Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis
Ende März 2025
• Arbeitslosenzahlen weiter leicht gestiegen
• Ende März waren 17.442 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 37 oder 0,2 Prozent mehr als im Februar 2025
• Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis blieb unverändert und liegt damit aktuell weiter bei 6,6 Prozent
• 3.175 Zugänge in Arbeitslosigkeit
Zum Vormonat 193 oder 5,7 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.
1.167 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-174 oder -13,0 Prozent zum Vormonat)
• 3.125 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit
Minus 111 oder -3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 993 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (+22 oder +2,3 Prozent zum Vormonat)
• Zahl der neu gemeldeten Stellen gesunken
Der Agentur für Arbeit wurden im März 468 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 70 oder 13,0 Prozent mehr Stellen als im Vormonat aber 89 oder 16,0 Prozent weniger als im März 2024.
Gesamtentwicklung
Im Rhein-Erft-Kreis ist zum Start des Frühjahrs die Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen. Im März waren 17.442 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 37 Arbeitslose oder 0,2 Prozent mehr als im Vormonat und 995 oder 6,0 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert und liegt weiter bei 6,6 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ging bei jungen Menschen unter 25 Jahren leicht zurück.
„Im März ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. „Dass die Frühjahrsbelebung eher noch auf sich warten lässt, ist auf das schwierigere konjunkturelle Umfeld des Arbeitsmarktes zurückzuführen. Erfreulich ist aber der leichte Rückgang, den es bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern unter 25 Jahren gab. Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt, an dem heute die Halbjahresbilanz gezogen wurde, hob der Arbeitsmarktexperte hervor: „Ausbildung lohnt sich, das bestätigt sich hier. Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sind für Unternehmen und Betriebe attraktiv. Wer eine Ausbildung hat, hat nach wie vor gute Chancen am Arbeitsmarkt. Für arbeitslose Menschen ohne aktuelle Ausbildung ist es jedoch schwer, zurück in Arbeit zu finden. Nicht selten schon deshalb, weil die passenden Angebote fehlen. Deshalb ist es wichtig, auf die Qualifizierung arbeitsloser Menschen zu setzen. Viele haben langjährige Berufserfahrung, doch ohne weitere Qualifikation werden ihre Möglichkeiten geringer, sich in einer von Modernisierung geprägten Wirtschaft nachhaltig zu behaupten.“
Auf der anderen Seite stünden laut des Experten Unternehmen, die Aufträge ablehnen müssen und sich wirtschaftlich nicht weiterentwickeln können, weil qualifiziertes Personal fehle. „Wir haben aktuell 3.482 gemeldete Stellen im Bestand. Stellen, die wir bisher nicht mit einem passenden oder ausreichend qualifizierten Bewerbern besetzen konnten“, so Holtkötter. Hier sei auch Prävention ein Hebel. Arbeitgebende könnten sich die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fördern lassen. Das Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung unterstütze hierbei mit Fördermöglichkeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Unterbeschäftigung
Neben den Blick auf ‚klassische Größen‘ des Arbeitsmarktes lohnt es sich auch die ‚Unterbeschäftigung‘ in die Bewertung der Daten einzubeziehen. Die statistische Größe der ‚Unterbeschäftigung‘ geht über den bloßen Status der gesetzlichen Arbeitslosendefinition hinaus. Sie bildet auch die Personen ab, die ohne bestimmte Angebote der Arbeitsagenturen und Jobcenter wahrscheinlich arbeitslos sein würden. Insgesamt konnten 20.873 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis im März keiner regulären Beschäftigung nachgehen (so genannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung im März unter dem Wert des Vormonats (20.857) aber mit +913 oder +4,6 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im März bei 7,8 gelegen statt bei 6,6 Prozent. *) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den Februar 2025 (Daten für März liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Februar 17 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Februar 2024 waren es auch 7 (für 54 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Februar 2025 insgesamt 118 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 64 oder 0,9 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.754 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 805 oder 13,5 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im März um 101 oder 1,0 Prozent gestiegen. Aktuell sind 10.688 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 190 oder 1,8 Prozent gestiegen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert und beträgt damit weiter 6,6 Prozent. Im März 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,3 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im März meldeten sich 3.175 Männer und Frauen arbeitslos, 193 oder 5,7 Prozent weniger als im Vormonat und 166 oder 5,5 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.167 das sind 174 oder 13,0 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +39 oder +3,5 Prozent). Bis zum Zähltag im März meldeten sich insgesamt 753 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 51 oder 6,3 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +27 oder +3,7 Prozent).
Den im März arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.125 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 111 oder 3,4 Prozent weniger als im letzten Monat und 131 oder 4,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 993 Personen und damit 22 oder 2,3 Prozent mehr als im letzten Monat (+32 oder +3,3 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 712 Menschen (-10 oder -1,4 Prozent zum Vormonat; +6 oder +0,8 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im März 468 neue Arbeitsstellen, das waren 70 oder 13,0 Prozent weniger als im letzten Monat und 89 oder 16,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.482 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 55 oder 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 387 Stellen weniger (-10,0 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
1.042 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +2 oder +0,2 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +165 oder +18,8 Prozent. 469 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-68 oder -12,7 Prozent zum Vormonat, -55 oder -10,5 Prozent zum Vorjahresmonat), 304 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-8 oder -2,6 Prozent gegenüber Vormonat und -52 oder -14,6 Prozent zum Vorjahresmonat).