Arbeitsmarktbericht September 2025

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im September 2025

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 37

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit um 904 Personen (-2,6 Prozent) auf 33.277 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.526 Personen oder 4,8 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 3,6 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 2,1 Prozent.
  • Die Zugänge aus der Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit sinken im Vergleich zum Vormonat erneut, dieses Mal um 2,6 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote sinkt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn sinkt im Vergleich zum Vormonat auf 7,4 Prozent (-0,3 Prozentpunkte).
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis sinkt leicht auf 5,9 Prozent (-0,1 Prozentpunkte).
  • Dabei geht die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen mit 10,8 Prozent vergleichsweise deutlich zurück, die Anzahl der Arbeitslosen über 50 Jahren nur im geringen Maße (-0,1 Prozent).
  • Sowohl der Bestand (-0,2 Prozent) als auch der Zuwachs an neuen Stellen (-25,0 Prozent) geht im Vergleich zum Vormonat zurück.

„Der September bringt im Vergleich zum Vormonat eine leichte Belebung am Arbeitsmarkt in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis: Es haben weniger Menschen ihre Arbeit verloren und mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung gefunden. Darunter sind – auch bedingt durch den Start von Ausbildungsverhältnissen – erheblich mehr junge Menschen als ältere“, sagt Anja Schmiedeke, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bonn. „Dennoch beurteilen wir die Entwicklung weiterhin eher verhalten: Denn zum einen hat die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat weiter zugenommen, zum anderen wurden uns in diesem Monat auch weniger neue Stellen als im August gemeldet.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im September 2025 im Vergleich zum Vormonat (von 34.181 auf 33.277 Personen) leicht. 
    
Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 2,6 Prozent von 2.182 auf 2.125 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit steigen um 19,9 Prozent im Vergleich zum August 2025. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 339 Menschen mehr eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben. Im Vergleich zum September 2024 sind die Abgänge in Erwerbstätigkeit jedoch um 3,2 Prozent angestiegen (+63 Personen).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 4,8 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im August ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 320 Personen auf 2.633 Personen gesunken 
(-10,8 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 90 Personen (+3,5 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 16 Personen (-0,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 666 Personen (+6,2 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich sinkt im Vormonatsvergleich um 29 auf 11.544 Personen (-0,3 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 3 auf 1.269 Personen (-0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wächst die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 149 Personen (+13,3 Prozent), im Grundsicherungsbereich nimmt sie um 660 Personen (+6,1 Prozent) zu.

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sinkt auf 6,4 Prozent (-0,2 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,2 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den August 2025 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach gab es im August 2025 insgesamt von 14 Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 452 potentiell betroffene Beschäftigte eine neue Anmeldung zur Kurzarbeit. Im Vormonat Juli 2025 waren es 16 Neuanzeigen für 199 Beschäftigte. Die Anzeigen bedeuten jedoch nicht, dass diese Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich in welchem Umfang in Kurzarbeit gegangen sind, kann erst im Nachgang beurteilt werden.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat März 2025 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 176 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 2.588 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus 
dem Baugewerbe (96 Betriebe mit 395 Beschäftigten), dem verarbeitenden Gewerbe (43 Betriebe mit 1.943 Beschäftigten) und aus dem Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (16 Betriebe mit 62 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus dem Bereich Handel; Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (6 Betriebe mit 25 Beschäftigten) und dem Bereich Freiberufl., wissensch. u. techn. DL (10 Betriebe mit 139 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Am 30. September 2025 endet das Berufsberatungsjahr 2024/25. Die Ergebnisse der Datenerhebung zu Ausbildungssuchenden, Ausbildungsstellen sowie konkrete Zahlen über abgeschlossene Ausbildungsverträge werden im Rahmen einer Pressekonferenz der Agentur für Arbeit Bonn, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg und der Handwerkskammer zu Köln präsentiert. Diese findet statt am 31. Oktober 2025. Eine Einladung für die Presse folgt.

Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bonn telefonisch oder per E-Mail gerne zur Verfügung.

Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:
Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de 
Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Kontaktmöglichkeiten für Arbeitgeber*innen:
Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.270 Personen).

Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+382 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im September 9.232 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.217 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 769 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 523 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.563 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.694 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im August in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 3.976 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.356 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.241 und im Rhein-Sieg-Kreis 2.976 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats September meldeten sich 5.319 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, dies sind 399 weniger Arbeitslosmeldungen (-7,0 Prozent) als im Vormonat und 37 weniger als im Vorjahresmonat (-0,7 Prozent). Darunter befanden sich 2.125 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 57 Personen (-2,6 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 278 Personen (+15,1 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im August 6.207 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 667 Personen (+12,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 77 (+1,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 2.039 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 339 Personen-Abgänge (+19,9 Prozent) in eine Erwerbstätigkeit mehr als im Vormonat und 63 (+3,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen sinkt im Vormonatsvergleich um 7 Stellen auf insgesamt 4.372 Stellen (-0,2 Prozent) und sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,1 Prozent (-642 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen sinkt um 315 Stellen (-25,0 Prozent) auf 943 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 229 Stellen (-19,5 Prozent).