Geringer Anstieg der Arbeitslosenzahl im August
Im Berichtsmonat August ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen nur leicht angestiegen. Mit 46.789 Personen waren gegenüber dem Vormonat 68 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von
+0,1 Prozent. Gegenüber dem August 2024 hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.492 Personen oder +5,6% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im August 10,7% (Vormonat: 10,7%, Vorjahresmonat: 10,2%).
Leichte Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen
Mit 35.101 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat August um 29 Personen oder -0,1 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 2.182 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+6,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Berichtsmonat 11,2% (Vormonat 11,2%, Vorjahresmonat 10,6%).
Anstieg der Arbeitslosenzahl in Bremerhaven
In der Stadt Bremerhaven stieg die Arbeitslosigkeit im August. Mit 9.329 Personen gab es 66 gemeldete Arbeitslose mehr als im Juli (+0,7%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich 150 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+1,6%). Die Arbeitslosenquote betrug im August 14,9% (Vormonat 14,8%, Vorjahr 14,7%).
Zunahme der Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz
Im Berichtsmonat August ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz angestiegen. Mit 2.359 arbeitslos gemeldeten Personen stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 31 Personen oder +1,3 Prozent an. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg um +160 Personen oder +7,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug 3,8% (Vormonat 3,7%, Vorjahresmonat 3,5%).
Weniger Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung im August
Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit nahm mit 2.402 Personen im August gegenüber dem Vormonat um 232 Personen oder -8,8% ab. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um +74 Personen oder +3,2 Prozent.
Mehr Arbeitsaufnahmen von zuvor Arbeitslosen im August
Im August konnten 2.197 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden. Das waren 291 Personen oder +15,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August haben 248 Personen (+12,7%) mehr ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet.
Statement zum Arbeitsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Bei weiterhin schwieriger Konjunkturlage ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven im Urlaubsmonat August nur geringfügig gestiegen. Mit 46.789 Personen waren im August 68 Personen oder +0,1 Prozent mehr gemeldet als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag zum Vormonat unverändert bei 10,7 Prozent. Insgesamt bewegt sich die Arbeitslosigkeit parallel zum Vorjahr, allerdings auf höherem Niveau. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im August beruht auf Überbrückungszeiten zwischen Schulabschluss und dem Beginn von Ausbildungen und Studien an Hochschulen und hat daher saisonalen Charakter.
Die Zahl der Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hat im August um 18 Personen auf 8.716 Personen abgenommen (-0,2%). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 586 weniger Teilnehmende (-6,3%). Der Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik lag weiterhin im Bereich der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Hier hat die Zahl der Teilnehmenden im August zum Vormonat (+219 Personen, +7,2%) und zum Vorjahr (+174 Personen, 5,7%) zugenommen.
Bei der aktuellen Arbeitskräftenachfrage hat es im August eine Abnahme zum Vormonat gegeben. Mit 1.460 im August neu gemeldeten Stellen wurden 163 Stellen weniger zur Besetzung aufgegeben. Das enstprach einer Abnahme von 10,0 Prozent zum Vormonat und einer Zunahme von 52 Stellen oder +3,7 Prozent zum Vorjahresmonat August. Mehr Arbeitskräftenachfrage gegenüber dem Vormonat gab es aus dem Handel und dem Gastgewerbe.Die Arbeitskräftenachfrage aus der Zeitarbeit war zum Vormonat rückläufig.
Mit 7.680 gemeldeten Stellen hat sich der Stellenbestand zum Vormonat um 230 Stellen oder +3,1 Prozent erhöht. Zum Vorjahresmonat August waren 917 Stellen weniger im Bestand (-10,7%).
Die Kurzarbeit als Frühindikator für sich abzeichnende größere Probleme am Arbeitsmarkt ist weiterhin unauffällig. Die Zahlen liegen unterhalb der statistischen Veröffentlichungsgrenze“
Abnahme des Stellenzuganges
Im August wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.460 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren 163 Stellen oder -10,0 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es eine Zunahme um 52 Stellen oder +3,7 Prozent.
Bestand an offenen Stellen gestiegen
Insgesamt befanden sich im August 7.680 offene Stellen im Bestand. Das waren 230 Stellen oder +3,1 Prozent mehr als im Juli. Zum Vorjahr gab es -917 oder -10,7 Prozent weniger offene Stellen im Bestand.
Daten zur Kurzarbeit weiterhin unauffällig
Im August lag die Zahl der neuen Anzeigen für Kurzarbeit unterhalb der statistischen Veröffentlichungsgrenze.
Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Gruppe der Jugendlichen
Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im August zum Vormonat unterschiedliche Bewegungen: Ein im Vergleich zum allgemeinen Anstieg der Arbeitslosen von +0,1% deutlich höherer prozentualer Anstieg zeigte sich bei den Jüngeren zwischen 15 und 25 Jahren mit +4,3% oder +187 Personen. Anstiege oberhalb der allg. prozentualen Zunahme gab es auch bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen (+1,4%, +263 Personen), der Zahl der arbeitslosen Ausländer (+0,4%, +84 Personen) und den arbeitslosen schwerbehinderten Menschen (+6 Personen, +0,3%). Abgenommen hat dagegen die Zahl der älteren Arbeitslosen ü. 55 Jahre (-34 Personen, oder -0,3%).
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].
Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im August 56.983 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 264 Personen weniger als im Vormonat (-0,5%) und 69 Personen oder +0,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In der Stadt Bremen waren im August 42.527 Personen unterbeschäftigt, 221 Personen (-0,5%) weniger als im Vormonat und 286 Personen (+0,7%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.263 Personen waren in Bremerhaven 26 Personen oder -0,2% weniger unterbeschäftigt als im Vormonat und 230 Personen (-2,0%) weniger als im August 2024. Die Zahl der Unterbeschäftigten im Landkreis Osterholz lag mit 3.193 Personen um 17 Personen (-0,5%) niedriger als im Vormonat und um 13 Personen (+0,4%) höher als im Vorjahresmonat August.
Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im August auf Vormonatsniveau
8.716 Personen haben im August im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 18 Personen (-0,2%) weniger als im Vormonat und 586 Personen (-6,3%) weniger als im Vorjahr.
An beruflicher Weiterbildung haben im August 3.243 Personen teilgenommen. Das waren 219 Personen mehr (+7,2%) als im Vormonat und 174 Personen mehr vor einem Jahr (+5,7%). Mit 1.050 Personen haben im aktuellen Berichtsmonat 10 Personen weniger (-0,9%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 500 Teilnehmende weniger (-32,3%) als noch vor einem Jahr.
Ausbildungsmarkt: Weniger unbesetzte Stellen und mehr unversorgte Bewerbende
Im August standen mit 5.037 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 286 Ausbildungsplätze oder -5,4 Prozent weniger im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 5.037 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 1.028 noch unbesetzt (-154 Stellen oder -13,0% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 5.048 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/-innen 122 Ausbildungsplatzbewerber/innen mehr (+2,5%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 1.284 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt (+139 Personen oder +12,1%).
Statement zum Ausbildungsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Die schwächere Konjunktur hinterlässt auch auf dem Ausbildungsmarkt im Arbeitsagenturbezirk Bremen-Bremerhaven ihre Spuren. So wurden von den Unternehmen bis zum August mit 5.037 Ausbildungsplätzen bisher 286 Ausbildungsplätze oder 5,4 Prozent weniger gemeldet als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im August waren davon noch 1.028 Plätze unbesetzt. Das waren allerdings 154 Plätze weniger, oder -13,0% zum Vorjahr. Auch die Wünsche und Erwartungen von Unternehmen und Bewerberinnen und Bewerbern klaffen oft auseinander, was den Ausgleichsprozess erschwert.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungssuchenden lag mit 5.048 Personen höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+122 Personen oder +2,5%). Davon waren 1.284 Personen noch unversorgt, 139 Personen oder 12,1 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Damit überstieg im August die Zahl der im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven noch unversorgten Jugendlichen, die Zahl der noch offenen Ausbildungsplätze.
Die regionale Betrachtung zeigt aber deutliche Ungleichgewichte von Ausbildungsangebot und Ausbildungsnachfrage: So gibt es im Stadtgebiet Bremen mit 3.638 gemeldeten Ausbildungsplätzen ein die Ausbildungsplatznachfrage von 3.136 gemeldeten Bewerber/innen deutlich übersteigendes Angebot. Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsplätze (664) lag aber im August unter der Zahl der noch unversorgten Jugendlichen (877).
In Bremerhaven stellt sich die Lage umgekehrt dar. Hier standen im August 919 gemeldeten Ausbildungsstellen 1.371 gemeldete Bewerber/innen gegenüber. Auch überstieg die Zahl der noch unversorgten Jugendlichen (310) die Zahl der aktuell noch unbesetzten Ausbildungsplätze (228).
Ähnlich die Lage im Landkreis Osterholz, wo 480 bis zum August gemeldete Ausbildungsplätze auf eine Nachfrage von 541 Ausbildungsplatzsuchenden traf. Allerdings überstieg hier die Zahl der noch offenen Ausbildungsplatzangebote (136) die Zahl der im August noch unversorgten Jugendlichen (97).
Obwohl am 1. August bereits viele Ausbildungen begonnen haben, ist noch viel Bewegung im Ausbildungsmarkt. Noch sind viele Ausbildungsplätze offen und es kommen durch Abbruch oder nicht bestandene Probezeiten immer wieder neue Ausbildungsplätze auf den Markt. Es ist daher keinesfalls zu spät für die Suche nach einem Ausbildungsplatz in diesem Jahr.
Für alle, die bisher noch keine Ausbildungsmöglichkeit gefunden haben, veranstalten das Jobcenter und die Agentur für Arbeit Anfang September noch eine große Nachvermittlungsbörse.
Wer für den „Lehrstellenendspurt 2025“ eine Einladung erhält, dem empfehle ich dringend, daran teilzunehmen und überhaupt in den nächsten Tagen und Wochen weiterhin intensiv Kontakt zur Berufsberatung zu halten. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung.“
[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.