Bremerhaven: Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Mit 9.337 Personen waren im März 88 Personen oder -0,9 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Der prozentuale Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt von Februar auf März ist im langjährigen Vergleich eher gering ausgefallen. Eine höhere gemeldete Arbeitslosenzahl im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremerhaven in einem März gab es zuletzt 2016. Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit heraus hat zum Vormonat deutlich abgenommen und liegt auch unter dem Zugang im Vorjahresmonat März. Im März gab es mehr Beschäftigungsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich konnten aber weniger Arbeitslose ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden. Es gab im Vergleich zum Vorjahr ähnlich viele Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (-0,4%). Insgesamt hat das zu der leicht positiven Entwicklung der Arbeitslosigkeit beigetragen.
Die Arbeitslosenquote lag mit 15,0% leicht unter der des Vormonats Februar. Zum Vorjahr ist sie um 0,1 Prozentpunkt gestiegen.
Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage hat im März mit 286 neu gemeldeten Stellen zum Vormonat angezogen. Der Zugang gemeldeter Stellen insgesamt seit Jahresbeginn weist allerdings im März eine Abnahme um 135 Stellen oder -15,8 Prozent aus. Stärkere Nachfrageimpulse gab es im März vor allem aus dem Bereich Öffentliche Verwaltung sowie dem Handel.
Der Stellenbestand hat im März leicht abgenommen. Die Zahl der offenen Arbeitsangebote im Bestand lag mit 1.265 Stellen um 18 Stellen oder -1,4% unter der des Vormonats. Gewachsen ist der Bestand im Vergleich zum Vorjahr, im aktuellen Monat waren 14 Stellen (+1,1%) mehr im Bestand.
Die Kurzarbeit als Frühindikator für sich abzeichnende größere Probleme am Arbeitsmarkt bleibt auf einem niedrigen Niveau. So wurden in Bremerhaven im März von weniger als drei Betrieben Kurzarbeit angezeigt. Aus Datenschutzgründen werden in diesem Fall keine weiteren Angaben gemacht.“
Vor allem bei den Frauen ging Arbeitslosigkeit im März zurück
Im März befanden sich in Bremerhaven 9.337 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vormonat um 88 gemeldete Arbeitslose (oder -0,9 Prozent). Am stärksten profitierten von der günstigen Entwicklung die Frauen mit -1,2% oder -50 Personen. Als einzige war die Gruppe der schwerbehinderten Menschen von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen (+3,6% oder +12 Personen).
Die Quote der Arbeitslosigkeit fiel binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkt von 15,1% auf 15,0%.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 159 Personen oder +1,7%. Diese Entwicklung betraf alle gesondert betrachteten Personengruppen, allerdings unterschiedlich stark. Bei den Ausländerinnen und Ausländern stieg die Arbeitslosigkeit nur um 1,0% an, bei den Jüngeren von 15 – 25 Jahren stieg sie dagegen um 7,1%.
Kundenzahl der Arbeitsagentur geht zurück, im Jobcenter stagniert sie
Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven wurden im März 2.108 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gezählt. Bei der Agentur für Arbeit waren damit -4,1 Prozent oder 91 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es ein Plus von +1,8 Prozent (oder +37 Personen).
Jobcenter (Grundsicherung, Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im März 3 Arbeitslose (+0,0 %) mehr gemeldet als im Vormonat. Insgesamt waren es damit 7.229 Personen. Im Vorjahresvergleich waren es 122 Personen mehr als im März 2024 (+1,7 Prozent).
Stellenzugang nimmt an Schwung auf
Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 286 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Der Stellenzugang lag damit 5,5 Prozent über dem Wert des Vormonats (+15 Stellen). Im Vergleich zum Vorjahr war der Anstieg noch deutlicher und lag bei +20,7% (+49 Stellen).
Frische Impulse für das Stellenangebot kamen im März insbesondere aus dem Bereich öffentliche Verwaltung (+18 Stellen oder +105,9%) sowie dem Handel (+14 Stellen oder +93,3%). Stärkere Zurückhaltung zeigten insbesondere der Bereich der Zeitarbeit (-17 Stellen oder -20,7%) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (-12 Stellen oder -29,3%).
Der Gesamtbestand an freien Stellen, die den Vermittlerinnen und Vermittlern zur Verfügung standen, verringerte sich im Monatsverlauf leicht. Er sank um 18 Stellen (-1,4%) auf 1.265 Angebote. Verglichen mit dem Vorjahreswert vergrößerte sich das Gesamtvolumen etwas, um 14 Stellen oder +1,1 Prozent.
Kurzarbeit blieb auf geringem Niveau
Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Aktuell liegen Informationen zu geprüften Anzeigen bis zum Stichtag 25. März vor. Bei der Arbeitsagentur Bremerhaven gingen 5 neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein. Betroffen davon wären maximal 77 Mitarbeitende.
Umfang der Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik stabil
2.068 Personen nahmen im März in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Das waren 9 Teilnehmende weniger als im Vormonat (-0,4%) und 1,1% weniger als noch vor einem Jahr (-24 Personen).
Bei den einzelnen Maßnahmearten gab es im Bereich der beruflichen Weiterbildung den größten Rückgang an Teilnehmenden (-15 Personen oder -2,4%) im Vergleich zum Februar. Insgesamt nahmen 601 Personen an dieser Weiterbildung teil. An dem Angebot „Aktivierung und berufliche Eingliederung“ nahmen 406 Personen teil (-11 Personen oder -2,6%).
Unterbeschäftigung geht zurück
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.
Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im März 11.561 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 130 Menschen weniger als im Vormonat (-1,1%). Im Vergleich mit dem Vorjahreswert blieb die Unterbeschäftigung in Bremerhaven stabil (+14 Personen oder +0,1 Prozent).
Halbzeit am Ausbildungsmarkt: Weniger Ausbildungsbewerbende trafen auf mehr Ausbildungsstellen
Von Oktober 2024 bis März 2025 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.090 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 37 Jugendliche weniger (-3,3%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 769 Ausbildungsstellen in Bremerhaven im März über dem Vorjahreswert (+47 Stellen oder +6,5%).
Alle Vermittlungsprozesse am Ausbildungsmarkt laufen noch intensiv weiter. Die Zahlen vom März zeigen nach einem halben Jahr nur ein Zwischenergebnis des Marktes: Im Vergleich zum Vorjahr waren aktuell mehr Bewerberinnen und Bewerber unversorgt (682 Personen, ein Plus von 8,1% oder 51 Personen) und ähnlich viele Stellen wie vor einem Jahr im März unbesetzt (539 Ausbildungsstellen, ein Plus von 1,1% oder 6 Stellen).
* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Grün-dungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.
Statement zum Ausbildungsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Die Zahl der seit Geschäftsjahresbeginn der Berufsberatung Bremerhaven gemeldeten Ausbildungsplätze liegt trotz des Hintergrunds der schwierigen Konjunkturlage mit 769 Ausbildungsplätzen aktuell um 47 Plätze oder +6,5% über den gemeldeten Ausbildungsplätzen des gleichen Vorjahreszeitraumes. Obwohl gleichzeitig die Zahl der gemeldeten Ausbildungssuchenden gesunken ist um 37 Personen oder -3,3%, sind die verbesserten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt insgesamt noch nicht ausreichend. Auf 100 betriebliche Ausbildungsangebote kommen 144 Bewerbende, das ist knapp. Die Zahl der noch unversorgten Jugendlichen ist derzeit höher als im Vorjahr. Ich gehe aber davon aus, dass es im weiteren Vermittlungsprozess, den auch die große KOMPASS-Ausbildungsbörse sehr nachhaltig unterstützte, noch zu vielen Bewerbungen und Ausbildungsvertragsabschlüssen kommen wird.
Aktuell empfehle ich allen Jugendlichen, die bisher noch ohne Unterstützung auf Ausbildungsplatzsuche sind, den Kontakt zur Berufsberatung in der Jugendberufsagentur aufzunehmen. Sie sollten ihn bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildungsplatzsuche auch halten, um von den Unterstützungsangeboten profitieren zu können. Der Ausbildungsmarkt hat allein in Bremerhaven fast 200 verschiedene Ausbildungsberufe zu bieten und unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen bei der Wahl gerne. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung.“