur "Chance 2025" ein: 

17. Juni 2025, 10 bis 13 Uhr und
18. Juni 2025, 8:30 bis 13 Uhr 

im: Rathaus Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 65, 53225 Bonn.

Hier stehen Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit bereit, um gemeinsam mit den Schulabsolventinnen und -absolventen deren Fähigkeiten und Interessen auszuloten und dazu passende Ausbildungsberufe in den Blick zu nehmen. Wer mit dem Beratungsergebnis direkt in die Ausbildungsplatzsuche einsteigen will, erhält zudem konkrete Angebote oder Betriebsadressen. Um eine individuelle Beratung zu ermöglichen, wird um Anmeldung gebeten. Diese kann eigenständig oder durch die Schule erfolgen.

Anmeldung und weitere Informationen

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.327 Personen).

Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+880 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im Mai 9.616 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.264 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 811 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 521 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.805 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.743 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Mai in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.073 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.543 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.256 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.008 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer 
suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats Mai meldeten sich 5.272 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, dies sind 435 weniger Arbeitslosmeldungen (- 7,6 Prozent) als im Vormonat und 539 weniger als im Vorjahresmonat (-9,3 Prozent). Darunter befanden sich 1.915 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind sowohl 216 Personen (-10,1 Prozent) weniger als im Vormonat, als auch 69 Personen (-3,5 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im Mai 5.369 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 460 Personen (-7,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 437 (-7,5 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. 1.788 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 117 Personen (-6,1 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 78 (+4,6 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen sinkt im Vormonatsvergleich um 275 Stellen auf insgesamt 4.272 Stellen (-6,0 Prozent) und sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,6 Prozent (-615 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen sinkt um 239 Stellen (-19,2 Prozent) auf 1.007 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 284 Stellen (-22,0 Prozent).