- Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit um 152 Personen (+0,4 Prozent) auf 34.181 Personen.
- Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.638 Personen oder 5,0 Prozent.
- Im Versichertenbereich (SGB III) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,1 Prozent.
- Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent.
- Die Zugänge aus der Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit sinken im Vergleich zum Vormonat um 8 Prozent.
- Die Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat bei 6,6 Prozent.
- Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn steigt im Vergleich zum Vormonat auf 7,7 Prozent (+0,1 Prozentpunkte).
- Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis bleibt bei 6,0 Prozent (+/- 0,0 Prozentpunkte).
- Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis unter 25-jährigen steigt aus saisonalen Gründen noch einmal gegenüber dem Vormonat um 10,6 Prozent.
- Im August wurden 1.258 neue Stellen gemeldet. Damit wächst der Bestand an Stellen um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
„Im August haben in unserer Region zwar weniger Menschen als im Vormonat ihre Arbeit verloren, dennoch steigt die Arbeitslosigkeit insgesamt leicht an. In Anbetracht der konjunkturellen Lage ist unklar, ob dies nur eine Atempause oder schon ein Hoffnungsschimmer ist“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn. In jedem Fall rufen wir alle Menschen, die auf Ausbildungs- oder Arbeitsplatzsuche sind, auf, sich mit der Agentur für Arbeit in Verbindung zu setzen. Wir unterstützen sie, auch mit Weiterbildungen und Förderangeboten.“
Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im August 2025 im Vergleich zum Vormonat (von 34.029 auf 34.181 Personen) leicht.
Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 8,0 Prozent von 2.371 auf 2.182 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit sinken um 1,4 Prozent im Vergleich zum Juli 2025. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 24 Menschen weniger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben. Im Vergleich zum August 2024 sind die Abgänge in Erwerbstätigkeit jedoch um 12,9 Prozent angestiegen (+194 Personen).
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 5,0 Prozent gestiegen.
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Im August ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 51 Personen auf 2.953 Personen gestiegen (+1,8 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 129 Personen (+4,6 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 73 Personen (-0,6 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 647 Personen (+6,0 Prozent).
Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 110 auf 11.573 Personen (+1,0 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 13 auf 1.272 Personen (+1,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wächst die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 190 Personen (+17,6 Prozent), im Grundsicherungsbereich nimmt sie um 665 Personen (+6,1 Prozent) zu.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt bei 6,6 Prozent (+/- 0,0 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,3 Prozentpunkte.
Situation konjunktureller Kurzarbeit
Anzeigen
Für den Juli 2025 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach gab es im Juli 2025 insgesamt von 16 Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 199 potentiell betroffene Beschäftigte eine neue Anmeldung zur Kurzarbeit. Im Vormonat Juni 2025 waren es 20 Neuanzeigen für 177 Beschäftigte. Die Anzeigen bedeuten jedoch nicht, dass diese Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich in welchem Umfang in Kurzarbeit gegangen sind, kann erst im Nachgang beurteilt werden.
Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende
Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Februar 2025 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 417 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 4.095 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.
Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem Baugewerbe (281 Betriebe mit 1.437 Beschäftigten), dem verarbeitenden Gewerbe (46 Betriebe mit 2.136 Beschäftigten) und aus dem Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (66 Betriebe mit 397 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus dem Bereich Handel; Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (8 Betriebe mit 39 Beschäftigten) und dem Bereich Freiberufl., wissensch. u. techn. DL (8 Betriebe mit 45 Beschäftigten) Kurzarbeit an.
Situation auf dem Ausbildungsmarkt
Das Interesse an betrieblicher Ausbildung ist im August 2025 sowohl bei Interessierten als auch bei den Betrieben weiterhin groß. Im Berichtsmonat interessieren sich 5.053 junge Frauen und Männer für einen Ausbildungsplatz. Dies ist ein Plus von 171 Menschen bzw. 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seitens der Betriebe wurden 4.813 offene Ausbildungsstellen gemeldet, was einen Zuwachs von 89 Stellen oder 1,7 Prozent bedeutet. Derzeit sind noch 1.229 Stellen unbesetzt.
Um noch möglichst viele junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen, lädt die Agentur für Arbeit Bonn Ausbildungsplatzsuchende erneut zu einer Veranstaltung ein: Am kommenden Dienstag, 2. September 2025 findet die „Last Minute Ausbildung 2025“ von 9 bis 16 Uhr in den Dienststellen in Bonn, Vil-lemombler Str. 101 sowie in Siegburg, Schumannstr. 7, statt.
Hier erhalten Jugendliche und junge Erwachsene noch einmal gezielt Unterstützung bei der Auswahl eines Ausbildungsberufes oder dualen Studiums – passend zu den jeweiligen Interessen und Fähigkeiten. Daneben können die Berufsberater*innen bei der Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen helfen und auch mögliche Alternativen zur Berufsvorbereitung aufzeigen. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bonn vermittelt auf Wunsch direkt den Kontakt zu Ausbildungsbetrieben, die in diesem Jahr noch Auszubildende einstellen möchten. Daneben ist die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg anwesend und berät speziell zu den Ausbildungsmöglichkeiten in IHK-Berufen. Außerdem werden Anbieterinnen und Anbieter von Bildungsmaßnahmen für eine Alternativplanung vor Ort sein, um eine unmittelbare Kontaktaufnahme und Anmeldungen zu ermöglichen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung
Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.270 Personen).
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+368 Personen).
Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg
Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status
- "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
- "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
- "Duldung"
in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.
Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im August 9.552 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.431 arbeitslose Personen.
Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 834 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 569 arbeitslose Personen.
Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.718 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.862 arbeitslose Personen.
Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im August in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.051 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.501 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.337 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.094 arbeitslose Personen.
1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.
2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.
Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg
Zugang und Abgang an Arbeitslosen
Im Verlauf des Monats August meldeten sich 5.718 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, dies sind 498 weniger Arbeitslosmeldungen
(-8,0 Prozent) als im Vormonat und 484 weniger als im Vorjahresmonat (-8,7 Prozent). Darunter befanden sich 2.182 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 189 Personen (-8,0 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 53 Personen (+2,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Demgegenüber meldeten sich im August 5.540 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind sowohl 316 Personen (+6,0 Prozent) mehr als im Vormonat als auch 40 (-0,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.700 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 24 Personen-Abgänge (-1,4 Prozent) in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 194 (+12,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Situation beim Stelleneingang und -bestand
Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Vormonatsvergleich um 336 Stellen auf insgesamt 4.280 Stellen (+8,5 Prozent) und sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15,4 Prozent (-781 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen steigt um 121 Stellen (+10,6 Prozent) auf 1.258 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 5 Stellen (-0,4 Prozent).