Bremerhaven: Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Im Berichtsmonat April gab es in Bremerhaven eine Frühjahresbelebung auf dem Arbeitsmarkt. Mit 9.096 Personen waren im April 241 Personen oder
-2,6 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat.
Die Zahl der Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hat im April auf 2.248 Personen deutlich zugenommen (+6,4%), was zur Entlastung des Arbeitsmarktes beigetragen hat. Auch im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Teilnehmende an (+3,3%).
Der Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik liegt weiterhin im Bereich der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Die Anzahl der Menschen, die dieses Angebot nutzen, ist mit einem Plus von 18,2% (+114) stark angestiegen.
Die Arbeitslosenquote lag mit 14,6% erfreulicherweise um 0,4 Prozentpunkte unter der des Vormonats März. Sie lag damit seit längerem erstmals wieder unter dem Vorjahreswert, um 0,2 Prozentpunkte.
Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage blieb im April mit 290 neu gemeldeten Stellen zum Vormonat fast stabil, ein leichtes Plus von 1,4% oder 4 Stellen. Die Nachfrageimpulse streuten sich in geringer Ausprägung über die Wirtschaftszweige.
Mit 1.273 gemeldeten Stellen hat sich der Stellenbestand zum Vormonat mit einem leichten Plus von 8 Stellen oder +0,6 Prozent auf eher niedrigerem Niveau stabilisiert. Zum Vorjahresmonat April waren allerdings 98 Stellen weniger im Bestand (-7,1%).
Die Kurzarbeit als Frühindikator für sich abzeichnende größere Probleme am Arbeitsmarkt spielt in Bremerhaven weiterhin keine Rolle. So lag die Zahl der neu Kurzarbeit anmeldenden Unternehmen im April unterhalb der statistischen Berichtsgrenze von 3 Unternehmen.“
Vor allem Jüngere sowie Ausländerinnen und Ausländer konnten Arbeitslosigkeit im April beenden
Im April befanden sich in Bremerhaven 9.096 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vormonat um 241 gemeldete Arbeitslose (oder -2,6 Prozent). Der Rückgang war in alle gesondert betrachteten Personengruppen zu beobachten. Stärker als im Durchschnitt fiel der Rückgang in der Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer aus (-5,0% oder -178 Personen). Auch die Jüngeren konnten in verstärktem Umfang ihre Arbeitslosigkeit beendet (-10,9% oder -96 Personen).
Die Quote der Arbeitslosigkeit fiel binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte auf 14,6%.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 22 Personen oder -0,2%. Nach Personengruppen betrachtet entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Bei den Ausländerinnen und Ausländern sank die Arbeitslosigkeit um -2,8%, bei den 50Jährigen und älter stieg sie dagegen um 2,0% an.
265 weniger arbeitslose Kundinnen und Kunden im Jobcenters, bei Agentur für Arbeit leichter Zuwachs
Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven wurden im April 2.132 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gezählt. Bei der Agentur für Arbeit waren damit 1,1 Prozent oder 24 Personen mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es ein Plus von 6,0 Prozent (oder +120 Personen).
Jobcenter (Grundsicherung, Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im April 265 Arbeitslose (-3,7 %) weniger gemeldet als im Vormonat. Insgesamt waren es damit 6.964 Personen. Im Vorjahresvergleich waren es 142 Personen weniger als im April 2024 (-2,0 Prozent).
Stellenzugang wächst leicht
Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 290 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Der Stellenzugang lag damit 1,4 Prozent über dem Wert des Vormonats (+4 Stellen). Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang um 19,7% (-71 Stellen).
Die Impulse für das Stellenangebot streuen sich über die Wirtschaftszweige ohne große Auffälligkeiten. Lediglich das Baugewerbe hatte mit einem Minus von 14 Stellen (-70%) eine etwas ausgeprägtere Entwicklung im April.
Der Gesamtbestand an freien Stellen, die den Vermittlerinnen und Vermittlern zur Verfügung standen, veränderte sich im Monatsverlauf kaum. Er stieg um 8 Stellen an (+0,6%) auf 1.273 Angebote. Verglichen mit dem Vorjahreswert verringerte sich das Gesamtvolumen um 98 Stellen oder -7,1 Prozent.
Nur sehr wenig Kurzarbeit
Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Aktuell liegen Informationen zu geprüften Anzeigen bis zum Stichtag 25. April vor. Bei der Arbeitsagentur Bremerhaven gingen weniger als drei neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein. Aus Datenschutzgründen werden keine weiteren Angaben gemacht.
Hohe Weiterbildungsbereitschaft im April
2.248 Personen nahmen im April in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Das waren 135 Teilnehmende mehr als im Vormonat (+6,4%) und 3,3% mehr als noch vor einem Jahr (+71 Personen).
Bei den einzelnen Maßnahmearten gab es im Bereich der beruflichen Weiterbildung einen deutlichen Anstieg der Teilnehmerzahl (+114 Personen oder +18,2%) im Vergleich zum Vormonat. Insgesamt nahmen damit 742 Personen an dieser Weiterbildung teil. Bei den anderen Maßnahmen blieben die Veränderungen im einstelligen Bereich, z.B. beim Angebot „Aktivierung und berufliche Eingliederung“ ein Plus von 9 Personen (oder 2,2%).
Auch Unterbeschäftigung geht zurück
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*.
Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im April 11.404 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 201 Menschen weniger als im Vormonat (-1,7%). Auch im Vergleich mit dem Vorjahreswert verringerte sich die Unterbeschäftigung in Bremerhaven (-84 Personen oder -0,7 Prozent).
Ausbildungsmarkt: Über 10 Prozent mehr Jugendliche unversorgt als vor einem Jahr
Von Oktober 2024 bis April 2025 haben sich in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremerhaven 1.160 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren 27 Jugendliche weniger (-2,3%) als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen lag mit 784 Ausbildungsstellen in Bremerhaven im April über dem Vorjahreswert (+37 Stellen oder +5,0%).
Noch längst sind am Ausbildungsmarkt nicht alle Entscheidungen getroffen, die Vermittlung läuft intensiv weiter. Der April zeigt lediglich ein Zwischenergebnis des Marktes: Im Vergleich zum Vorjahr waren über 10 Prozent mehr Bewerberinnen und Bewerber unversorgt (694 Personen, ein Plus von 11,8% oder 73 Personen) und ähnlich viele Stellen wie vor einem Jahr unbesetzt (499 Ausbildungsstellen, ein Plus von 1,2% oder 6 Stellen).
* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Grün-dungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.
Statement zum Ausbildungsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Das Ungleichgewicht am Ausbildungsmarkt Bremerhaven ist weiterhin spürbar. Es gibt zwar ein Plus bei der Zahl der seit Geschäftsjahresbeginn der Berufsberatung gemeldeten Ausbildungsplätze von 37 Plätzen oder +5,0% auf insgesamt 784 Ausbildungsstellen bezogen auf den gleichen Vorjahreszeitraumes. Und es waren auch zum Vorjahreszeitraum mit 499 noch offenen Ausbildungsangeboten etwas mehr Ausbildungsplätze noch unbesetzt (+6 Stellen oder +1,2%). Aber dem steht eine große Zahl an bisher gemeldeten Ausbildungssuchenden von 1.160 Personen gegenüber, auch trotz eines leichten Rückgangs zum Vorjahr (-2,3%). Davon waren im April 694 Personen noch unversorgt, 73 Personen oder 11,8 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen kamen im April 150 Ausbildungsbewerber (Vorjahr: 161 Personen).
Trotz dieser Situation ist das Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten noch breit und vielfältig.
Ich empfehle allen Jugendlichen, die es bisher ohne Unterstützung auf Ausbildungsplatzsuche sind, den Kontakt zur Berufsberatung in der Jugendberufsagentur aufzunehmen und bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildungsplatzsuche zu halten. Es gibt in beinahe 100 Ausbildungsberufen In Bremerhaven noch offene Ausbildungsplätze. Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen gerne bei der Ausbildungssuche und Ausbildungsplatzbewerbung. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung.“