Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 17.288 Menschen arbeitslos, das waren 772 oder 4,7 Prozent mehr als im Dezember 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 1.221 oder 7,6 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,5 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen in einem Januar ist saisontypisch. Der Quartalskündigungstermin zum Jahresende, die üblichen witterungsbedingten Einschränkungen in den Außenberufen und das Ende der zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen sind hier die jährlich wiederkehrenden Treiber“, so Anja Daub, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Brühl. „Die anhaltende konjunkturelle Schwäche bereitet uns Sorgen. Die Aussichten sind auch alles andere als optimistisch. Aber der Arbeitsmarkt hat sich auch im vergangenen Jahr sehr robust gezeigt. Wir machen unseren Job. Die Kolleginnen und Kollegen in unseren Geschäftsstellen beraten die Menschen, die arbeitslos werden, und unterstützen sie – mit den Instrumenten, die ihnen zur Verfügung stehen – z.B. durch passende Qualifizierungsangebote. Denn eins ist sicher: Der Arbeitsmarkt braucht nach wie vor Fachkräfte. Und je besser das Qualifizierungsniveau, desto einfacher wird es, einen neuen Job zu finden – oder ihn gar nicht erst zu verlieren.“, so Anja Daub.
Etwas weniger stark als die Arbeitslosigkeit ist im Januar die Unterbeschäftigung im Rhein-Erft-Kreis gestiegen. Die Unterbeschäftigung setzt sich aus der Zahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind und denjenigen zusammen, die Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II erhalten, aber dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen und daher nicht als arbeitslos gelten. „Das kann zum Beispiel sein, wenn man an einer abschlussorientierten Fördermaßnahme teilnimmt“, erklärt die Arbeitsmarktexpertin. Im Rhein-Erft-Kreis galten im Januar 20.771 Menschen als unterbeschäftigt. Das waren 612 Personen oder 3,0 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl unterbeschäftigter Menschen um 1.254 Personen oder 6,4 Prozent.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den Dezember 2024 (Daten für Januar liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Dezember zehn Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Dezember 2023 waren es sechs (für 39 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Dezember 2024 insgesamt 80 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 514 oder 8,4 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.666 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 1.003 oder 17,7 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Januar um 258 oder 2,5 Prozent gestiegen. Aktuell sind 10.622 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 218 oder 2,1 Prozent gestiegen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,3 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,5 Prozent. Im Januar 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,1 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im Januar meldeten sich 3.210 Männer und Frauen arbeitslos, 136 oder 4,1 Prozent weniger als im Vormonat und 80 oder 2,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.432 das sind 338 oder 30,9 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +51 oder +3,7 Prozent). Bis zum Zähltag im Januar meldeten sich insgesamt 558 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 448 oder 44,5 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -47 oder -7,8 Prozent).
Den im Januar arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.415 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 659 oder 21,4 Prozent weniger als im letzten Monat und 37 oder 1,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 768 Personen und damit 100 oder 11,5 Prozent weniger als im letzten Monat (-28 oder -3,5 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 430 Menschen (-306 oder -41,6 Prozent zum Vormonat; -50 oder -10,4 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im Januar 454 neue Arbeitsstellen, das waren 88 oder 16,2 Prozent weniger als im letzten Monat und 13 oder 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.505 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 170 oder 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 269 Stellen weniger (-7,1 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
1.123 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +14 oder +1,3 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +233 oder +26,2 Prozent. 546 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-19 oder -3,4 Prozent zum Vormonat, +58 oder +11,9 Prozent zum Vorjahresmonat), 317 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-8 oder -2,5 Prozent gegenüber Vormonat und -42 oder -11,7 Prozent zum Vorjahresmonat).